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Typisierungsaktion

Leukämie: 350 Spender wollen Julian (13) aus Langelsheim helfen

Tatjana und Frank Opitz aus Astfeld bei der Probenentnahme.

Tatjana und Frank Opitz aus Astfeld bei der Probenentnahme. Foto: Hartmann

246 Männer und Frauen haben sich am Sonntag in Goslar für den an Leukämie erkrankten Julian typisieren lassen. Der 13-Jährige aus Langelsheim benötigt dringend einen genetischen Zwilling, der ihm Stammzellen spenden kann.

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Von Petra Hartmann
Montag, 01.07.2024, 10:00 Uhr

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Schlechtes Wetter konnte niemanden aufhalten, als es gestern darum ging, dem 13-jährigen Julian zu helfen: Schon in der ersten Stunde der Typisierungsaktion für den an Leukämie erkrankten Langelsheimer kamen über 70 Männer und Frauen, um sich untersuchen zu lassen. Vielleicht ist einer von ihnen der gesuchte genetische Zwilling, der als Stammzellspender Julians Leben retten kann.
Julians Oma Karin Böttcher (links) und seine Tante Maren Brötling geben die Tupfer aus.

Julians Oma Karin Böttcher (links) und seine Tante Maren Brötling geben die Tupfer aus. Foto: Hartmann

Im Eingangsbereich begrüßten Julians Oma Karin Böttcher und seine Tante Maren Brötling die Besucher und teilten die Testsets aus.

Probenentnahme mit drei Tupfern

Die Entnahme der Proben war relativ einfach, nahm aber einige Zeit in Anspruch. Jeder der potenziellen Spender erhielt drei Tupfer, mit denen er jeweils eine Minute lang einen Abstrich aus seinem Wangeninneren nehmen musste. Nach dem einminütigen Rühren im Mundraum mussten die Stäbchen zwei Minuten trocknen.
Die Kuchen-Crew: Ines Bieda (von links), Monika Brötling und KarenGrutza.

Die Kuchen-Crew: Ines Bieda (von links), Monika Brötling und KarenGrutza. Foto: Hartmann

Die Zeit stoppten die Spender mit ihren Smartphones, mit denen sie sich im Vorfeld per QR-Code registriert hatten. Für Menschen, die kein Smartphone besaßen, hielt die DKMS ein eigenes Gerät parat. Schließlich packten die Spender die drei Tupfer in einen Umschlag, der bei Julians Tante Jessica Böttcher in der Sammelbox landete.
Philipp Groß aus Wiedelah, Volunteer bei der DKMS, vertritt die Organisation vor Ort. Er ist beeindruckt von der hohen Anzahl der Teilnehmer.

Philipp Groß aus Wiedelah, Volunteer bei der DKMS, vertritt die Organisation vor Ort. Er ist beeindruckt von der hohen Anzahl der Teilnehmer. Foto: Hartmann

Julians Tante war federführend bei der Aktion, und viele Familienmitglieder hoben an diesem Tag ihr Engagement und ihre Energie hervor. Insgesamt haben rund 25 Familienmitglieder und Freunde die Aktion mitgestaltet.

Viele Unterstützer

Der Andrang war groß. Viele hatten über die Zeitung, aber auch über die sozialen Medien von dem Aufruf erfahren und wollten Julian helfen. Die Familie hatte zusammen mit der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) und der Goslarer Mansfeld-Löbbecke-Stiftung einiges auf die Beine gestellt, um möglichen Spendern den Besuch zu verschönern. Auch viele heimische Firmen unterstützten die Aktion.
Max und Jennifer Cramer aus Harlingerode bei der Probenentnahme.

Max und Jennifer Cramer aus Harlingerode bei der Probenentnahme. Foto: Hartmann

Es gab ein mit viel Liebe zusammengestelltes Kuchenbüfett, an dem sich die Spender, wie nach einer Blutspende, stärken konnten. Ines Bieda, Monika Brötling und Karen Grutza boten Blechkuchen und Muffins, aber auch mit Schokolade überzogene Fruchtspieße an.

Draußen frittierte der Liebenburger Dennis Blech, ein Freund der Familie, Pommes für die Besucher. Für Kinder war eine Hüpfburg aufgebaut. Außerdem konnten die kleinen und großen Besucher über die Luftballon-Modellierkünste von Markus Grutzka staunen. Der Jongleur vom Duo „Kugelchaos“ baute aus bunten Schlauchballons Blumen, Hunde und bunte Fantasietiere.

246 Spender lassen sich registrieren

Philipp Groß, Volunteer bei der DKMS, der die Aktion vor Ort mitbetreute, zeigte sich überrascht von dem großen Zulauf. Insgesamt 246 Personen haben sich in der Zeit von 11 bis 15 Uhr registrieren lassen. Der Wiedelaher, der schon viele Registrieraktionen in anderen Städten begleitet hat, meinte: „Das ist schon eine Menge.“
Dennis Blech frittiert Pommes für die Spender.

Dennis Blech frittiert Pommes für die Spender. Foto: Hartmann

Hinzu kämen noch gut 100 Menschen, die auf der Homepage www.dkms.de speziell für den Registrieraufruf von Julian das Testset angefordert und ihre Proben per Post eingesandt haben.
Sebastian Licht erklärt, wie die Entnahme der Proben funktioniert.

Sebastian Licht erklärt, wie die Entnahme der Proben funktioniert. Foto: Hartmann

Ob ein passender Stammzellspender darunter ist, wird sich nun in der Labor-Auswertung zeigen. Sie wird vier bis fünf Wochen dauern. Für Julian gibt es am Mittwoch noch eine weitere Typisier-Veranstaltung in Erwitte in Nordrhein-Westfalen.

Markus Grutza modelliert aus Luftballons Blumen, Tiere und Fantasiefiguren.

Markus Grutza modelliert aus Luftballons Blumen, Tiere und Fantasiefiguren. Foto: Hartmann

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