A 369-Baustelle bei Bad Harzburg: Warum die Sanierung nötig ist
Zwischen Westerode und Abbenrode sind auf der Autobahn 369 bei Bad Harzburg bis mindestens Ende März beide Fahrtrichtungen auf je eine Spur begrenzt. Foto: Exner
Wieso muss auf der Autobahn 369 zwischen Westerode und Abbenrode die augenscheinlich noch intakte Leitplanke ausgetauscht werden? Und wieso ist die gesamte Strecke auf eine Fahrspur begrenzt, wenn gar nicht überall gearbeitet wird? Die GZ hat nachgehakt.
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Bad Harzburg. Wird irgendwo eine neue Baustelle aufgebaut, durch die der Verkehr eingeschränkt wird, und das womöglich sogar über Monate, dann schlägt diese Nachricht im Regelfall hohe Wellen – insbesondere in sozialen Netzwerken. So auch jetzt wieder geschehen, als die GZ über die Erneuerung der Mittel-Leitplanke auf der Autobahn 369 nördlich von Bad Harzburg berichtete. Die zuständige Autobahn GmbH hat jetzt auf Nachfrage noch einmal Stellung zu der Sanierung genommen.
Bis voraussichtlich Ende März, je nach Witterung, soll die Begrenzung ausgetauscht werden. Zwischen der Anschlussstelle Westerode und der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt, etwa in Höhe des Orts Abbenrode, sind während dieses Zeitraums beide Fahrtrichtungen auf eine Spur begrenzt.
Kaum hatte sich diese Nachricht in einer lokalen Facebook-Gruppe verbreitet, machten die ersten ihrem Unmut Luft. Die ganze besagte Strecke ist bereits verengt, jemanden an der Leitplanke arbeiten sehe man allerdings nicht. „In China hätten sie in der Zeit schon eine neue Autobahn gebaut“, schreibt da ein Nutzer in einem Kommentar.
Dass bereits auf der gesamten Länge zwischen dem Ortsteil Westerode und Höhe Abbenrode Baken aufgestellt worden sind, hat allerdings seinen Grund: „Der Bauunternehmer, der für den Rück- und Neubau der Mittelschutzplanken beauftragt wurde, ist mit mehreren Kolonnen entlang der Baustelle tätig. Er wird also nicht an einem Ende mit den Arbeiten begonnen, sondern an mehreren Stellen gleichzeitig. Deswegen ist auch die gesamte Fahrbahnlänge auf einen Fahrstreifen verengt“, schreibt Inga Fahlbusch, Sprecherin der Autobahn GmbH. „Würde man etappenweise arbeiten, müsste die Verkehrssicherung immer wieder auf- und abgebaut werden. Das ist nicht nur ein hoher logistischer Aufwand, sondern am Ende auch eine Kostenfrage.“
Und wieso muss eine Leitplanke erneuert werden, die gerade einmal „zwei oder drei Jahre alt ist“, wie es ein weiterer Facebook-Nutzer vermutet? Weil Leitplanken auf einer Autobahn, zu der die Strecke jüngst umgewidmet wurde, laut Vorschrift eine andere Höhe haben müssen als auf einer Bundesstraße? Weder noch.
Zunächst einmal sei die Mittel-Leitplanke auf der jetzigen A369 in Wirklichkeit bereits 30 Jahre alt, schreibt Fahlbusch: „Sie erfüllt nicht mehr die Anforderungen an die geltenden Sicherheitsbestimmungen.“
Im Zuge der Grunderneuerung der Autobahn beziehungsweise der Hochstufung von B6 zu A369 seien in den vergangenen Jahren zwar die Außenplanken erneuert worden, aber eben noch nicht die in der Mitte. Das werde jetzt nachgeholt. „Die Planken sollen grundsätzlich den Durchbruch von Fahrzeugen auf die Gegenfahrbahn im Falle eines Unfalls verhindern“, erklärt die Sprecherin.
Zum anderen würden sich die Planken hinsichtlich Ihres „Einsatzes“ auf Autobahn oder Bundesstraße nicht unterscheiden. Oder mit anderen Worten: Die Sicherheitsstandards einer Bundesstraße und einer Autobahn sind identisch. Auch gibt es keine baulichen Unterschieden zwischen den Straßenarten, erklärt Fahlbusch. Einzige Ausnahme bilden da die bekannten blauen Hinweisschilder – die seien deutlich größer als ihre gelben Bundesstraßen-Pendants.