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Camper statt Pferde auf der Weide

Bekommt das Eckertal bald neue Wohnmobil-Stellplätze?

Aus der Pferdekoppel neben dem Café Jungborn möchte Betreiber Rüdiger Hasenbalg bis zu 20 Stellplätze für Wohnmobilisten machen. Die schwarzen Linien (Karte links) stellen die Grenzen des Bebauungsplans dar, rot schraffiert sind die Bereiche, um die dessen Geltungsbereich erweitert werden soll.  Foto: Fricke; Grafik: OpenStreetMap/Exner

Aus der Pferdekoppel neben dem Café Jungborn möchte Betreiber Rüdiger Hasenbalg bis zu 20 Stellplätze für Wohnmobilisten machen. Die schwarzen Linien (Karte links) stellen die Grenzen des Bebauungsplans dar, rot schraffiert sind die Bereiche, um die dessen Geltungsbereich erweitert werden soll. Foto: Fricke; Grafik: OpenStreetMap/Exner

Einstimmig hat sich der Ausschuss für Stadtplanung und Umweltschutz Bad Harzburg jetzt für ein zusätzliches touristisches Angebot ausgesprochen: Am Café Jungborn im Ortsteil Eckertal könnte es demnächst zusätzliche Stellflächen für Wohnmobilisten geben.

Von Christoph Exner Freitag, 03.12.2021, 09:30 Uhr

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Eckertal. Erhält Bad Harzburg demnächst einen weiteren Stellplatz für Wohnmobile? Während ihrer ersten Sitzung nach den Kommunalwahlen haben sich dafür jetzt zumindest schon einmal einstimmig die Mitglieder des Ausschusses für Stadtplanung und Umweltschutz ausgesprochen. Entstehen soll die Stellfläche an der Blankenburger Straße nahe Eckertal. Zustimmen muss den Plänen Mitte Dezember noch der Rat.

Neben dem Café Jungborn, wo sonst Pferde für den Kutschbetrieb grasten, sollen laut Stadtverwaltung Plätze für maximal 20 Wohnmobile geschaffen werden. Betreiber Rüdiger Hasenbalg wolle sich damit ein weiteres Standbein schaffen, erklärte Bauamtsleiter Thomas Beckröge während der Sitzung.

Damit auf der Weide allerdings Touristen übernachten können, muss die Fläche zunächst in den Geltungsbereich des Bebauungsplans aufgenommen werden. Bislang verläuft dessen Grenze vor der Koppel.

Auch nach Osten hin soll der Geltungsbereich erweitert werden. Dadurch solle die vorhandene Pferdepension von der touristischen Nutzung durch die Stellplatzvermietung getrennt werden, heißt es in der Beschlussvorlage zur Begründung. Im östlichen Teil des Grundstücks habe Betreiber Hasenbalg bereits einige kleinere bauliche Veränderungen vorgenommen, die durch den Beschluss jetzt nachträglich legalisiert würden. Für jene Erweiterung und die Ausweisung der Flächen als Gewerbegebiet sprachen sich die Ausschussmitglieder ohne Gegenstimmen aus.

Grafik Karte Jungborn-Café Reitstall Wohnmobil Wohnwagen Stellplätze Camping Bebauungsplan Eckertal

Grafik Karte Jungborn-Café Reitstall Wohnmobil Wohnwagen Stellplätze Camping Bebauungsplan Eckertal

Einen Stellplatz für Wohnmobile gibt es in Bad Harzburg bereits an der Bundesstraße 4, dort, wo sich einst das Krodobad befunden hat, betrieben durch die Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetriebe (KTW). Die sehen in den Plänen fürs Eckertal allerdings keine Konkurrenz, sagt Geschäftsführer Bernd Vollrodt. Im Gegenteil: „Die Wohnmobilisten, die bei uns stehen, lieben die kurzen Entfernungen ins Stadtzentrum und zu den Waldwegen“, sagt er. Am Café Jungborn befänden sich die Touristen dagegen mitten in der Natur. Insofern sei das Angebot dort vielmehr eine Ergänzung. Rüdiger Hasenbalg sei mit seiner Idee zu allererst auf die KTW zugekommen. „Das fanden wir super“, betont Vollrodt.

Im Rathaus sieht man in den Plänen eine Möglichkeit, den Fremdenverkehr in der Kurstadt weiter auszubauen. Und in der Politik teilt man diese Ansicht: „Unsere Gruppe wird dem zustimmen“, versprach Jochen Neumann (CDU/Grüne/Freie Wähler).

Doch es gab auch Fragen: Ausschuss-Vorsitzende Annette Bothe (SPD/FDP) wollte beispielsweise wissen, wie es um die Verkehrsanbindung der potenziellen Wohnmobilfläche bestellt sei. Bei dem Teilstück der Blankenburger Straße in Höhe des Cafés Jungborn handle es sich um einen Wirtschaftsweg der Niedersächsischen Landesforsten, für den sowohl die im Eckertal gelegene Papierfabrik „Obenauf“ sowie Rüdiger Hasenbalg ein Wegerecht besäßen, erklärte Ines Seltitz vom städtischen Bauamt. Jenes Wegerecht gelte entsprechend auch für Hasenbalgs Stellplatz-Mieter.

Britta Wichert (CDU/Grüne/Freie Wähler) erkundigte sich nach möglichen Engpässen aufgrund der Straßenbreite. Laut Bauamtsleiter Thomas Beckröge sei mit diesen allerdings wohl nicht zu rechnen. Zum einen, weil die Straße schon jetzt von 40-Tonnern genutzt würde. Zum anderen, weil die Straße an dieser Stelle vollkommen gerade verlaufe und deshalb entsprechende Ausweichmöglichkeiten bestünden.

 

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