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Nachruf

Eine Größe in der Kulturszene: Hans Mohr ist gestorben

Der Frauensingkreis Goslar unter der Leitung von Hans Mohr beim Schuhhofkonzert im Sommer 2009.

Der Frauensingkreis Goslar unter der Leitung von Hans Mohr beim Schuhhofkonzert im Sommer 2009. Foto: Jelinski (Archiv)

Er hat die Musik- und Kulturszene der Welterbestadt Goslar über Jahrzehnte mitgestaltet, war ein geschätzter Chorleiter und Lehrer: Nun ist Hans Mohr nach einem erfüllten Leben mit 80 Jahren verstorben.

Von Carsten Jelinski Donnerstag, 08.05.2025, 07:00 Uhr

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Goslar. Er hat die Musik- und Kulturszene der Welterbestadt Goslar über Jahrzehnte mitgestaltet, war ein geschätzter Chorleiter und Lehrer: Nun ist Hans Mohr nach einem erfüllten Leben mit 80 Jahren verstorben.

Insgesamt seien es über die Jahre wohl 12 Chöre gewesen, die er geleitet habe, erzählte Hans Mohr einmal im Gespräch mit der GZ, daneben sechs weitere Ensembles im Landkreis. Dazu zählten die gemeinsamen Jahrzehnte mit dem Männergesangverein Arion und dem Frauensingkreis Goslar. Und natürlich die Projektchöre „Singkreis Neuwerk“ und „Möhrchens Chörchen“. Dagmar Grasemann, die beim Chörchen mitsang, erinnert sich: „Er war ein humorvoller, sehr kompetenter Chorleiter, den alle mochten.“ Mohr habe eine pralle Mischung an Chormusik geboten, „Lieder zum Jahreskreislauf, ausgesuchte Jazz- und Poprhythmen und viele Gospels,“ so Grasemann gegenüber der GZ.

1978 begann Hans Mohr seine Arbeit als Musik- und Kunstlehrer an der Realschule Hoher Weg, daneben unterrichtete er Jahrzehnte lang auch an der Kreismusikschule. Auch im Mönchehaus-Museum war er mit seinen Schülerinnen und Schülern gern gesehener Gast. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand war an Ruhe nicht zu denken: Er leitete weiterhin seine Chöre und engagierte sich nicht nur bei den Internationalen Konzertarbeitswochen. Bis kurz vor seinem Tod sang er in der Kantorei St. Georg die Tenorstimme mit.

„Ich habe zur richtigen Zeit am richtigen Ort gelebt"

In der letzten Zeit war Hans Mohr das Ordnen und Sortieren seines Lebenswerkes wichtig: Die von ihm gesammelten Chornoten reichte er an einen jüngeren Kollegen weiter und sortierte die Videoaufnahmen seiner Auftritte, die in der hauseigenen Wohnstube ein komplettes Regal füllen.

Seine eigene Lebensbilanz sieht er so: „Ich habe zur richtigen Zeit am richtigen Ort gelebt. Und ich habe alles gehabt, was ich brauchte.“ Nun hat Hans Mohrs Leben seine Erfüllung gefunden. Carsten Jelinski

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