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Seit 1977 dem Landkreis Goslar treu

Kreistag verabschiedet sich von Fachbereichsleiter Dirk Lienkamp

Arbeitet seit 1977 beim Landkreis Goslar: Dirk Lienkamp

Arbeitet seit 1977 beim Landkreis Goslar: Dirk Lienkamp Foto: Landkreis

Seit 1977 arbeitet Dirk Lienkamp beim Landkreis Goslar, als 17-Jähriger fing er seine Ausbildung an. Heute ist er Fachbereichsleiter. Jetzt wechselt er in den Ruhestand.

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Von Oliver Stade
Sonntag, 15.12.2024, 12:00 Uhr

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Goslar. Das klingt nach Weltrekord, aber selbst, wenn es dafür nicht reichen sollte, dürfte es zumindest in der Kreisverwaltung Goslar rekordverdächtig sein: Seit 1977 arbeitet Dirk Lienkamp in der Behörde in der Klubgartenstraße. Weil er im kommenden Januar 65 Jahre alt wird, verlässt der Bad Harzburger seinen Arbeitgeber, um in den Ruhestand zu wechseln.

Klänge das Wort „graue Eminenz“ nicht so plattitüdenhaft, könnte man es reinen Gewissens für Lienkamp verwenden: Nach seinen Jahren als Pressesprecher, die Aufgabe hatte er 2009 übernommen, arbeitet er längst im Hintergrund und dennoch in herausgehobener Position. Lienkamp leitet den Steuerungsbereich. Darunter können sich Menschen, die Verwaltungen nur aufsuchen, weil sie mal einen neuen Personalausweis benötigen, nicht viel vorstellen. Beim Landkreis gehört etwa das politische Geschäft dazu, also die Abstimmung mit den Fraktionen im Kreistag, die Regionalplanung, das Klimaschutzmanagement, die Vorbereitung von Wahlen und auch die Pressearbeit. Begonnen hatte er als Auszubildender, arbeitete im mittleren Dienst, begann ein duales Studium, schaffte es in den gehobenen Dienst und blieb über all die Jahre seinem Arbeitgeber treu.

Ein Mensch mit vielen Facetten

„Für mich ist jetzt alles das letzte Mal“, sagte Lienkamp Anfang der Woche nach der Kreistagssitzung auf die Frage, wie es ihm geht. Weil der Kreistag erst im Februar wieder tagt, wenn der 65-jährige Ruheständler nachmittags ein Buch liest oder Siesta hält, wurde er bereits Anfang dieser Woche verabschiedet. Landrat Dr. Alexander Saipa lobte Lienkamp, der für seine ruhige Art und gewissenhafte Arbeit und ebenso als umsichtiger Moderator von Veranstaltungen bekannt ist und im Haus als empathische Führungskraft gilt. Saipa sagte, Lienkamp habe ihm „viele Tipps gegeben, manchmal gewarnt und uns auf den Boden zurückgeholt“. Damit sprach er einen weiteren Wesenszug Lienkamps an: Dinge überstürzt anzugehen, ist nicht seine Sache, er gilt als sehr besonnen.

Offenbar empfindet nicht nur der Landrat die Zusammenarbeit mit Lienkamp als gut. Am Montag standen die Gratulanten aus den Fraktionen Schlange, wünschten ihm alles Gute und überreichten ihm kleine Geschenke.

Als sicher gilt, dass nicht nur die Mitarbeiter der Kreisverwaltung und die Kommunalpolitiker Lienkamp in guter Erinnerung behalten. Auch er wird gerne an die Zeit in der Behörde zurückdenken, in der er als 17-Jähriger seine Ausbildung begann und später sogar seine Frau kennenlernte. Dass er als Pensionär in der Einwohnerfragestunde des Kreistags sitzen wird, um kritische Fragen zu stellen, so wie kürzlich ein Mitarbeiter aus dem Oberharz kurz vor seinem Ausscheiden aus dem Dienst, das ist bei Dirk Lienkamp auszuschließen. Es würde sich nicht mit einer seiner Grundhaltungen vertragen, nämlich mit allen Menschen freundlich umzugehen.

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