Mit diesen Tipps können Fahranfänger richtig Geld sparen

Die große Freiheit des Autofahrens ist für Fahranfänger auch mit einigen Verpflichtungen verbunden. Foto: picture alliance / Silas Stein/dpa | Silas Stein
Autoversicherer stufen Führerscheinneulinge in der höchsten Klasse ein, was die Tarife nach oben treibt. Doch es gibt Tricks und Kniffe, die Kosten zu senken. Experten von der Stiftung Warentest und vom Ratgeberportal Finanztip zeigen wie.
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Egal, ob man mit 18 den Führerschein macht oder mit 28, Kfz-Versicherungen für Fahranfänger sind teuer. Versicherer stufen sie in der Regel in der höchsten Schadenfreiheitsklasse ein, was die Tarife nach oben treibt. Doch es gibt Tricks und Kniffe, die Kosten zu senken. Beate Bextermöller von der Stiftung Warentest und Hermann-Josef Tenhagen vom Ratgeberportal Finanztip informieren:
Versicherung als Zweitwagen – eine häufig genutzte Variante
Die Eltern versichern das Auto des Fahranfängers als Zweitwagen. Hat der Anfänger mit dem Auto einen Unfall, erhöht sich in der Regel nur der Zweitautotarif, nicht der des Erstautos. „Begrenztes Risiko, aber deutlicher Effekt. Mit bis zu 40 Prozent Ersparnis“, sagt Hermann-Josef Tenhagen.
Was versteckt sich hinter dem Begriff „Elternregelung“?
Wenn keine Fahrerfahrung vorliegt, fängt man als Versicherter in der Regel in der Klasse 0 an. Erkundigt man sich beim Versicherer der Eltern, bietet der oft bessere Sonderkonditionen an.
Welche Vorteile bietet der Führerschein mit 17?
Das Fahren mit Begleitung bringt erhebliche Ersparnisse, vor allem im ersten Jahr des eigenen Führerscheins. Dass der Anfänger mehr Fahrsicherheit erlangt, ist ein wichtiger Zusatzeffekt.
Wie hilft ein Vorleben als Moped-, Mofa- oder Rollerfahrer?
Wurde die erste Fahrerlaubnis für einen Roller, ein Leichtkraftrad (50 bis 125 ccm) oder auch den Trecker für den landwirtschaftlichen Betrieb schon mit 16 erworben, nimmt der Versicherer an, dass der jeweilige Fahrer mehr Fahrpraxis besitzt. Das sorgt für einen günstigeren Tarif bei der Autoversicherung.
Telematik-Tarif – was ist das?
Verbraucherjournalist Tenhagen nützt diesen Versicherungstarif selbst. „Ich habe eine App auf dem Handy und wenn ich ins Auto steige, kontrolliert das Handy, wie ich fahre“. Neben der Handy-App gibt es auch im Auto verbaute Telematik-Geräte. „Wenn ich gut gefahren bin, wird meine Versicherung 20 bis 30 Prozent günstiger“, sagt Tenhagen.
Wie wichtig ist für Fahranfänger, das „richtige Auto“ zu kaufen?
Das Typklassenverzeichnis des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für die Kfz-Versicherung spiegelt die Schadenhäufigkeit eines Modells wider. Typische Anfängerautos, die auch wegen des günstigen Preises populär sind, wie etwa VW Polo, Opel Corsa oder der Renault Clio sind dort höher eingestuft und deshalb bei der Versicherung kostspieliger.
Fahrpraxis durch Carsharing – Was muss man tun?
Hat man als Fahranfänger noch kein eigenes Auto, nutzt aber oft Carsharing, kann man damit auch Fahrpraxis nachweisen, die sich günstig auf einen zukünftigen Versicherungstarif auswirkt. In der Regel weist die Abrechnung der Carsharing-Firma die gefahrenen Kilometer aus. Also Rechnungen aufbewahren.
Was muss der Fahranfänger bei der Selbstbeteiligung beachten?
Grundsätzlich kann der Versicherungsnehmer frei entscheiden, wie hoch die Selbstbeteiligung sein soll – also der Betrag, den man im Schadenfall bei einer Kasko-Versicherung selbst zahlen muss. „Kommen Sie nicht auf den Gedanken, die Selbstbeteiligung auf null zu setzen“, warnt Hermann-Josef Tenhagen. Das macht den Tarif dann teuer. Richtwerte für die Selbstbeteiligung sind hier laut Tenhagen: 150 Euro bei der Teilkasko, und 300 bei der Vollkaskoversicherung.
Was bringen Vergleichsportale?
Tarife vergleichen ist immer gut. Bekannte Portale sind unter anderem „Verivox.de“ und „Check24.de“ Wichtig zu wissen ist hier, dass nicht zwingend alle Versicherer bei diesen beiden großen Vergleichsportalen mitmachen, etwa die Huk24. Deshalb, sagt Hermann-Josef Tenhagen, lohne sich ein Extrablick auf deren Internetseite. Dann kann man die Ergebnisse der Portalabfrage auch noch mit deren Tarifen vergleichen.
Was muss man vor Vertragsunterschrift beim Versicherer noch klären?
Es zahlt sich aus, einen Versicherer zu finden, der Kunden mit ÖPNV-Jahreskarten oder einer Bahncard Vergünstigungen anbietet. „Bei Jahreskarten liegt die Ersparnis zwischen vier und fünf Prozent, bei der Bahncard zwischen zwei und sieben Prozent“, äußert sich Wolfgang Schütz als Geschäftsführer von Verivox. Auch die Zahlungsweise ist wichtig: Eine jährliche Zahlung ist in den meisten Fällen zu bevorzugen, denn laut Finanztip sind monatliche Zahlungen im Schnitt acht bis zehn Prozent teurer.
Von Stephan M. Müller, Funke Mediengruppe