Tanztheater in Clausthal: Kann Alice das Weihnachtsfest retten?

Zum Abschluss tanzen alle gemeinsam, weil das Weihnachtsfest gerettet ist. Foto: Privat
Das deutsch-ukrainische Tanztheater bringt weihnachtlichen Charme in die Clausthaler Haupt- und Realschule. Gemeinsam geht es auf die Reise mit „Alice im Wunderland“. Die Kinder zeigen akrobatische Höchstleistungen. Kann Weihnachten gerettet werden?
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Clausthal-Zellerfeld. Die rote Königin verkündet, dass sie Weihnachten klauen und alle Schneeflocken in Rot einfärben wird. Alice hat auf ihrem Weg ins Wunderland viele Freunde gefunden, die gemeinsam versuchen, das Weihnachtsfest zu retten. Ihren aufregenden Weg konnte das Publikum jetzt in der Haupt- und Realschule begleiten, dort war nämlich das deutsch-ukrainische Tanztheater „Alice in Wunderland“ zu sehen.

Die rote Königin (Anastasiia Tkachuk) will dafür sorgen, dass es keine Weihnachtsgeschenke gibt. Mit dabei hat sie ihren Soldaten, der von Sascha Nikolaiev gespielt wird. Foto: Privat
Seit dem Spätsommer trainierten die 42 Kinder und Jugendlichen zwischen fünf und 17 Jahren für das Stück. Sie übten in verschiedenen Gruppen, und haben vier Wochen vor dem großen Auftritt angefangen, gemeinsam zu proben. Da gibt es die Theatergruppe unter der Leitung von Oksana Prokhina. Sie war auch federführend dafür verantwortlich, das Theaterstück umzuschreiben und die Musik sowie Tanzelemente zu arrangieren. Unterstützt wurde sie dabei wieder vom Verein Bürger helfen Bürgern. Anastasiia Tkachuk leitet die Tanzgruppe für Kinder ab acht Jahren und Vira Mamchenkova den Kurs ab fünf Jahren. An dem Weihnachtstheaterstück haben sich auch Kinder der Gymnastikgruppe beteiligt, die von Marhayta Horak geführt wird. Die Verantwortlichen haben den Klassiker „Alice im Wunderland“ neu interpretiert, sodass er in die heutige Zeit passt und die Kinder sowie ihre Eltern zum Nachdenken anregen soll. Laut Andrea Duit-Reith von Bürger helfen Bürgern spielt das Stück in den Jahren nach der Pandemie. „Seit Corona haben die Kinder und Jugendlichen verlernt zu spielen. Sie sitzen zu Hause alleine am PC, Spielkonsolen oder sind mit dem Handy beschäftigt.“
Geglückte Premiere
Aufgrund von Lieferschwierigkeiten hatte die Gruppe zunächst einige Probleme mit den Kostümen. Kurz vor der Premiere mussten die Erwachsenen mit den Kindern auch erst noch einmal nach Braunschweig und Hannover fahren, um fehlende Kleidungsstücke zu besorgen. Pünktlich zum Auftritt war alles da, sodass alles reibungslos geklappt hat. Das gilt laut Duit-Reith auch für den Text, der an einigen Stellen so seine Tücken hatte. Das galt nicht nur für die ukrainischen Kinder, sondern auch die deutschen hatten mit den Fremdwörtern wie Inklusion ihre Schwierigkeiten beim Aussprechen.

Völlige Körperbeherrschung: Kira und Vera Lobanova sammeln die großen Schneeflocken auf, damit die Königin sie nicht verfärben kann. Foto: Privat
Für einen Hingucker haben auch Kira und Vera Lobanova gesorgt. Mit akrobatischer Höchstleistung haben sie die großen Schneeflocken aufgesammelt, sodass die rote Königin (gespielt von Anastasiia Tkachuk) diese nicht rot verfärben kann. „Die beiden Mädchen sind der Wahnsinn. Sie machen das bereits seit ihrem vierten Lebensjahr“, schwärmt Duit-Reith. Zum Schluss waren jedenfalls alle glücklich, dass der Heilige Abend mit Geschenken gefeiert werden konnte und es weiße Weihnachten mit Schnee gibt. Daher tanzte das ganze Publikum am Ende mit und würdigte die Leistung der Kinder mit einem langen Beifall und stehenden Ovationen.
Duit-Reith freut sich stellvertretend für den Verein Bürger helfen Bürgern, dass es 85 Anmeldungen gegeben habe. Das waren zum einen natürlich Eltern, die ihre Kinder auf der Bühne sehen wollten, zum anderen aber auch Menschen aus dem ganzen Landkreis, die nach der GZ-Ankündigung neugierig geworden sind. Der nächste Auftritt ist für Mai angesetzt, welches Stück dann gezeigt wird, soll aber zunächst noch eine Überraschung bleiben. Duit-Reith sagt aber auch, dass dann auf einen anderen Aufführungsort ausgewichen werden müsse, denn mit 85 in der Pausenhalle in der Haupt- und Realschule sei es bereits recht eng geworden. „Wir wollen uns ja immer weiterentwickeln. Darum stellen wir uns als Nächstes die Stadthalle vor“, kündigt der Verein an.