Zähl Pixel
Essen zu kalt?

Oberharz: „Wenn Kita-Caterer sich nicht anstrengt, ist er raus“

Anfang kommenden Jahres sollen die Eltern nach dem Essen des Caterers befragt werden.

Anfang kommenden Jahres sollen die Eltern nach dem Essen des Caterers befragt werden. Foto: Pixabay/Symbolbild

Weil das Essen in Kitas in Clausthal-Zellerfeld „regelmäßig“ kalt ankomme, wollte die Glück-Auf-Gruppe den Vertrag mit dem Caterer aus Quedlinburg aufkündigen. Aber unterschiedliche Daten über zu kaltes Essen sorgen für Irritation im Jugendausschuss.

author
Von Sören Skuza
Sonntag, 24.11.2024, 04:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Clausthal-Zellerfeld. Seit ein Caterer aus Quedlinburg das Mittagessen in den Kitas Kleiner Bruch und Erzstraße liefert, gab es von vielen Eltern Kritik an Qualität und Wärme der gelieferten Mahlzeiten. Die Glück-Auf-Gruppe hatte darum einen Antrag gestellt, den Vertrag zu beenden und neu auszuschreiben. Außerdem wurde im Jugendausschuss der Ruf nach konstruktiverer Kommunikation laut. Ergebnis: vertagt.

Regelmäßig sei das Essen kalt, teilweise mehrmals in einer Woche, meinte Carsten Rehling von der Glück-Auf-Gruppe. Grund dafür könnte, so Rehling, die lange Anfahrt sein. „So gesehen ein Vertragsbruch“, meinte er, weshalb die Gruppe den Antrag gestellt habe, den Vertrag aufzukündigen. Nach Auffassung von Alexander Ehrenberg (SPD) sei der Antrag aber überhaupt nicht beschlussfähig gewesen, weil der Vertrag eine Sache der laufenden Verwaltung sei. Rehling sah das zwar anders, stimmte aber zu, den Punkt zu vertagen.

Abweichende Daten

Denn: „Wir haben unterschiedliche Datengrundlagen“, stellte Steffen Pluta (SPD) fest. Das, was die Glück-Auf-Gruppe berichtet, weiche stark von dem ab, was er aus den Kitas höre. Und auch die von den Elternvertreterinnen vorgetragene Auflistung von kalten oder falschen Lieferungen wich von dem ab, was Serviceamtsleiter Mario Medico bekannt war. Der betonte, dass die Erzieherinnen dazu verpflichtet seien, Temperaturen zu messen und Abweichungen zu protokollieren. Es könne also eigentlich gar nicht sein, dass etwas nicht bekannt sei.

Eine Umfrage über die Zufriedenheit der Eltern mit dem Essen sei ohnehin für Anfang kommenden Jahres geplant. An deren Ergebnis werde festgemacht, ob der Vertrag verlängert werden soll. In mehreren Gesprächen habe Medico dem Lieferanten bereits nahegelegt: „Wenn er sich nicht anstrengt, ist er raus.“

Zudem beklagte der Serviceamtsleiter, der Frust treffe oftmals die falschen. „Die Erzieherinnen haben ein schweres Los“, sie würden hart angegangen werden. Von mehreren habe er sogar schon gehört, sie überlegten, eine andere Arbeitsstelle zu suchen, wenn sich das nicht ändere. „Wir machen ein Angebot“, meinte Medico. Niemand werde gezwungen, sein Kind in einer Ganztagskita betreuen zu lassen.

Weite Einigkeit herrschte im Ausschuss darüber, dass der Umgang zwischen Eltern, Verwaltung und Kita-Personal wieder konstruktiver und kommunikativer werden solle.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region

Weitere Themen