2G-Sprengstoff, Kurzarbeit und krumme Tabelle

Das Jubeln ist weniger geworden: Okers Ahmed-Jamal Omeirat (li.) hat in der Meisterrunde erst einmal getroffen. Foto: Gietemann
Die 2G-Regel könnte auch im Fußball für reichlich Sprengstoff sorgen, so wie bereits in anderen Sportarten. Ahmed-Jamal Omeirat und Filipe Almeida Menke tun sich in der Meisterrunde mit dem Toreschießen schwer. Und die krumme DEL-Tabelle hat seine Richtigkeit.
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Wenn der Verband nichts anderes beschließt und das Wetter mitspielt, dann sehen wir an den kommenden beiden Wochenenden also auch höchstwahrscheinlich Fußball unter 2G-Regeln. Was die für einen Sprengstoff bergen können, hat der Hallensport schon zu spüren bekommen. Plötzlich fehlen ein paar Spielerinnen oder Spieler, weil sie die Kriterien nicht erfüllen. Im Tischtennis hat das zu einer wahren Flut an Wertungen geführt, weil Teams plötzlich nicht mehr komplett waren oder einfach nicht antreten wollten.
Kader einer Fußballmannschaft sind deutlich größer, so dass der Ausfall des einen oder anderen, der sich als Nicht-Geimpfter selbst um sein liebstes Hobby bringt, aufzufangen wäre. Schwieriger wird es, wenn plötzlich vier, fünf Spieler fehlen, im schlimmsten Fall auch noch Leistungsträger, was zumindest bei einem der hiesigen Vereine der Fall sein soll. Mir tun vor allem die Trainer leid, die das Thema in den eigenen Reihen moderieren und dann noch Kritik einstecken müssen, wenn die Punkte futsch sind. Wettbewerbsverzerrung ist es allemal.
Um diese zu verhindern, könnte man natürlich den Spielbetrieb erst einmal einstellen, bis sich die Lage wieder entspannt hat. Aber was wäre das für ein Zeichen an alle, die sich haben impfen lassen?
In der Vorrunde konnten sie vom Toreschießen augenscheinlich nicht genug bekommen. Ahmed-Jamal Omeirat vom VfL Oker und Filipe Almeida Menke vom Goslarer SC 08 trieben sich in der Fußball-Bezirksliga 3 von Bestmarke zu Bestmarke, bis nach zehn Spielen bei Omeirat die 25 und bei Almeida Menke die 18 stand.
In der seit Anfang November laufenden Meisterrunde aber haben die Torfabriken plötzlich Kurzarbeit angemeldet. Omeirat hat bisher nur einmal getroffen, und das auch nur in der Nachspielzeit ins leere Tor, die GSC-Offensivkraft noch gar nicht. Ob es daran liegt, dass das Toreschießen gegen Rhüden oder Emekspor doch leichter fällt, als gegen Bleckenstedt oder Germania Wolfenbüttel? Das wäre eine Erklärung, aber vielleicht erleben beide einfach nur eine der typischen Dürreperioden, die Torjäger mal durchmachen. Die Restsaison wird es zeigen.
Weil es schon Nachfragen aus dem Leserkreis gab: Die Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die wir in unserer gedruckten Ausgabe veröffentlichen, hat so ihre Richtigkeit. Daran kann man auf dem ersten Blick zweifeln, hat zum Beispiel Tabellenführer München weniger Punkte eingesammelt, als die vier hinter ihm platzierten Teams. In der DEL, so zeigt der Blick auf deren Homepage, ist in Pandemiezeiten aber der Punkteschnitt der entscheidende Wert (falls es zum Beispiel zu einem Saisonabbruch kommt). Und den besten Quotienten haben derzeit die Bayern, weil sie nach einer längeren Corona-Pause noch mit mehreren Spielen im Rückstand sind. Erst wenn alle Klubs auf Stand sind, bekommt die Tabelle also wieder ihr gewohntes Bild.