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Bürger sind zum Mitmachen aufgerufen

Workshop geplant: Goslar arbeitet an seinem neuen Liniennetz

Wo sollen die Stadtbusse künftig wann fahren? Goslar arbeitet an einem neuen Liniennetz zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025.

Wo sollen die Stadtbusse künftig wann fahren? Goslar arbeitet an einem neuen Liniennetz zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025. Foto: Heine

Das Stadtbus-Liniennetz wurde zuletzt 2014/2015 grundlegend überarbeitet. Jetzt ist zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 wieder ein größerer Aufschlag geplant. Und die Goslarer können sich am 10. September bei einem Bürgerworkshop einbringen.

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Von Frank Heine
Freitag, 30.08.2024, 10:00 Uhr

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Goslar. Vier Wochen lang hat die Stadtbus GmbH die Goslarer nach Wünschen und Vorstellungen für ihr neues Stadtbusnetz befragt. Seit Ende Juni sind insgesamt 816 Fragebögen eingegangen, davon 757 Online-Meldungen und 59 per Papierflyer, erklärt Chefin Anne Sagner. Jetzt stehen mit einem zweiten Anlauf für einen Bürgerworkshop und mit einer Politik-Runde die nächsten wichtigen Schritte an.

Was brennt den Goslarern beim Thema Busfahren unter den Nägeln? Offenkundig haben viele meinungsfreudige Bürger ihre Chance zur Beteiligung genutzt, denn 70 Prozent der Befragten nutzten neben der reinen Beantwortung von Auswahlfragen zu Statistik und der Angebotsbewertung die zusätzliche Möglichkeit, mit einer freien Texteingabe ihre Anregungen zu verschiedenen Liniennetzthemen zu äußern.

Takte und Fahrzeiten

Laut Sagner dominierten die Wünsche, Abschlüsse, Takt und Fahrplan zu verbessern (23 Prozent) sowie die Bedienzeiten an Abenden und Wochenenden zu verlängern (16 Prozent). Es folgten Servicethemen (ebenfalls 16 Prozent) und sowie die Linienführung und Direktfahrten (14 Prozent). Einige Themen seien allein durch die aktuelle Planung beeinflussbar, erklärt Sagner. Manche Wünsche, besonders die nach Angebotsausweitung etwa an Wochenenden oder in den Abendstunden, erforderten eine politische Entscheidung und seien budgetabhängig.

In Präsenz oder online

Was jetzt auf dem Tisch liegt, dient als Basis für die kommenden Vorhaben. So lädt die Stadtbus GmbH für Dienstag, 10. September, von 19 bis 21 Uhr zu einem Bürgerworkshop ins Mach-Mit-Haus am Marktplatz ein. An diesem Abend soll sich alles ums neue Liniennetz drehen. Die Ergebnisse der Befragung und erste Planungsgedanken werden vorgestellt und mit den Anwesenden diskutiert.

Jetzt das neue Liniennetz mitgestalten: Der Aufruf gilt im weiteren Prozess auch noch nach der Bürger-Befragung zum neuen Liniennetz.

Jetzt das neue Liniennetz mitgestalten: Der Aufruf gilt im weiteren Prozess auch noch nach der Bürger-Befragung zum neuen Liniennetz. Foto: Stadtbus Goslar

Es ist bereits der zweite Anlauf zu einem solchen Termin. Für den ursprünglich ins Auge gefassten 15. August waren aber zu wenige Rückmeldungen eingegangen, bestätigt Sagner. Zu kurz nach den Sommerferien? Eine vielleicht zu lange und nicht optimal am späten Nachmittag startende Veranstaltung? Jetzt geht es kompakter am frühen Abend in Präsenz oder online. Wer nicht persönlich kommen will, kann sich nämlich der Veranstaltung zuschalten. Nach einer erforderlichen Anmeldung wird der Einwahllink verschickt. Die Anmeldung ist telefonisch unter (05321) 5530 im Kundencenter der Stadtbus Goslar GmbH und per Mail unter liniennetz@stadtbus-goslar.de möglich.

Politik tagt am 26. September

Die gesammelten Anregungen und Vorschläge werden laut Sagner der Politik zunächst im dritten Liniennetz-Workshop am 26. September vorgestellt und final in die Entscheidung für das zukünftige Stadtbusnetz ab 2025/2026 einfließen.

Hintergrund: Die Stadtwerke Goslar sind seit 1937 der Liniennetz-Konzessionsinhaber für den öffentlichen Personennahverkehr in der Stadt Goslar (Teilnetz 80). Mit der Organisation und Realisierung ist laut bestehendem Verkehrsvertrag die Stadtbus Goslar GmbH betraut. Das Liniennetz der Stadtbus Goslar GmbH schließt bis auf Hahnenklee, Jerstedt und die Alt-Vienenburger Ortsteile sämtliche Goslarer Stadtteile ein.

Dynamische Entwicklung

Die Stadt mit ihren knapp 50.000 Einwohnern (Kernstadt mit Stadtteilen) verzeichnet in den letzten Jahren eine dynamische Entwicklung. Neue Wohn- und Arbeitsquartiere werden geschaffen, bestehende verändert und erweitert. Goslar stellt sich laut Sagner dem demografischen und geografischen Wandel eines starken Mittelzentrums. Und: Die Flotte der städtischen Tochter will die Goslarer schließlich weiterhin zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen, zum Arzttermin und zu Freizeitzielen bringen, wie Sagner wirbt. Das Stadtbus-Liniennetz wurde zuletzt 2014/2015 grundlegend überarbeitet und seitdem in einzelnen Linienverläufen und Fahrplänen angepasst. Jetzt soll ein größerer Wurf her: Vor dem Hintergrund der grundlegenden strukturellen Entwicklungen in der Stadt, heißt es in einer Pressemitteilung, plane die Stadt Goslar durch ihren Eigenbetrieb – die Stadtwerke Goslar und die betraute Stadtbus Goslar GmbH – die Optimierung des Goslarer Busliniennetzes mit einem „teilschrittigen Umsetzungsziel“ ab Dezember 2025. Wie der Monitoring-Bericht des Jahres 2023 verrät, ist der Bus-Betrieb nach den lähmenden Corona-Jahren wieder im leichten Aufwind. Rund 60.000 Fahrgäste mehr als 2022, dazu ein Einnahmeplus von 14 Prozent auf 1,35 Millionen Euro stehen zu Buche. Allerdings sind das immer noch 16 Prozent weniger als 2019.

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