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Internationaler Austausch

Bosnische Delegation zu Besuch bei der Lebenshilfe Goslar

Die Mitarbeiter des Zentrums für Kinder und Erwachsene mit Behinderung des Kantons Zenica-Doboj und der Lebenshilfe Goslar freuen sich über einen gelungenen Austausch.

Die Mitarbeiter des Zentrums für Kinder und Erwachsene mit Behinderung des Kantons Zenica-Doboj und der Lebenshilfe Goslar freuen sich über einen gelungenen Austausch. Foto: Privat

Die Lebenshilfe Goslar empfing eine Delegation aus Bosnien zum Austausch über die Arbeit mit Menschen mit Behinderung. Die Gäste erhielten Einblicke in Werkstätten, Kindergärten und Außenarbeitsplätze – mit Blick auf mögliche künftige Zusammenarbeit.

Von Redaktion Dienstag, 12.08.2025, 13:00 Uhr

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Goslar. „Srdačno dobrodošli“ – „herzlich willkommen“, hieß es, eine sechsköpfige Delegation aus Bosnien bei der Goslarer Lebenshilfe zu Gast war. Die sechs Mitarbeiter des „Zentrums für Kinder und Erwachsene mit Behinderung des Kantons Zenica-Doboj“ in Bosnien nutzen den Besuch bei den Goslarern Kollegen, um sich über die Arbeit mit Menschen mit Behinderungen auszutauschen und Möglichkeiten einer zukünftigen Zusammenarbeit zu besprechen.

Auf dem Programm standen neben rechtlichen und finanziellen Themen unter anderem auch der Besuch der Werkstatt für behinderte Menschen (WfbM), des heilpädagogischen Kindergartens sowie des neuen Kinder- und Jugendhauses in Harlingerode. Hier erhielten die Gäste jeweils einen Einblick in die verschiedenen Bereiche der Lebenshilfe und hatten die Möglichkeit, sich mit den Mitarbeitern über die Chancen und Herausforderungen der zahlreichen Angebote auszutauschen.

Einblicke in verschiedene Arbeitsfelder

Einblicke in die Pralinenherstellungen waren ein besonderer Höhepunkt des Programms. Schritt für Schritt konnten die Besucher hier die Entstehung der kleinen Köstlichkeiten mitverfolgen – und diese anschließend auch probieren. Auch die Vorstellung des Werkstattrats durfte nicht fehlen: Der erste Vorsitzende Jonny Wagner berichtete über die Organisation sowie die vielfältigen Aufgaben der Beschäftigten-Selbstvertretung. Zudem wurde auch Sandra Kellner, Mitarbeiterin der WfbM, an ihrem Außenarbeitsplatz in einem Pflegeheim in Vienenburg besucht. Hier arbeitet sie als Alltagshelferin – ein Beispiel für einen gelungenen Sprung in Richtung erster Arbeitsmarkt.

DIE LEBENSHILFE GOSLAR IN KÜRZE

Die Lebenshilfe Goslar wurde 1970 gegründet. Heute begleitet und fördert sie mit über 400 Mitarbeitern an 17 Standorten mehr als 1400 Menschen. Die Lebenshilfe Goslar setzt sich mit ihren vielfältigen Angeboten in den Bereichen Wohnen, Kinder, Familie und Gesundheit sowie Arbeit dafür ein, dass Menschen am gesellschaftlichen Leben teilhaben.

  • Das Zentrum für Kinder und Erwachsene mit Behinderung des Kantons Zenica-Doboj in Kürze:

Das Zentrum für Kinder und Erwachsene mit Behinderung des Kantons Zenica-Doboj betreibt ein Frühförderzentrum für Kinder sowie verschiedene Tageszentren für Kinder und Erwachsene. Rund 65 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Derzeit profitieren 111 Kinder im Vorschulalter, 67 Kinder im Schulalter sowie 123 Erwachsene von den Angeboten. Diese sollen in den kommenden Jahren kontinuierlich ausgebaut und weiterentwickelt werden.

Über den Tellerrand schauen

„Wir freuen uns über die Gelegenheit, uns auf internationaler Ebene über die Arbeit mit Menschen mit Behinderung austauschen und so auch mal über den Tellerrand hinausschauen zu können“, so Lebenshilfe-Geschäftsführer Sven Dickfeld. Vor allem sei es wichtig zu zeigen, dass die Lebenshilfe mit ihren Beschäftigten auf Augenhöhe zusammenarbeite. Und auch, wenn es einige Unterschiede zwischen Deutschland und Bosnien gäbe, könne man voneinander lernen und prüfen, ob es Möglichkeiten der Zusammenarbeit gäbe, so Dickfeld.

Hergestellt wurde der Kontakt über Georg Schiel aus Erfurt, der sich bereits seit vielen Jahren gemeinsam mit örtlichen Organisationen für Menschen mit Behinderungen in Bosnien-Herzegowina engagiert. „Wir sind sehr dankbar, dass uns die Lebenshilfe Goslar einen Einblick in ihren Arbeitsalltag ermöglicht“, so Schiel. So können neue Ideen und Anstöße für die Weiterentwicklung der Angebote in Bosnien-Herzegowina erhalten werden, erklärt er. „Zudem hoffen wir, dass sich ein Erfahrungsaustausch im gegenseitigen Interesse und zu beiderseitigem Nutzen entwickeln kann.“

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