Zehn goldene Regeln bei drückender Hitze

Wasser tut gut, vor allem bei drückender Hitze. Das Wasser sollte aber nicht eiskalt sein. Foto: picture alliance/dpa
Der Sommer war meist durchwachsen, doch der August beschert derzeit heiße Tage. Kliniken rechnen aktuell mit mehr Notfallpatienten. Vorsicht ist also geboten, denn drückende Hitze schlägt auf den Kreislauf: zehn goldene Regeln bei hohen Temperaturen.
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Harz. Die Asklepios-Kliniken im Harz rechnen damit, dass auch in den kommenden Tagen und Wochen Patienten mit Beschwerden wegen der Hitze behandelt werden müssen. Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein sind dann die typischen Symptome von Patienten, die in einer Notaufnahme kommen, heißt es bei Asklepios. Chefärzte der Kliniken im Harz raten daher insbesondere Menschen mit Herzschwäche, Bluthochdruck oder geschwächtem Allgemeinzustand zur Vorsicht: viel trinken, luftige Kleidung und wenig körperliche Anstrengung können helfen, die Tage mit hohen Temperaturen gesund zu verbringen.
Viel trinken ist wichtig
„Eine große Gefahr bei der Hitze ist der Mangel an Flüssigkeit, und wenn man sich der direkten Hitzeeinwirkung aussetzt“, erklärt Professor Thomas Wittlinger, Chefarzt der Medizinischen Klinik I (Kardiologie, Angiologie und Diabetologie) von Asklepios. Wittlinger ist derzeit kommissarisch auch Chefarzt der Zentralen Notaufnahme in Goslar, die jedes Jahr mehr als 25.000 Patienten behandelt.
„Man darf nicht vergessen, dass unser Körper die Flüssigkeit benötigt, um lebenswichtige Funktionen aufrecht zu erhalten. Im Falle eines Flüssigkeitsmangels klagen die Patientinnen und Patienten häufig über Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme, Müdigkeit und allgemeines Unwohlsein. Aber auch eine Bewusstseinstrübung kann eine ernst zu nehmende Folge der Hitze sein“, schildert Dr. Ralph U. Mletzko, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie und zugleich Ärztlicher Direktor der Asklepios-Klinik Schildautal Seesen.
Bei Patienten mit Herzschwäche sei bei zunehmenden Beschwerden umgehend der Hausarzt zu kontaktieren. Tägliches Wiegen sowie regelmäßige Blutdruckkontrollen können helfen, den eigenen Flüssigkeitshaushalt und die Kreislaufsituation einzuschätzen.
Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher
Kinder und ältere Menschen reagieren empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust, vor allem durch Schwitzen. Folgen sind Müdigkeit und nachlassende Reaktionsfähigkeit, was vor allem im Verkehr riskant ist. Ältere Autofahrer sollten bei längeren Fahrten möglichst alle zwei Stunden eine Pause zum Abkühlen und Trinken einlegen.
Beim Trinken belasten kalte und eiskalte Getränke den Körper deutlich mehr als wohltemperierte oder warme, denn der Körper muss viel Energie aufbringen, um die Temperatur zu regulieren. Als Folge schwitzt der Körper noch mehr. Extrem kalte Getränke können außerdem zu Magenproblemen und Unwohlsein führen. Deshalb eine Empfehlung: Auch warmer Pfefferminztee kann erfrischen.
Wenn Menschen im Umfeld einen Hitzschlag oder Kollaps erleiden oder der Verdacht besteht, sollte sofort der Rettungsdienst unter der Notfallnummer 112 verständigt werden. Die betroffene Person dann am besten an einen kühlen Ort bringen, Kleidung lockern, die Person mit feuchten Tüchern abkühlen und sie trinken lassen – nicht zu kühl und nicht zu viel auf einmal.
Zehnmal guter Rat bei Hitze
Zehn goldene Regeln, die Mediziner der heimischen Kliniken jedem empfehlen:
- Luftige Kleidung tragen und bei Sonne eine helle Kopfbedeckung.
- Möglichst in kühlen Räumen aufhalten.
- Ungewohnte körperliche Anstrengung vermeiden.
- Nicht der prallen Sonne aussetzen, etwa bei der Arbeit im Garten.
- Wenn möglich, eine verlängerte Mittagspause – also Siesta.
- Leichte Kost bevorzugen, wie Gemüse, Fisch oder Obst.
- Mehr trinken als sonst – aber keinen Alkohol und nicht zu kalte Getränke.
- Nicht zu viel auf einmal trinken, sondern schön über den Tag verteilt, denn pro Stunde kann ein Mensch nur 0,5 bis 0,8 Liter Flüssigkeit aufnehmen und sinnvoll verwerten.
- Bei Hitze verbraucht der Körper mehr Mineralstoffe wie Natrium, Magnesium und Kalzium. Deshalb ist es ratsam, entsprechend angereichertes Mineralwasser zu trinken. Herz- und nierenkranke Menschen sollten allerdings aufpassen und ihren Arzt befragen, welche Wassersorten und –mengen für sie geeignet sind.
- Niemals Kinder oder Haustiere bei Hitze in einem geparkten Auto zurücklassen. jk/red