Überschuldung: Viele Haushalte im Landkreis Goslar betroffen
Geldsorgen: Im Landkreis Goslar ist etwa jeder zehnte Haushalt überschuldet. Foto: picture alliance/dpa
Im Landkreis Goslar gilt jeder zehnte Haushalt als überschuldet. Das geht aus dem „Schuldneratlas“ der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Bundesweit liegt der durchschnittliche Wert bei 8,09 Prozent, in Niedersachsen beträgt er 8,12 Prozent.
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Goslar/Harz. Im Landkreis Goslar gilt etwa jeder zehnte Haushalt als überschuldet. Mit einer Überschuldungsquote von 10,83 Prozent belegt die Region in Niedersachsen einen der hinteren Plätze. Der Durchschnittswert für dieses Jahr liegt bundesweit bei rund 8,09 Prozent. In Niedersachsen (8,12) weisen nur Salzgitter (11,63 Prozent), Emden (12,32), Delmenhorst (12,58) und Wilhelmshaven (14,38) schlechtere Werte als der Kreis Goslar auf.
Mit dem niedrigsten Wert in Niedersachsen glänzt der Landkreis Harburg (5,82 Prozent) im sogenannten „Schuldneratlas 2024“. Wolfsburg (6,42) und Wolfenbüttel (6,84) werden in der Statistik ebenso wie Braunschweig (7,09) und Göttingen (7,33) mit unterdurchschnittlicher Verschuldung geführt.
Offene Rechnungen
Im Landkreis Goslar sind die Haushalte unterschiedlich stark von Überschuldung betroffen. Die Statistik ist indes vergleichsweise unübersichtlich, weil die Stadt Goslar und Langelsheim je nach Postleitzahl mehrfach auftauchen. Die niedrigste Quote weist laut Creditreform die Gemeinde Liebenburg mit 6,78 Prozent auf. Es folgen Goslar (Postleitzahl 38644 mit 7,6 Prozent), Langelsheim (Postleitzahl 38729 mit 7,67), Goslar (Postleitzahl 38690 mit 8,5), Langelsheim (Postleitzahl 38685 mit 9,86), Clausthal-Zellerfeld (10,95), Goslar (Postleitzahl 38640 mit 11,85), Bad Harzburg (11,63), Altenau (11,93), Seesen (12,06), Wildemann (12,15), Goslar (Postleitzahl 38642 mit 12,31), St. Andreasberg (13,33) und Braunlage (13,39).
Geringverdiener betroffen
Mit dem bundesweiten Wert von 8,09 Prozent liegt die Verschuldung laut Creditreform aktuell auf einem Tiefststand. Die Quote sank den Angaben zufolge zum sechsten Mal in Folge.
Betroffen sind vor allem Geringverdiener, erklärt Michael Goy-Yun, Geschäftsführer von Creditreform Boniversum. Vor allem die hohen Energie- und Lebensmittelpreise würden den Menschen zu schaffen machen. Sie müssten „einen größeren Anteil ihres Einkommens für Grundbedürfnisse ausgeben“. Junge und konsumorientierte Menschen seien ebenfalls zunehmend von Überschuldung betroffen. Ratenkredite und Angebote, bei denen die Ware erst später bezahlt werden müsste, würden ebenfalls zunehmen („Buy now, pay later“).
