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„Fotofalle“ soll Beweise bringen

Stromert ein Wolf durch Heimerode?

Dieser Wolf lebt in einem Tierpark, im Wiesentgehege bei Springe.

Dieser Wolf lebt in einem Tierpark, im Wiesentgehege bei Springe. Foto: Leifeld

Zwei „Wolfssichtung“ sorgen am Wochenende in der ehemaligen Bergarbeitersiedlung Heimerode für Aufregung. Aber ist das Tier tatsächlich ein Wolf? Einwohner werden gebeten, mit „Fotofallen“ den Beweis zu liefern.

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Von Andrea Leifeld
Montag, 23.09.2024, 19:45 Uhr

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Heimerode. Stromert ein Wolf durch die Othfresener Siedlung? Bereits Freitagfrüh soll es eine erste Sichtung gegeben haben. Ein weiteres Mal zeigte er sich am späten Freitagabend, ebenfalls innerorts in der Nähe des Spielplatzes. Gesehen wurde er immer von mehreren Passanten. „Passt auf eure Haustiere auf“, machte die Sorge der Einwohner die Runde. Aber handelt es sich überhaupt um einen Wolf? Genauere Beschreibungen des Schäferhund-ähnlichen-Tieres lassen aufhorchen: „Ich dachte erst, es ist ein großer Waschbär oder ein Dachs“, beschrieb ein Augenzeuge die Sichtung.

Ein Marderhund in Zoo.

Ein Marderhund in Zoo. Foto: NABU / Ingo Ludwichowski

Und genau da liegt ein möglicher Hinweis: Auch Marderhunde sind in unseren Wäldern auf dem Vormarsch. Ursprünglich stammen die nachtaktiven, 40 Zentimeter großen Tiere aus Sibirien. Von Pelztierfarmen in Osteuropa geflohen bereiteten sie sich in den vergangenen Jahrzehnten auch in Deutschland aus. Ein solches Tier tappte erst am Freitag in eine Fotofalle am Fortunateich.

„Ich schließe aber auch nicht aus, dass es sich bei der Sichtung um einen neugierigen Jungwolf handelt“, betonte Hans Hesse, Jagdpächter im Revier Heißum und Vorsitzender der Bezirksjägerschaft Braunschweig auf Nachfrage der GZ. Auf jeden Fall rät er zur Vorsicht beim Kontakt mit Wildtieren, besonders wenn sie sehr zutraulich erscheinen.Für eine bestätigte Wolfssichtung fehlt ihm noch der Beweis.

„Wer hat, soll eine Wildtierkamera aufstellen“, forderte Othfresens Ortsbürgermeister Harald Fricke auf, der umgehend Kontakt zum Wolfsbeauftragten Ole Anders geknüpft hatte. Mit einem Fotobeweis gäbe es auch fachkompetente Gewissheit, um welches Tier es sich handelt. „Wir haben ja auch Luchse hier im Wald“, erinnerte er.

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