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Auftritt beim Kulturklub

Desimo beschert den Bad Harzburgern Weihnachtsüberraschungen

Detlef Simon alias Desimo ist abermals ein zauberhafter Gastgeber.

Detlef Simon alias Desimo ist abermals ein zauberhafter Gastgeber. Foto: Weber

Desimos Spezial-Club ist ein Kassenschlager beim Bad Harzburger Kulturklub. Zum 41. Mal war Moderator und Zauberer Detlef Simon jetzt in der Kurstadt und hatte wieder ein paar Überraschungsgäste dabei.

Von Sonja Weber Freitag, 13.12.2024, 04:00 Uhr

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Bad Harzburg. Detlef Simon ist aus dem Programm des Kulturklubs nicht mehr wegzudenken. Mit seinem Spezial-Club füllt er die Reihen im Bündheimer Schloss, und gerade im Dezember ist meist jeder Platz belegt. So war es auch am Mittwochabend. Desimo, unter diesem Namen tritt er auf, hat einfach eine Fangemeinde in Bad Harzburg. Das Konzept, unterschiedliche Künstlerinnen und Künstler für einen Kurzauftritt auf die Bühne zu bringen, mit ihm als im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaften Moderator, hat Charme. Vier Überraschungsgäste durften die Zuschauerinnen und Zuschauer bei der 41. Version der Show erleben. Der Beifall zeigte, dass sie jede einzelne Darbietung toll fanden.

Marius Jung

Marius Jung kennt sich aus mit der Frage der Herkunft und guter Musik.

Marius Jung kennt sich aus mit der Frage der Herkunft und guter Musik. Foto: Weber

Der bei Trier geborene und erfolgreich nach Köln emigrierte Marius Jung bot etwas politisches Kabarett und begeisterte mit seiner Stimme. Als „waschechtes Besatzungskind“ in Deutschland geboren und aufgewachsen, aber mit ein paar Pigmenten mehr in der Haut, käme er sich manchmal vor wie ein menschgewordenes Überraschungs-Ei: Außen schwarz, innen weiß. Als wunderbare Überraschung fürs Publikum brachte er neben seinen Gags noch zwei Lieder mit. Seine herrlich jazzigen Variationen von „Summertime“ und „Feeling good“ sorgten für Gänsehaut.

Johannes Schröder

Schnell mitdenken musste man dann bei Johannes Schröder alias „Herr Schröder“. Der ehemalige Gymnasiallehrer legte bei seinen Gags vom Korrekturrand der Gesellschaft Leistungskurs-Tempo vor und verlangte gut trainierte Lachmuskeln. Neben der hochbegabten ersten Reihe inklusive des ph-neutralen Ralf fielen ihm auch Exkollegen und Schulformen zum Opfer. Berufsschule zum Beispiel, dass sei mal eine ganz besondere Nummer. Wenn Schüler zwischen 16 und 38 Jahren in einem Klassenraum zusammenkämen, würde in der letzten Reihe schon mal gegrillt. Brave Klassen seien aber auch die Hölle, genau wie die, die sich auf Klassenfahrt in den Flipperautomaten der Nacht werfen.
„Herr Schröder“ war selbst Lehrer und kennt geistige Kleingärtner mit Lehrerlaubnis.

„Herr Schröder“ war selbst Lehrer und kennt geistige Kleingärtner mit Lehrerlaubnis. Foto: Weber

Kerim Pemuk

Kerim Pamuk fühlt sich inzwischen so deutsch, das er zwischen Leben und Denken abwägt.

Kerim Pamuk fühlt sich inzwischen so deutsch, das er zwischen Leben und Denken abwägt. Foto: Weber

So wie Marius Jung, nahm auch Kabarettist und Schriftsteller Kerim Pamuk Vorurteile im täglichen Leben unter die Lupe. Ja, er sei Türke, aber ganz nett. Höre man ja öfter sowas über Minderheiten, wie zum Beispiel: „Ja, der ist Sachse, aber spricht gut Deutsch.“ Egal, Pamuk ist einiges gewohnt und innerlich sei er inzwischen sehr deutsch. Früher, als Türke, da sei er noch wütend gewesen, heute empöre er sich nur noch. Das schlage zwar auf den Magen, aber sei deutsch. Auch von Spontanität habe er sich verabschiedet, inzwischen reserviere er sogar am Imbiss-Stand einen Platz.

Rebecca Carrington

Die Stimme von Rebecca Carrington und die Seiten von „Joe“ ersetzen ein Orchester.

Die Stimme von Rebecca Carrington und die Seiten von „Joe“ ersetzen ein Orchester. Foto: Weber

Den wirklich furiosen Abschluss des Abends machte die britische Musik-Kabarettistin Rebecca Carrington mit Partner Joe. Der ist schon etwas älter, immerhin 243 Jahre, nämlich ein Cello, und Rebecca kann mit ihm fast ein Orchester ersetzen. Die stimmgewaltige Künstlerin nahm den Saal mit auf eine grandios lustige und musikalisch erstaunliche Europareise. Joe war Dudelsack, Gitarre, Kontrabass und alles was sonst noch nötig war, um das Publikum zum Staunen zu bringen.

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