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Diskussion mit Regisseurin

„Blinder Fleck“: Cineplex Goslar zeigt Film über Kindesmissbrauch

Szenenfoto aus dem Film "Blinder Fleck": Ein nachgestelltes Verhör eines Missbrauchsopfers mit der Schauspielerin Alina Levshin.

Szenenfoto aus dem Film "Blinder Fleck": Ein nachgestelltes Verhör eines Missbrauchsopfers mit der Schauspielerin Alina Levshin. Foto: Wieskerstrauch

Das Goslarer Cineplex-Kino zeigt den Dokumentarfilm „Blinder Fleck“, einen Dokumentarfilm über Kindesmissbrauch in ritualisierten Gewaltstrukturen. Regisseurin Liz Wieskerstrauch steht nach der Vorführung für eine Diskussion zur Verfügung.

Von Petra Hartmann Montag, 21.04.2025, 09:00 Uhr

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Goslar. Dieser Film wird keine leichte Kost für einen Kinoabend mit Popcorn und Cola: Das Goslarer Cineplex zeigt den Dokumentarfilm „Blinder Fleck“ über Kindesmissbrauch in rituellen Gewaltstrukturen. Der 85-minütige Film, der mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichnet wurde, erlebt seine Premiere am 23. April in Bremen und ist bereits am 5. Mai in Goslar zu sehen.

Dass „Blinder Fleck“ so kurz nach der ersten Aufführung schon in einer kleineren Stadt gezeigt wird – nach Hamburg, Berlin und Hannover –, ist dem Engagement einer Goslarerin zu verdanken, die selbst Missbrauchserfahrungen gemacht hat und nun die Regisseurin Liz Wieskerstrauch einlud. Nach der Vorführung wird Wieskerstrauch für eine Diskussion zur Verfügung stehen.

„Man sieht sie nicht, die Opfer von ritueller Gewalt, obwohl sie seit vielen Jahren immer wieder von den Torturen ihrer Kindheit berichten“, heißt es in der Filmbeschreibung. „Man will das nicht hören, man will das nicht sehen, will es nicht glauben. Und die Täter sieht man erst recht nicht.“

Kindesmissbrauch in sexualisierten Gewaltstrukturen wurde bereits mehrfach aufgedeckt, Fotos und Filme zuhauf im Internet gefunden: „Doch wie diese Aufnahmen entstehen, mit welchen immer wiederkehrenden Trainings- und Foltermethoden oder gar kultischen Ritualen voller verdrehter Ideologien man Kinder regelrecht abrichtet, um bei Zwangsprostitution und Sexorgien auf Knopfdruck zu funktionieren, das bleibt noch immer im Verborgenen. Und wenn Kinder gar von Kapuzenmännern mit Masken sprechen, heißt es, das hätten ihnen ihre Mütter eingeredet“, so die Ankündigung.

Wieskerstrauch zeigt dies alles bewusst nicht. Doch was in Interviews, nachgesprochenen Aussagen, vorgelesenen Protokollen zu hören ist, bleibt gleichwohl ein harter Brocken. Die FSK-Freigabe wurde erst für Zuschauer ab 16 Jahren erteilt.

Jury verleiht Film Prädikat „Besonders wertvoll“

Die Jury, die dem Film das Prädikat „Besonders wertvoll“ verliehen hat, nennt „Blinder Fleck“ einen „aufrüttelnden Dokumentarfilm über organisierte ritualisierte Gewalt an Kindern“. Als Begründung für die Auszeichnung hebt die Jury vor allem den Umgang der Regisseurin mit diesem ungeheuer schweren Thema hervor und lobt ihr „durchdachtes und kluges Inszenierungskonzept“. Die Preisrichter stellen fest: „Gerade die Aussagen der Opfer zeigen das Ausmaß der erlebten Traumata, die vielleicht irgendwann verarbeitet, aber niemals wirklich vergessen werden können.“

Die Vorführung am Montag, 5. Mai, beginnt um 19 Uhr.

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