Flüge sollen Klarheit geben: Erze in Bad Grund?

Bald fliegt wieder ein Hubschrauber der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe mit hochempfindlichen Sensoren über den Oberharz. Archivfoto: Stratenschulte/dpa
Die Datenqualität ist gut, heißt es seitens der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), die Ende August und Anfang September Befliegungen bei Bad Grund gestartet hat. Bei den Forschungsflügen hatte ein Hubschrauber neu entwickelte, hochempfindliche Magnetfeldsensoren über das Untersuchungsgebiet gezogen. Ziel war es, herauszufinden, ob es noch Erze in Bad Grund gibt.
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Zum Einsatz kamen Flugsonden, die vom Hubschrauber an einem Seil in circa 70 Meter Höhe über ein Messgebiet geschleppt werden. Die Sensoren können elektromagnetische Felder messen, die von am Boden installierten Dipolsendern erzeugt werden. Ziel dieses Verfahrens ist es, die elektrische Leitfähigkeit von geologischen Strukturen in mehr als 1000 Meter Tiefe zu messen. So sollen mineralische Rohstoffe wie Erze im tiefen Untergrund erkundet werden können.
Die BGR hatte dieses Verfahren bereits bei Messungen im Thüringer Becken angewandt. Die Herausforderung bei der Datenaufbereitung der Befliegungen über Bad Grund ist es nun, das bergige Gelände mit einzurechnen. Dafür entwickelt das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, das ebenso wie die BGR seinen Sitz im Geozentrum Hannover hat, derzeit ein 3D-Programm, das die Topografie bei der Modellierung der elektrischen Leitfähigkeitsverteilung des Untergrunds berücksichtigt. Die Ergebnisse dieser Berechnungen sollen gegen Ende des Jahres vorliegen.
Die Erkundungen sind Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „DESMEX-II“. Weitere Verbundpartner sind die Universität zu Köln und die Firmen „terratec“ aus Heitersheim, „iMAR Navigation“ aus St. Ingbert und „DMT“ aus Essen. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), das ebenfalls seinen Hauptsitz im Geozentrum in Hannover hat, begleitet das Projekt. red