Was hat die Völkerschlacht bei Leipzig mit Altenau zu tun?

Einige Altenauer schauen vorbei, um an der Feststunde zur Einweihung der neuen Schautafel und der Fahnenmasten teilzunehmen. Foto: Raksch
Altenaus Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg hat zur Feierstunde am Völkerschlachtdenkmal eingeladen. Neu installierte Flaggenmasten und eine Schautafel zeigen, was die Bergstadt mit den Ereignissen im Oktober 1813 bei Leipzig verbindet.
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Altenau. Im Oktober 1913 hatte die Bergstadt Altenau in der Marktstraße im Rahmen eines Festakts einen Gedenkstein aufgestellt, um an die Völkerschlacht bei Leipzig zu erinnern. Genau 111 Jahre später lud Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg zu einer Feierstunde an ebendiesem Denkmal ein, um eine neu gebaute Schautafel sowie Fahnenmasten zu enthüllen.
Zur Erinnerung: 600.000 Soldaten hatten sich zwischen dem 16. und dem 19. Oktober 1813 vor den Toren Leipzigs versammelt, um sich die Vorherrschaft in Europa zu erkämpfen. Auf der einen Seite Napoleon Bonaparte, der Kaiser der Franzosen, mit seinen Truppen, auf der anderen Seite: die Preußen, Österreich, Russland, Schweden und unterstützend England. Nachdem 92.000 Soldaten verwundet oder gefallen waren, gab sich Bonaparte schließlich geschlagen und zog sich hinter den Rhein zurück. Die zu diesem Zeitpunkt größte Schlacht, die die Welt bisher erlebt hatte, ist seitdem als „Völkerschlacht bei Leipzig“ bekannt.
Gedenkfeiern in ganz Deutschland

Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg stützt seine Festrede mit einer Musikbox und atmosphärischen Geräuschen sowie Liedern. Foto: Raksch
„Und auch in dem Bergstädtchen Altenau fand ein zweitägiger Festakt statt.“ In dessen Rahmen sei der Gedenkstein in der Marktstraße am 19. Oktober 1913 nach einem Kirchgang am Nachmittag eingeweiht worden.
Zahlreiche Bürger hätten sich damals an der Feier beteiligt, sodass sie sich zu einer eindrucksvollen Kundgebung gestaltet habe, sagt Ehrenberg.
Internationale Freundschaft
Ein weiteres wichtiges Datum: Am 22. Januar 1963 unterschrieben letztlich der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer und Frankreichs Ministerpräsident Charles de Gaulle den Élysée-Vertrag und gaben sich den „Bruderkuss“, bis heute Grundstein der Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich. „Heute wissen wir, dass unser Wohlstand und unser Glück beiderseits des Rheins allein auf dauerhaften Frieden und Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich in einem vereinten Europa begründet ist“, beendete Ehrenberg seine Festrede.

Thomas Gundermann, der Tannenbeauftragte des Oberharzer Geschichts- und Museumsvereins, enthüllt die neue Gedenktafel. Foto: Raksch
Diese internationale Freundschaft sollen nun drei neu installierte Flaggenmasten am Völkerschlachtdenkmal symbolisieren: Sie zeigen die Deutsche, Französische und die EU-Flagge. Die Clausthal-Zellerfelder Kulturförderung finanzierte zudem den Stahlrahmen für eine Schautafel, die ab sofort auf die Bedeutung des Denkmals hinweist. In Kürze werde die Stadt noch zwei Bänke aufstellen und der Verkehrsverein wolle vor dem Gedenkstein einen flachen Pflanzenbehälter platzieren, um die Erneuerung des Denkmals zu vollenden, so Ehrenberg.

Die Schautafel klärt das Rätsel, was Altenau mit der Völkerschlacht bei Leipzig zu tun hat. Foto: Raksch