Winterdienst nicht Ursache von Sperrung der Bramkebrücke

Die derzeit verschneite Bramkebrücke darf nicht mehr befahren werden. Foto: Berg
Betroffene in Clausthal-Zellerfeld vermuten, die plötzliche Vollsperrung erfolgte, weil der Winterdienst nicht möglich sei. Doch die Straßenbehörde widerspricht: Die entscheidenden Schäden befinden sich auf der Fahrbahnunterseite. Die Tragfähigkeit sei beeinträchtigt.
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Clausthal-Zellerfeld. Probleme mit dem Winterdienst sind nicht ursächlich für die Vollsperrung der Bramkebrücke unweit des Clausthal-Zellerfelder Ortsteils Schulenberg. „Mit dem Winterdienst hat dies nichts zu tun“, teilte Anna Heinichen, Sprecherin des Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) in Goslar, auf GZ-Anfrage mit.
Von der Sperrung betroffene Clausthal-Zellerfelder hatten gegenüber der GZ die Möglichkeit geäußert, eine mechanische Schneeräumung wäre wegen der maroden Fahrbahn nicht mehr möglich, daher habe die Brücke über die Große Bramke gesperrt werden müssen.
Geringere Tragfähigkeit
In ihrer Antwort geht die NLStBV-Sprecherin auch detailliert auf die Gründe für die Brückensperrung ein. Die entscheidenden Korrosionsschäden am Bauwerk befinden sich demnach an der Fahrbahnunterseite, die auch nur mit dem Untersichtgerät zu erkennen waren, und insbesondere durch das Abklopfen während der Prüfung zum Vorschein gekommen sind. „Diese Schäden haben Auswirkungen auf die Tragfähigkeit der Brücke“, teilt Anna Heinichen mit. Und weiter: „Die Schlaglöcher auf der Fahrbahn sind für die Sperrung ohne Bedeutung.“
Die Straßenbau-Behörde bedauert der Antwort der Sprecherin zufolge sehr, dass es keine Alternative zu dieser Entscheidung, die insbesondere negative Auswirkungen auf die Schulenberger hat, geben kann. „Aber einen tatsächlichen Einsturz der Brücke, weil sie weiter befahren wird, können wir nicht riskieren.“ Gespräche seien im Gange, um möglichst bald eine Perspektive anbieten zu können. „Wir können daher nur um Geduld bitten“, schreibt Anna Heinichen.
Die Straßenbau-Behörde hatte die Bramkebrücke am Samstag, 25. November, für den Straßenverkehr wegen starker baulicher Mängel voll sperren müssen.
Für die Bewohner insbesondere aus Schulenberg und Altenau ist die Brückensperrung mit großen Belastungen und auch wirtschaftlichen Einbußen verbunden. Aus Bad Harzburg oder Goslar über Oker kommend, müssen die Schulenberger nun über Altenau und Clausthal-Zellerfeld fahren, um ihren Heimat-Ortsteil zu erreichen.
Betroffene sind verärgert
Vor diesem Hintergrund erklärten die Betroffenen ihr Unverständnis darüber, warum die Zeit nach der Erneuerung der Weißwasserbrücke 2012/2013 nicht genutzt wurde, um auch die Bramkebrücke instand zu setzen. Altenaus Ortsbürgermeister Alexander Ehrenberg (SPD) hatte von „reinem Behördenversagen“ gesprochen (GZ berichtete). Der Betreiber der Okersee-Schifffahrt, Michael Römermann, beklagt, um sein Schiff von Schulenberg aus zu erreichen, brauche er jetzt statt drei Minuten fast eine halbe Stunde.