„Für die Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen"

Goslar. „Die im Dunklen sieht man nicht", leider treffen die Worte aus Brechts Drei-Groschen-Oper oftmals auf die Schwachen in unserer Gesellschaft zu. In Goslar sei dies jedoch nicht so.

Michael Bahn (Geschäftsführung der Diakonischen Gesellschaft Zille) lobt Goslar dafür, nicht wegzuschauen, sondern den Menschen in Not zu helfen. Die Stadt sei beim Unterstützen der Schwachen schon immer fortschrittlich. „Krankenwagen hielten zwischen ihren Fahrten an, um Menschen auf der Straße Hilfe anzubieten und im Winter versorgt die Polizei Menschen mit heißem Kakao aus dem Achtermann“, erzählt er in seinem Grußwort.

Anna-Lisa Ehrenberg arbeitet seit 2017 für den Tagestreff und war vorher in der Ambulanten Hilfe tätig. Motiviert wird sie dadurch, dass sie mit ihrer Arbeit Menschen helfen kann. „Klar gibt es auch mal anstrengende Tage, aber man bekommt hier auch ganz viel zurück", teilte sie mit.

Gäste des Tagestreff schätzen die warme Mahlzeit, die sie täglich für kleines Geld bekommen können, und die netten Mitarbeiter, die oft als Gesprächspartner fungieren.

Obdachlosigkeit in Deutschland bis 2030 überwinden

Das Ziel der Bundesregierung, bis 2030 das Problem der Wohnungslosigkeit zu lösen, wurde von einer Dame im Publikum als utopisch bezeichnet. Der ehemaliger Oberbürgermeister Dr. Otmar Hesse sowie die aktuelle Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner denken, das dies besonders in Großstädten wie Hamburg oder Berlin nicht möglich sei. In Goslar sei das Ziel, laut Schwerdtner, schon erreicht. Die Veranstaltung war besonders geprägt von einer familiären Stimmung, die bei Getränken und gutem Essen von Michael Bodmann abgerundet wurden ist.