Kräuter-Kraxeln bringt Abwechslung in den Klinikalltag
Klinikmitarbeiter legen ein Mandala aus Naturmaterialien. Foto: Leifeld
Die Ergotherapie der Klinik Dr. Fontheim - Mentale Gesundheit bot den Patienten eine „Ergo im Grünen“-Projektwoche an. Die Nachfrage war sensationell: Über 400 Termine wurden gebucht.
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Liebenburg. Das Lob an der Feedback-Pinwand zeigte sich umfangreich: „Die Fahrradtouren waren schön.“ „Danke für die schönen Vormittage beim Kräuter-Kraxeln.“ Und: „Danke für die schöne Zeit in der Figurenwerkstatt.“ Kritik war, wenn überhaupt, in der Vielzahl der Beiträge nur unterschwellig zu finden: „Hätte ich die Ananas bekommen, wäre das Lob noch größer…“ hieß es da auf einem rosa Zettel, gerahmt von einem Herzchen...
Kurzum: Zum Abschluss der Workshop-Woche „Ergo im Grünen“ am Freitagnachmittag in der Klinik Dr. Fontheim strahlten alle Protagonisten mit zufriedenen Gesichtern: Bei Sylvia Finger als Abteilungsleiterin der Ergotherapie, allen Unterstützern, Teammitgliedern – und natürlich auch bei den teilnehmenden Patienten.
Über 400 Termine gebucht
„280 Patienten buchten in der einen Wochen weit über 400 Termine“, berichtet Sylvia Finger noch im Rückblick auf das abwechslungsreiche Klinikgetümmel voller Begeisterung. Und Abwechslung vom Klinikalltag und Ablenkung vom Krankheitsbild, das waren die vorrangigen Ziele der vielseitigen Workshop-Woche.
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Bei vielseitigen und kreativen Angeboten entstand bemerkenswerte Kunst. Foto: Leifeld
Raus in die Natur – wo immer es möglich war – hieß es bei wunderbarem Sommerwetter: Eingeladen wurde zu Waldwanderungen, zur Gestaltung des Ergo-Gartens, Ausflügen bei jenem Kräuterkraxeln, aber auch zu kreativen und sportlichen Angeboten: unter anderem einem Trommelworkshop, Aquarell malen, Papier schröpfen oder einen Salsa-Tanzkurs. „Das Angebot richtete sich ausschließlich an die Patienten aus dem Krankenhausbereich und jene aus unseren Tageskliniken in Goslar und Salzgitter-Bad. Sie waren zum ersten Mal dabei“, fasste Finger zusammen.

Die Mitarbeiter Andreas Exner und Pia Imig lassen sich die sommerliche Himbeerbowle schmecken. Foto: Leifeld
Ein dreiköpfiges Orga-Team aus dem Bereich der Ergotherapie, bestehend aus Jörg Hinrich, Björn Thiel und Timo Oppermann, stellten die vielfältigen Beiträge mit Unterstützung von 17 Therapeuten aus der Klinik zusammen. Die Projekte wurden bewusst niederschwellig gehalten, und auch an jene Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Station nicht verlassen konnten, wurde gedacht. „Sie halfen, unsere alkoholfreie Himbeerbowle zu kreieren oder sie verarbeiteten die beim Kräuterkraxeln mitgebrachten Kräuter zu Naturkosmetik, wunderbaren Sommer-Salaten und leichten Suppen“, berichtete Sylvia Finger.
bemerkenswerte Kunstwerke
Die Patienten zeigten sich ihrerseits von dem Ergo-Angebot begeistert . „Das habe ich vorher noch nie gemacht“, hieß es noch am Nachmittag der Abschlussveranstaltung aus vielen Mündern. Neue Mandalas aus Naturmaterialien wurden gelegt und voller Stolz die entstandenen Bilder und Papierkreationen als durchaus bemerkenswerte Kunstwerke gezeigt.
Die Idee zur ersten Projektwoche „Ergo im Grünen“ entstand vor drei Jahren, mitten in der Corona-Pandemie, als nach einem Weg gesucht wurde, den Patienten in kleinen Gruppen eine Abwechslung vom Klinikalltag zu bieten. Die Ideenvielfalt erwies sich als wunderbar und wird, mit einem gewissen zeitlichen Abstand, eine weitere Wiederholung finden, heiß es am Freitagnachmittag.