Anthroposophischer Zweig Goslar: Die Kunst als Seelennahrung

Hinnerk Lenz spricht über 100 Jahre biologisch-dynamische Landwirtschaft und die Präparate zur Bodenbelebung, die mithilfe von Kuh-Hörnern hergestellt werden. Foto: Privat
Der anthroposophischer Zweig Goslar lädt anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens zu Begegnung und Vorträgen ein.
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Goslar. Begegnung, Gespräch und Vorträge standen im Mittelpunkt einer viertägigen Veranstaltungsreihe, zu der der anthroposophische Zweig Goslar anlässlich seines fünfzigjährigen Bestehens in der vergangenen Woche eingeladen hatte. In die „Kunstlaube“ im Garten des Altenheims Kloster Frankenberg hatten mehr als 200 Besucher ihren Weg gefunden.

Die Besucher nutzen die Pausen zwischen den Vorträgen, um sich in der Laube zu stärken und die Bilder zu betrachten. Foto: Privat
Die Lebensfelder der Anthroposophie wurden mit Hilfe von Referenten aus den Bereichen Medizin, Soziales, Pädagogik und Landwirtschaft beleuchtet. Dabei stand immer der Mensch im Mittelpunkt der Ausführungen: Die Anthroposophie, die „Weisheit vom Menschen“ hatte Rudolf Steiner (1861-1925) Anfang des 20. Jahrhunderts als eine Wissenschaft zum Verständnis von Natur, Geist und menschlicher Entwicklung begründet.

Dr. Claudia Menzel (links) und Cornelia Stolzmann leiten den Zweig Goslar und freuen sich über mehr als 200 Besucher an den vier Veranstaltungstagen in der Kunstlaube. Foto: Privat
Die Leiterinnen des Zweigs, Dr. Claudia Menzel und Cornelia Stolzmann, freuten sich, neben bekannten Gesichtern auch viele neue Besucher zu begrüßen. Und auch das Arbeitszentrum Hannover, das die Aktivitäten der lokalen Zweige in Niedersachsen und dem östlichen Westfalen innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland koordiniert, war mit Geschäftsführer Thomas Wiehl vertreten.
Kunst als zentraler Begriff
Die Kunst sei ein zentraler Begriff in der Anthroposophie, erläuterte Dr. Claudia Menzel. Rudolf Steiner habe sie als Seelennahrung gesehen und auch die Medizin als Heilkunst bezeichnet. So wurden die Besucher an den vier Veranstaltungstagen auch von bildender Kunst begleitet: In der Laube des Klosters stellten drei Künstlerinnen – Helga Heinrich, Antje Löffler, Vera Seltmann – aus und umrahmten die Vortragsveranstaltungen mit ihren Werken.
Spiritualität in der Pflege
Norbert Zimmering, Geschäftsführer des Altenheims Kloster Frankenberg, und Einrichtungsleiter Tobias Müller begrüßten die Gäste auf ihrem Gelände, wo sich der Zweig Goslar seit Jahrzehnten einmal wöchentlich trifft. Zimmering sprach über Spiritualität in der Pflege. Die anthroposophisch erweiterte Medizin war das Thema von Dr. Claudia Menzel. Lydia Friedrich stellte die Eurythmie vor. Und Autor Uwe Henrich aus Hahnenklee-Bockswiese erläuterte anhand seines Buches „Grenzen überwinden“ ein Grundlagenwerk Rudolf Steiners, die „Philosophie der Freiheit“.
Über die Arbeit einer Waldorfschul- und Kindergartenärztin berichtete Martine Runge-Rustenbeck. Auch eine örtliche Wohn- und Lebens-Einrichtung war während der „Kunstlaube“ zu Gast: die Raum Helios Gemeinschaft aus Bad Harzburg.
Die Landwirtschaft
Wie die biologisch-dynamische Landwirtschaft mit Hilfe von Präparaten die Bodenbelebung erreicht, davon berichtete Gartenbaulehrer Hinnerk Lenz, der auch Präparatebeauftragter für Sachsen ist.
Fortgesetzt wird das Begehen des Jubiläums am Wochenende mit einem Malkurs von Vera Seltmann zum Thema „Mitten im Herzen“, ebenfalls in der Laube des Klosters (Anmeldungen und Information unter v.seltmann@web.de). Zum Auftakt spricht Dr. Claudia Menzel am Freitag, 12. Juli, um 19 Uhr im Rahmen eines öffentlichen Vortrags über „Herz, Sonne und Gold“.