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„Mobbing Stopp – Hilfe Top“

Clausthal-Zellerfeld: Polizei musiziert mit Schülern gegen Mobbing

Beim finalen Auftritt unterstützen die Grundschüler das Polizeiorchester mit einer einstudierten Body-Percussion.

Beim finalen Auftritt unterstützen die Grundschüler das Polizeiorchester mit einer einstudierten Body-Percussion. Foto: Raksch

Das Polizeiorchester Niedersachsen hat für Clausthal-Zellerfelds Grundschüler einen Präventionsworkshop in der Stadthalle veranstaltet. Dabei lernten sie den richtigen Umgang mit Mobbing und bekamen gleichzeitig einen Einblick in das Musikmachen.

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Von Robin Raksch
Dienstag, 01.04.2025, 07:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Wie sollten Kinder mit Mobbing umgehen? Warum ist es wichtig, sich bei Problemen an Lehrer zu wenden? Mit einem musikalischen Workshop hat das Polizeikommissariat Oberharz den Kindern der Grundschulen Clausthal und Zellerfeld das Bewältigen schwieriger Themen wie Mobbing und Gewalt beigebracht. Unterstützung erhielten sie dabei vom Polizeiorchester Niedersachsen, das in der Stadthalle ihr Präventionsprogramm „Namene“ für Grundschulen in Niedersachsen aufführte.

„Namene“ ist zehn Jahre alt und besucht seit zwei Monaten eine neue Schule. Ihr Name steht für Gemeinschaft, Respekt und Verantwortung. Doch in ihrer neuen Schule fühlt sie sich allein, vermisst ihre alten Freunde und wird von ihren Mitschülern gemobbt. Als sie sich ihrer Lehrerin anvertraut, organisiert diese einen Anti-Mobbing-Tag für die ganze Klasse und vermittelt den Schülern den Spruch „Mobbing Stopp – Hilfe Top“. So lernen die Kinder in der Geschichte, dass sie sich den Lehrern anvertrauen können und füreinander einstehen sollen.

Auf dem Programm stehen unter anderem bekannte Lieder wie „Der rosarote Panther“ oder die „Cantina Band“ aus Star Wars.

Auf dem Programm stehen unter anderem bekannte Lieder wie „Der rosarote Panther“ oder die „Cantina Band“ aus Star Wars. Foto: Raksch

Der richtige Umgang mit Medien

Mit einem Stimmgerät helfen die Schüler dem Polizeiorchester, die richtigen Töne zu treffen.

Mit einem Stimmgerät helfen die Schüler dem Polizeiorchester, die richtigen Töne zu treffen. Foto: Raksch

Mit spielerischen Elementen, musikalischen Beiträgen und offenen Gesprächen brachten die Beamten den Schülern im Publikum bei, Konflikte gewaltfrei zu lösen, aufeinander Rücksicht zu nehmen und ihre persönlichen Grenzen zu schützen. Ein besonderes Augenmerk lag in der Geschichte auch auf dem respektvollen Umgang mit digitalen Medien, insbesondere dem Schutz des eigenen Bildes im Internet.

Die Kinder waren sichtlich bewegt von der Geschichte und konnten sich, wie sie bei der anschließenden Besprechung sagten, gut mit Namene identifizieren. „Ich fand es doof, dass Namene von den anderen Kindern gemobbt wurde. Es ging ihr bestimmt schlecht“, sagte etwa jemand. Unter anderem hätten die Grundschüler gelernt, dass sie sich immer an ihre Lehrer, Eltern und bei Gefahr auch an die Polizei richten können, hieß es weiter.

Im Anschluss zeigten die Beamten bei einer Orchesterprobe mittels unterstützender Straßenverkehrsschilder noch einmal, worauf es beim Musizieren ankommt, und dass auch Musiker sich verständigen, Verabredungen treffen und sich daran halten müssen. Mit Stimmgeräten und Metronom halfen die Schüler dem Polizeiorchester, sich einzuspielen. Den finalen Auftritt stimmten sie dann gemeinsam mit den Musikern mit einer einstudierten Body-Percussion an.

Prävention im Unterricht

„Wir versuchen, immer wieder Präventionsprojekte verschiedener Art in den Schulalltag einzubringen“, erklärt Tatjana Gewecke, die Leiterin der Grundschule Clausthal im GZ-Gespräch. Und solche Präventionstage seien eben ein Teil davon. Aber auch darüber hinaus würden sich die Schüler im Unterricht häufig mit Schulregeln, Mobbing und Gemeinschaft beschäftigen.

Die ersten und zweiten Klassen etwa würden anhand des Aliens „Luro aus dem All“ lernen, wie sich Menschen untereinander verhalten sollten. Darüber hinaus gebe es Schülerräte, eine Sozialarbeiterin als Ansprechpartnerin, eine sogenannte „Friedenstreppe“, die bei Streitereien herangezogen werde und vieles mehr. Es gehe stets darum, ein Wir-Gefühl zu erzeugen und Gewalt vorzubeugen. Und weil das mit dem Polizeiorchester so gut geklappt hat, habe Gewecke die Musiker auch direkt für regelmäßige Auftritte im Zweijahresrhythmus angefragt.

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