Unterpfarre Hornburg erhält 2. Preis beim Deutschen Fachwerkpreis

Freuen sich über die Auszeichnung (v.l.): Architekt Helmut Urbisch (Osterwieck), Hartmut und Gaby Krüner (Bauherren), Sabine Schwarz (Amt für Tourismus, Hornburg), Prof. Manfred Gerner (Präsident der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte) Foto: Privat
Für die mustergültige Sanierung der Unterpfarre in Hornburg und das damit verbundene Engagement hat das Gebäude den 2. Preis beim Deutschen Fachwerkpreis verliehen bekommen. 2022 wurde die Sanierung beendet. Was darin alles bedacht wurde.
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Hornburg. In Duderstadt fand anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte die Jubiläumsveranstaltung im Mai statt. Mitglied ist neben den Städten Goslar, Osterwieck und Wernigerode auch die Stadt Hornburg (Gemeinde Schladen-Werla), die für den in diesem Rahmen verliehenen „Deutschen Fachwerkpreis 2025“ die „Unterpfarre“ in Hornburg als Kandidat für den „Oscar des Fachwerks“ gemeldet hatte.
In der Laudatio von Prof. Dipl.-Ing. Manfred Gerner anlässlich der Preisverleihung heißt es: Für die außergewöhnliche Sanierung der „Unterpfarre“ im Unterpfarrwinkel 5 in Hornburg und das große Engagement für das Fachwerk hat die Arbeitsgemeinschaft Deutsche Fachwerkstädte in der Kategorie „Private Eigentümer“ den 2. Preis verliehen.
Gerade noch vor Beginn des 30-jährigen Krieges anno 1618 wurde auch die „Unterpfarre“, das Pfarrhaus der zweiten Pfarrstelle, von der protestantischen Gemeinde der Kirche Beatae Marie Virginis für den Pfarrer Andreas Corvinus errichtet.

Südansicht der Unterpfarre Foto: Privat
2018 haben die aktuellen Eigentümer das Haus erworben und ein Sanierungskonzept mit den Architekten Urbisch, Osterwieck, in Abstimmung mit den Denkmalschutzbehörden entwickelt und bis 2022 umgesetzt. In dieser Zeit wurde die „Unterpfarre“ als Einzeldenkmal im großen Ensemble der rund 400 Fachwerkhäuser eingetragen.
Mustergültige Sanierung
Mit diesen Vorgaben begann eine mustergültige höchst qualitätsvolle Sanierung, die alle historischen Bauteile und Befunde wie die Farbfassung von einzelnen Deckenbalken, die Eselsrücken über den Tür- und Lukenstürzen, Türen, Treppenauf- und -abgänge, weiter die Fenster und die Innengestaltung nicht nur berücksichtigte, sondern aufwertete. Dabei wurden die Nutzungsmöglichkeiten durch die mit einem Plattformaufzug geschaffene Barrierefreiheit erweitert. Alle denkmalpflegerischen Maßnahmen, von kleinsten Details bis zur Eindeckung des Daches mit alten Linkskrempern wurden auf das Sorgfältigste ausgeführt.
Der ausgezeichnete Klimaschutz mit einem geringen CO₂-Ausstoß wurde durch umfangreiche Wärmeschutzmaßnahmen mit (weit unter den gesetzlichen Forderungen liegenden) niedrigsten U-Werten, andererseits mit einer Wasserwärmepumpe und einer PV-Anlage auf der nicht einsehbaren Dachseite eines Nebengebäudes erzielt.
Bei der Sanierung der „Unterpfarre“ wurden die Energieeinsparmaßnahmen, die Denkmalschutzanforderungen und die handwerklichen Lösungen für ein zeitgemäßes Wohnen in idealer Weise realisiert.
Der Bürgermeister der Gemeinde Schladen-Werla Martin Schulze und Sabine Schwarz vom Amt für Tourismus zeigten sich begeistert von dieser Auszeichnung: „Dieser Preis stellt eine besondere Würdigung der jahrzehntelangen Bemühungen der Gemeinde dar, das herausragende historische Stadtbild von Hornburg zu fördern und zu erhalten.“
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