Jüdische Kulturtage als Brückenbauer

Dr. Joachim Frassl liest aus seinem neuen Buch. Foto: Privat
Jüdisches Leben in Deutschland ist eindrucksvoll und facettenreich. Die Jüdischen Kulturtage zwischen Harz und Heide, initiiert vom Israel Jacobson Netzwerk (IJN), haben sich zum Ziel gesetzt, Vorurteile abzubauen und den Austausch zu fördern.
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Seesen. Seesen beteiligt sich mit sechs Veranstaltungen an den Jüdischen Kulturtagen zwischen Harz und Heide, initiiert vom Israel Jacobson Netzwerk (IJN), um das Judentum ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, Vorurteile abzubauen und den Austausch zu fördern.
Den Auftakt macht heute um 19 Uhr im Jacobson-Haus Dr. Joachim Frassl, Kunsthistoriker und Autor zum sozialen Vermächtnis Israel Jacobsons mit einer Lesung „Jacobsons Reformen in Schule und Tempel“.
Eine Persönlichkeit, die die Grundgedanken der Jacobson-Schule prägend fortsetzte, war Schuldirektor Immanuel Wohlwill. Sein Nachfahr, Prof. Dr. Matthias Brandis, hat sich intensiv mit seiner Familiengeschichte auseinandergesetzt und veröffentlicht. „Meines Großvaters Geige“ beschreibt die Wendungen einer jüdischen Familiendynastie. Am Montag, 26. August, um 19 Uhr liest Matthias Brandis im Jacobson-Haus Auszüge aus seiner Familienchronik.
Historische Stadtführung
Auf Schusters Rappen der jüdischen Geschichte folgen können Interessierte bei der Stadtführung „Jüdisches Seesen um 1910“. Für die Führungen gibt es drei Termine: am Donnerstag, 29. August, um 19 Uhr und am Montag, 16. September, um 16 und 19 Uhr. Karten gibt es in der Geschäftsstelle des Stadtmarketing und Tourismus Seesen in der Jacobsonstraße 9.
Einblicke ins Leben
Der Berliner Autor und Filmemacher Dr. Christian Walther ist bei den Kulturtagen gleich zweimal vertreten. Zuerst liest er am Mittwoch, 18. September, um 19 Uhr im Jacobson-Haus aus seinem Buch „Robert Gilbert - Ein Freund, ein guter Freund“. Die Biografie gibt Einblick in das Leben eines Schlagertexters, der auf dem Höhepunkt seiner Karriere von den Nazis verfolgt wurde und ins Exil flüchtete. Einen Tag später, am Donnerstag, 19. September, folgt die logische Fortsetzung zum Leben und Wirken Robert Gilberts. Das Trio Heymann bringt seine Lieder auf die Bühne des Jacobson-Hauses. Die Eintrittskarten sind im Kulturbüro Seesen erhältlich.
Am Freitag, 20. September, setzt Christian Walther den letzten Programmpunkt bei den jüdischen Kulturtagen. Im Jacobson-Haus ist um 17 Uhr die Reportage „Leo Trepp – Der letzte Rabbiner“ zu sehen. Sie zeichnet das Leben des letzten noch lebenden Rabbiners aus Deutschland vor dem Holocaust nach.
Mit Ausnahme des Konzerts und den Stadtführungen sind alle Veranstaltungen kostenfrei. Allerdings werden Interessierte um vorherige Anmeldung unter Telefon (05381) 75 290 oder per Mail an schubert@seesen.de gebeten.

Vor den Kulturtagen trafen sich die Organisatoren regelmäßig zu Planungstreffen. Foto: Privat