Ehrenamtliche lassen Leuchturm-Projekt in Othfresen weiter blühen

Karl-Heinz Wenke, Karin Tölg und Andreas Berndt pflegen ehernamtlich den „Garten Gottes" an der Erlöserkirche. Foto: Leifeld
Angeregt durch den ehemaligen Pfarrer Jakob Timmermann wurde das Gelände an der ev.-luth. Erlöserkirche 2019 durch eine Fachfirma umgestaltet. Dank Ehrenamt blüht der „Garten Gottes“ bis heute.
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Othfresen. Es ist ein wahrhaft blühendes Leuchtturm-Projekt im Raum der evangelischen Landeskirche, bei dem die Beständigkeit einmal mehr in den Händen ehrenamtlich Tätiger liegt – und deren Wurzeln bis ins Jahr 2018 reichen. Damals schob der damalige Pastor Jakob Timmermann den Gedanken an, dem Gelände rund um der Erlöserkirche ein neues Gesicht zu geben. Der sogenannte Kirchgarten sollte zum „Garten Gottes“ werden. Es war ein ehrgeiziges, gut 90.000 Euro schweres Projekt, das Timmermann auf die Beine stellte und durch eine 90-prozentigen Förderung aus EU-Mitteln der N-Bank möglich machte.
Der Garten Gottes

Die Äpfel und Birnen an der Südseite der Kirche sind reif und schmecken prima. Sie können gerne von jedermann gepflückt werden. Foto: Leifeld
Aus Rücklagen und Spenden wurde der, von der Kirchengemeinde zu erbringende Eigenanteil gestemmt, umgesetzt und fertiggestellt 2019 durch die Braunschweiger Landschaftsbaufirma „Wilde Gärten“.
„Wachsen muss es von alleine“, heißt es bekanntlich nach einer Neuanlage, ist aber in der Gartenarbeit ein absolut falscher Gedanke. Denn was wächst, das wuchert. Doch Planungen zur späteren Gartenpflege gab es nicht.
Jacob Timmermann verließ in Coronazeiten der örtlichen Kirchengemeinde und der Garten Gottes drohte in Vergessenheit zu geraten, wenn eine Handvoll ehrenamtlich und emsig aktiver Othfresener den drohenden Wildwuchs nicht bereits als Arbeitsaufgabe im Auge gehabt hätte. Angeführt von Heike Rehberg fand sich 2020 ein emsiger Gartentrupp zusammen. Die Gruppe um Andreas Berndt, Karl-Heinz Wenke und Karin Tölg etablierte sich. „Der Garten ist so fantasievoll angelegt.
Es wäre unglaublich, wenn er unbeachtet bliebe und verwildern würde“, bekannte die Gartenfreundin Karin Tölg. Wunderbare Stauden blühen über den ganzen Sommer. Im Frühjahr ein lieblicher Anemonen-Teppich und bunte Primeln. Nicht zu vergessen die Christrosen als Winterblüher. Im Garten Gottes hat jede Jahreszeit ihren Reiz. Charmant führt ein geschwungener Kiesweg auf die Südseite. Dort gibt es eine Kräuterecke. Thymian, Salbei & Co. dürfen gerne geerntet werden.

Karin Tölg hat als Floristin den „Grünen Daumen" in der ehrenamtlichen Gärtner-Gruppe. Sie liebt die herrlich duftenden und so pflegeleichten Hundsrosen. Foto: Leifeld
„Die Wildrosen duften einfach fantastisch“, schwärmte Karin Tölg weiter. Daneben lockt eine Ruhebank zum Pausieren – auch nach getaner Gartenarbeit.
Wunderbare Wildrosen

Die Erlöserkirche in Othfresen. Foto: Leifeld
Der Garten sei so herrlich, aber leider ist er in den Köpfen vieler Bürger gar nicht präsent, bedauern die drei ehrenamtlichen Gärtner. Die Stunden der Gartenpflege haben sie noch nie gezählt. Alles geschieht in Ehrenamt. Unterstützung erhält das Trio durch Heinz Biel, der für den Kirchenvorstand das Rasenmähen übernimmt. „Unser Ziel ist es, dass der Garten nicht nur gepflegt wird, sondern auch als Naturoase und Ruhepol von Bürgern wahrgenommen wird“, wünscht sich Karin Tölg.
Das Areal sei ein echter „Garten Eden“. Ach so: Apfelbäume stehen dort selbstverständlich auch – aber das Pflücken und Essen ist ausdrücklich erlaubt und bleibt ohne dramatische Folgen für den Genießer.

Die Ruhebank lädt zum Verweilen ein - auch nach getaner Gartenarbeit. Foto: Leifeld