Goslar: Über 2000 spendenfinanzierte OPs gegen den Grauen Star

Goslar. Goslar landet unter den Top fünf der niedersächsischen Städte mit dem höchsten Spendenaufkommen für die Christoffel-Blindenmission (CBM). 61.023 Euro gingen an die Hilfsorganisation – das macht 1,22 Euro pro Einwohner. Dafür bedankte sich die CBM in einer Pressemitteilung. Weltweit sind mehr als 17 Millionen Menschen erblindet durch Grauen Star, einer Trübung der Augenlinse. Um diese Augenkrankheit zu behandeln, braucht es durchschnittlich 15 Minuten – und 30 Euro in den CBM-unterstützen Projekten.

„Doch das sind Beträge, die sich viele der Betroffenen in Afrika, Asien und Lateinamerika nicht leisten können“, so Tanja Plenk. Sie arbeitet in der Presseabteilung der Organisation. Mit den Spenden konnte die CBM laut Plenk weltweit 2034 Operationen gegen den Grauen Star ermöglichen. Wie ein solcher Eingriff das Leben verbessern kann, zeigt die Geschichte von Janeth Edess aus Tansania.

Janeth und der Graue Star

Die 16-Jährige kommt aus einer ländlichen Umgebung. Als sie im Kindesalter plötzlich ihr Augenlicht verliert, bedeutet das einen tiefen Einschnitt in ihren Alltag. Sie kann nicht mehr zur Schule gehen, zieht sich zurück und ist auf Hilfe angewiesen. Ihre Familie sucht zunächst Hilfe bei einem Heiler – ohne Erfolg. Ein Besuch im „Kilimanjaro Christian Medical Centre“ in Moshi bringt die Diagnose: Grauer Star auf beiden Augen. In dem Krankenhaus, das von der CBM unterstützt wird, wird Janeth schließlich operiert. „Ich sehe bis heute wieder normal, hatte nie wieder Probleme“, sagt sie. Ihr Leben hat sich nachhaltig verändert: Sie schloss die Schule ab, bekam eine Tochter, und verwirklichte sich ihren Traum von einem eigenen Laden.

Spendenranking in Niedersachsen

Laut CBM zählen alle Städte mit mehr als 20.000 Einwohnern in das Ranking hinein. Grundlage sind die privaten Spenden aus den jeweiligen Postleitzahlengebieten. Spitzenreiter war im vergangenen Jahr die Stadt Winsen mit durchschnittlich 1,95 Euro pro Kopf. Goslar belegt mit 1,22 Euro den fünften Platz, dicht gefolgt von Bad Harzburg auf Platz 6 und 1,21 Euro pro Kopf.