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Seniorenfahrt

45 mögliche Neubürger erkunden Bad Harzburg

Bürgermeister Ralf Abrahms klärt die Gäste über Wohnmöglichkeiten in Bad Harzburg auf.

Bürgermeister Ralf Abrahms klärt die Gäste über Wohnmöglichkeiten in Bad Harzburg auf. Foto: Raksch

Die Stadt Bad Harzburg hat 45 potenziellen Neubürgern eine Seniorenfahrt spendiert, um für sich als Wohnort zu werben. Die Gäste kommen diesmal aus ganz Deutschland. Im nächsten Jahr soll es auch ein ähnliches Angebot für Familien geben.

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Von Robin Raksch
Freitag, 20.09.2024, 19:45 Uhr

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Bad Harzburg. Die Stadt Bad Harzburg hat in diesem Jahr erneut Senioren ab einem Alter von 55 Jahren einen Ausflugstag inklusive Essen spendiert, um für sich als Wohnort zu werben. Diesmal kamen die potenziellen Neubürger nicht nur aus der Region Braunschweig, sondern aus ganz Deutschland, um die Kurstadt kennenzulernen.

45 Gäste sind am Mittwoch zu der Veranstaltung erschienen. Im Ratssaal gab es eine Begrüßung durch Bürgermeister Ralf Abrahms. Anschließend besichtigten die Besucher aufgeteilt in drei Gruppen die Stadt. Abrahms, Olaf Bewersdorf, der kommissarische Bauhofleiter, und Stefan Jurisch von den Kur-, Tourismus- und Wirtschaftsbetrieben, übernahmen die Führungen.
In drei Gruppen erkunden die Teilnehmer die Stadt.

In drei Gruppen erkunden die Teilnehmer die Stadt. Foto: Raksch

Stadtführung mit dem Bürgermeister

Abrahms geht bei seiner Führung auch auf die individuellen Fragen der potenziellen Neubürger ein.

Abrahms geht bei seiner Führung auch auf die individuellen Fragen der potenziellen Neubürger ein. Foto: Raksch

Vom Rathaus über die Feuerwehr zum Bauhof und dann die Herzog-Wilhelm-Straße hoch, entlang am Jungbrunnen und dem Rosengarten in den Kurpark führte der Bürgermeister seine Gruppe. Dabei stellte er Wohnviertel vor, beantwortete Fragen der Gäste zum Leben in Bad Harzburg und erzählte historische Anekdoten, etwa von den Reichen und Schönen, die damals an der Herzog-Wilhelm-Straße ihre Villen gebaut hatten. Ende des 19. Jahrhunderts sei Bad Harzburg der Nabel der Welt gewesen, erzählte er. Auch wenn heute einige dieser prächtigen Gebäude nicht mehr stehen, bleibe die Kurstadt weiterhin ein attraktiver Wohnort. „Ich pflege zu sagen: Wir sind nicht problemfrei, aber problemarm“, fasste er zusammen.

Danach ging es für alle mit der Seilbahn für einen Mittagsimbiss auf den Burgberg. Es gab eine Stadtrundfahrt und abschließend kehrten sie im Palmencafé ein. Den ganzen Tag über begleitete ein RTL-Fernsehteam das eher unkonventionelle Projekt zur Neukundenwerbung.

Gäste aus ganz Deutschland

Warum? Bereits die Seniorenfahrt im letzten Jahr hatte im Fernsehen die Runde gemacht. „Aufgrund dessen haben wir Anrufe von Leuten aus ganz Deutschland erhalten“, sagt Amtsleiter Tobias Brandt, der im Rathaus auch das Referat für Wirtschaftsförderung leitet. „Wir haben diesmal zuerst die Anrufer und diejenigen angefragt, die im letzten Jahr in der Warteliste gelandet waren, bevor wir die Braunschweiger einluden.“ Dadurch sei das Einzugsgebiet im Vergleich zu den letzten Jahren deutlich gewachsen und auch Senioren aus der Hauptstadt, aus Wittmund und aus Lohmar und vielen weiteren Städten hätten teilgenommen.

Aber nicht nur der Beitrag hatte die Interessenten gelockt: Ein Ehepaar aus Langenhagen in der Region Hannover erklärt, es habe indes über Aushänge während der Pferderennwochen in Bad Harzburg von der Aktion erfahren. Ihr aktueller Wohnort sei nur zwei Kilometer vom Flughafen entfernt. Dementsprechend würden sie sich bereits seit langem an der Lärmbelästigung und der schlechten Luft stören und etwas Ruhigeres suchen. Einen Ort wie die Kurstadt Bad Harzburg eben.

Entlang der Radau geht es bei der Stadtführung in den Kurpark – von da aus dann per Seilbahn auf den Burgberg.

Entlang der Radau geht es bei der Stadtführung in den Kurpark – von da aus dann per Seilbahn auf den Burgberg. Foto: Raksch

Familienfahrt geplant

Wie viele der Gäste am Ende tatsächlich nach Bad Harzburg umziehen, wird sich noch zeigen, erste Erfolge zeichnen sich aber bereits ab: Denn fünf der Teilnehmer haben sich laut Brandt bereits für den kommenden Montag mit Dr. Jochen Wesemeier von der Stadt Bad Harzburg verabredet, um Details zum Umzug zu besprechen. Aufgrund der positiven Resonanz der Teilnehmer wolle die Stadt künftig weiterhin an ihrer Seniorenfahrt festhalten.

Gleichzeitig habe das Organisationsteam auch Kritiken aus dem letzten Jahr ernst genommen: „Senioren sind nur eine von vielen Gruppen, die uns wichtig sind“, sagt Brandt. In Zukunft sollen auch jüngere Leute die Chance erhalten, an einem solchen Werbeprojekt für mögliche Neubürger teilzunehmen. Das Referat für Wirtschaftsförderung habe bereits zahlreiche Ideen für eine Familienfahrt zusammengetragen, die voraussichtlich im Frühsommer 2025 stattfinden soll.

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