Kleine Matinee für den „Weg des Zaunkönigs“ ist ein großer Erfolg

(v.l.) Petra Nietsch (Übersetzung), Hartmut Frenk (Lektorat) und Sonja Weber (Leitung Bücher-Heimat) überzeugen das Publikum, dass „Der Weg des Zaunkönigs“ aktuelle Aspekte zu bieten hat. Foto: Weber
Die Bücher-Heimat in Bad Harzburg hat für ihre in Eigenregie verlegte deutsche Übersetzung des Romans „The Willow Wren“ von Philipp Schott eine Matinee veranstaltet – samt Überrschungsgast. Das Buch ist inzwischen ein Verkaufsschlager.
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Bad Harzburg. Nicht ein freier Platz war mehr zu ergattern, als bei der Matinee in der Bücher-Heimat am Sonntagvormittag das Buch „Der Weg des Zaunkönigs“ von Petra Nietsch, Hartmut Frenk und Sonja Weber vorgestellt wurde. Das englische Original „The Willow Wren“ des Autors Philipp Schott war im letzten Jahr die 8700 Kilometer von British Columbia über Saskatchewan bis nach Bad Harzburg „gereist“ und hier in einem English-Book-Club auf große Begeisterung gestoßen. Da es auf deutsch bisher nicht verlegt worden war, hatte sich Petra Nietsch, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Bücher-Heimat, wie berichtet zusammen mit Germanist Hartmut Frenk als Lektor an die Übersetzung gemacht.
Original aus Kanada
Zuvor hatte die Bücher-Heimat gGmbH die Rechte für 300 deutschsprachige Exemplare von der ECW Press in Toronto erworben. Denn man war sich einig, dass dieses Buch auch für eine deutsche Leserschaft zugänglich gemacht werden muss. Warum? Aus der Sicht eines hochbegabten, aber auch leicht autistischen Kindes wird die Zeit von kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges bis zur Teilung Deutschlands geschildert. Mit klarem, wenn auch kindlichem Blick und völlig unbeeindruckt von der Nazi-Propaganda, betrachtet Ludwig das Geschehen, beschreibt eindringlich sein und das Schicksal so vieler Kinder und Familien in der Zeit von der Kinderlandverschickung bis zur Flucht aus dem Russisch besetzten Sektor über Osterwieck nach Vienenburg.
Nichte ist zu Gast
Das Buch basiert auf den Erinnerungen von Philipp Schotts Vater Ludwig, die Geschichte vom „Zaunkönig“ beruht also auf wahren Begebenheiten. Als Überraschungsgast war am Sonntag dann sogar Ludwigs Nichte, Johanna Schott, zu Gast in der Bücher-Heimat und sichtlich begeistert über das entstandene Buch, das im Oktober auf den Markt gekommen war.
Ein Jahr habe laut Übersetzerin Petra Nietsch der gesamte Entstehungsprozess gedauert. Man habe auch mit dem Layouter Stefan Schwarz und dem Fotografen Luca Weber gut, ehrenamtlich und professionell zusammengearbeitet. Der Verkauf der 300 Exemplare sollte wohl nicht so lange dauern wie der Entstehungsprozess: Fast zwei Drittel der ersten Auflage sind nach Angaben der Bücher-Heimat in der Mitmach-Buchhandlung schon über den Ladentisch gegangen.