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Betrug mit Kryptowährungen

Abzocke mit gefälschter Promi-Werbung: Gesamte Ersparnisse weg

Die Polizei Goslar warnt vor einer Abzockmasche im Internet: Die Betrüger bringen ihre Opfer dazu, auf einer gefälschten Anlageplattform in Kryptowährungen zu investieren.

Die Polizei Goslar warnt vor einer Abzockmasche im Internet: Die Betrüger bringen ihre Opfer dazu, auf einer gefälschten Anlageplattform in Kryptowährungen zu investieren. Foto: picture alliance/dpa | Marius Becker

Im Landkreis Goslar kommt es vermehrt zu Betrugsfällen mit Kryptowährungen. Opfer werden von Betrügern mit gefälschter Promi-Werbung zu unseriösen Anlageprodukten gelockt. Die Polizei warnt vor dieser Masche, durch die Opfer zum Teil ihr gesamtes Erspartes verlieren.

Von Redaktion Mittwoch, 14.05.2025, 13:14 Uhr

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Goslar. Betrügerische Online-Anlageprodukte mit Kryptowährungen verursachen weiterhin erhebliche finanzielle Schäden bei Einwohnern im Landkreis Goslar. Wie die Polizei mitteilt, bearbeiten die Ermittler der Kripo Goslar aktuell 18 Verfahren im Zusammenhang mit dem sogenanntem „Cybertrading“. Bei dieser Betrugsvariante, die auf Investitionen in Kryptowährungen abzielt, ist bislang ein Gesamtschaden von rund 600.000 Euro entstanden.

Gefälschte Werbung mit Promis soll Menschen anlocken

Der Leiter des zuständigen Fachkommissariats schildert, dass die Täter mit immer neuen Methoden vorgehen. Oftmals locken die Betrüger ihre Opfer zunächst durch gefälschte Werbeanzeigen in sozialen Netzwerken oder per E-Mail zu den unseriösen Angeboten. Diese Anzeigen enthielten häufig Fotos bekannter Personen und Logos etablierter TV-Sender. Darin würden die Prominenten angeblich über hohe Gewinne aus ihren Krypto-Investments berichten. „Häufig erfolgt dies auch unter dem Zusatz, dass die Prominenten hierüber eigentlich nicht berichten dürfen oder dass dem Fernsehsender die Ausstrahlung der betreffenden Fernsehsendung untersagt wurde“, sagt der Leiter des Goslarer Fachkommissariats für Betrugsdelikte.

Betrüger bauen persönlichen Kontakt auf

Nachdem das Interesse der potenziellen Opfer geweckt wurde, registrierten sie sich auf den gefälschten Anlage- oder Trading-Plattformen. In der Folge würden weitere Täuschungsmanöver angewandt. Zunächst verlangten die Betrüger meistens eine Ersteinzahlung von 250 Euro auf ein deutsches Konto. Im Anschluss daran kontaktieren vermeintliche Anlageberater die Betroffenen telefonisch und drängen sie unter dem Vorwand angeblich rasant steigender Gewinne zu immer höheren Einzahlungen auf ausländische Konten, zumeist in Malta oder Litauen. Die Polizei warnt, dass die Aufforderung zur Überweisung auf ausländische Konten, oft auf Handelskonten, die die Geschädigten selbst eröffnet haben, spätestens Misstrauen erregen sollte.

Geld ist verloren

Das überwiesene Geld werde von den Tätern, die Zugriff auf die Konten hätten, in Kryptowährungen umgetauscht. Die Anleger würden ihr Geld jedoch nie wiedersehen. Der Betrug fliege mehrheitlich auf, wenn die Betrüger auf Auszahlungswünsche nicht reagieren und den Kontakt abrupt abbrechen. Im Landkreis Goslar hätten Einzelpersonen so bereits mehrere Hunderttausend Euro verloren, in einigen Fällen ihre gesamten Ersparnisse. Die Einlagesummen hätten in Einzelfällen bis zu 277.000 Euro betragen, berichtet die Polizei.

Die Beamten geben folgende Tipps, um den Betrug frühzeitig zu erkennen:

  • Bei Anlagebetrug im Bereich Kryptowährungen beginne es fast immer mit einer Ersteinzahlung von 250 Euro auf ein deutsches Konto, das in Wirklichkeit ein Geldwäschekonto sei.
  • Es sollten keine Gelder auf ausländische Konten überwiesen werden, die im Zusammenhang mit solchen Anlageplattformen stünden.
  • Sensible Daten dürften niemals an Unbekannte weitergegeben werden, da diese für Kriminelle wertvoll seien.
  • Man solle niemals in Geschäfte investieren, die man nicht verstehe und die unrealistisch hohe Gewinne versprächen.
  • Die Polizei rät, diese Betrugsmaschen im Familien- und Bekanntenkreis zu thematisieren und auch ältere Verwandte zu warnen.

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