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Sanierung des Striegelschachts

Trockengelegter Stadtweger Teich zeigt Spuren früherer Gewässer

Der Stadtweger Teich liegt derzeit trocken.

Der Stadtweger Teich liegt derzeit trocken. Foto: Neuendorf

Der für Sanierungen trockengelegte Stadtweger Teich bringt Umrisse früherer Gewässer zum Vorschein. Was war dort, bevor er zwischen 1727 und 1744 entstanden ist? Und wie war die Territoriumsgrenze zwischen Clausthal und Zellerfeld involviert?

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Von Robin Raksch
Donnerstag, 24.10.2024, 04:00 Uhr

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Clausthal-Zellerfeld. Derzeit ist der Stadtweger Teich bei Erbprinzentanne aufgrund einer denkmalgerechten Sanierung des Striegelschachts trockengelegt, die GZ berichtete. Wer genau hinschaut, kann darin die Umrisse anderer Gewässer erkennen – unter anderem des Berghauptmannsteichs. Aber warum ist da ein Teich im Teich? GZ-Leser Jürgen Trenkner aus Clausthal-Zellerfeld hat sich intensiv mit der Entstehungsgeschichte des Stadtweger Teichs befasst und gibt Einblicke in seine Recherchen.

Für einen Beitrag im Harz-Berg-Kalender 2019 hatte er damals unter anderem Aufzeichnungen des Bergarchivs des Landesamts für Bergbau, Energie und Geologie sowie zeitgenössische Bücher gewälzt. Er erklärt, der Teich müsse etwa in der Zeit von 1727 bis 1744 angelegt worden sein. „Genaue Zahlen lassen sich aber nicht finden.“ Vorher habe es auf dessen Fläche im damaligen Zellerfelder Territorium einen deutlich kleineren „alten“ Stadtweger Teich gegeben, den Berghauptmannsteich sowie einen Mühlenteich. Das geht aus Trenkners Aufzeichnungen hervor.

Ein Weg über Territoriumsgrenzen

Aufgrund steigenden Wasserbedarfs, unter anderem der Gruben in der Nähe, habe ab dem Jahr 1685 die Idee gekeimt, einen neuen, größeren Teich mit einem höheren Damm anzulegen, um in trockenen Zeiten genügend Wasser vorrätig zu haben. In Auftrag gegeben worden sei der „neue“ Stadtweger Teich aber erst deutlich später, nämlich im Jahr 1727.

Das Problem dabei: Durch das für den Teich geplante Areal sei ein Weg in Richtung Goslar verlaufen, der über Clausthaler Territorium umgeleitet werden sollte. „Es folgten mehrere Verhandlungen mit Clausthal“, so Trenkner. Letztlich seien sie aber doch zur Übereinkunft gekommen und der Weg durfte auf östlicher Seite am Teich vorbeigeleitet werden.

Ein Grenzstein zeugt von den früheren Territorien.

Ein Grenzstein zeugt von den früheren Territorien. Foto: Privat

Heute überflutet das Dammbauwerk des „neuen“ Teichs – wenn er denn Wasser führt – die Flächen des alten Stadtweger Teichs, des Berghauptmannsteichs sowie des Mühlenteichs. Und der Weg ist inzwischen zur Goslarschen Straße geworden. Ein Grenzstein markiert bis heute die früheren Territoriumsgrenzen.

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