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Exkursion auf Döhrens Fortuna-Alm

Wie Ehrenamt die Gesellschaft stärken kann

Gesellschaft und Ehrenamt – darum geht es auch bei der Exkursion zur Döhrener Fortuna-Alm. Dort erläutern Aktive von Nabu und BUND, wie sie sich engagieren – beispielsweise per Drohne bei der Rehkitzrettung.  Fotos: Gereke

Gesellschaft und Ehrenamt – darum geht es auch bei der Exkursion zur Döhrener Fortuna-Alm. Dort erläutern Aktive von Nabu und BUND, wie sie sich engagieren – beispielsweise per Drohne bei der Rehkitzrettung. Fotos: Gereke

Es ist eine Reise, um etwas zum Thema „Gesellschaft“ zu erfahren. Unter diesem Motto steht nämlich die deutsch-tschechische Jugendbegegnung. Schüler beider Länder beschäftigen sich in diesen Tagen im und am Harz mit dieser Fragestellung.

Von Andreas Gereke Freitag, 08.04.2022, 13:45 Uhr

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Döhren. Die Tschechen und Deutschen verbringen die ersten April-Tage eigentlich im Internationalen Haus Sonnenberg. Eine Exkursion führte sie am Mittwoch aber nach Döhren. Dort lernten sie kennen, wie eine ehrenamtlich tätige Organisation im Naturschutz arbeitet und wie sich Jugendliche engagieren können. Ausgewählt dafür wurden die Kreisgruppen von Nabu und BUND, deren Aktive hatten auf der Fortuna-Alm einen Erlebnistag vorbereitet.

„Hintergrund des Besuches ist, dass die Schülerinnen und Schüler mehr über die Möglichkeiten erfahren sollen, sich ehrenamtlich im Naturschutz zu engagieren. Passend zum Thema der Tagung – Gesellschaft – ist ein Aspekt dabei die Stärkung von Zusammenhalt in einer Gesellschaft durch die Ausübung eines Ehrenamts“, informierte Anke Heinemann, Bildungsreferentin vom Sonnenberg-Kreis.

Die Teilnehmenden der Jugendbegegnungen üben sich an einer Station auf der Fortuna-Alm auch am Nistkastenbau.

Die Teilnehmenden der Jugendbegegnungen üben sich an einer Station auf der Fortuna-Alm auch am Nistkastenbau.

Die Gruppe umfasst insgesamt 50Teilnehmende plus vier Lehrkräfte. 26 Schülerinnen und Schüler kommen aus Deutschland und 24 aus Tschechien. Es sind Teilnehmer im Alter von 16 bis 23 Jahren. Die tschechischen Jugendlichen kommen aus Prostejov, das liegt bei Brünn, und besuchen dort das christliche Gymnasium. Die deutschen Schüler kommen aus Porta Westfalica und Bielefeld, sie gehen auf eine Gesamtschule. Die älteren besuchen eine Berufsschule.

Von der Streuobstwiese, auf der alte Obstbaumsorten, die vom Aussterben bedroht waren, gedeihen, reicht der Blick weit übers ehemalige Grubengelände.

Von der Streuobstwiese, auf der alte Obstbaumsorten, die vom Aussterben bedroht waren, gedeihen, reicht der Blick weit übers ehemalige Grubengelände.

Seit mehreren Jahren pflegen die Schulen einen regen Kontakt, den regelmäßig Jugendbegegnungen krönen. Zustande kam er, weil ein Lehrer des tschechischen Gymnasiums zunächst an der Schule in Porta Westfalica und jetzt an der in Bielefeld unterrichtet, erzählt Tomas David, Lehrer in Prostejov. Die Begegnung fördern der deutsch-tschechische Zukunftsfonds, das Koordinierungszentrum deutsch-tschechischer Jugendaustausch (TANDEM) und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Organisatorin vor Ort war Annett Jerke von der Goslarer Nabu-Kreisgruppe. Nach der Ankunft auf der Alm teilten sich die Jugendlichen in drei Gruppen auf. Auf dem Programm stand eine Besichtigung der Streuobstwiese samt Interview mit einem Schafzüchter, dessen Tiere dort das Gras kurz halten, der Bau von Nistkästen, die die Jugendlichen auch mit nach Hause nehmen konnten, sowie eine Vorführung zum Drohneneinsatz bei der Rehkitzrettung. Wissbegierig löcherten die Jugendlichen die Experten vor Ort – sei es mit Fragen zu Herdenschutzhunden, die die Schafe begleiten, bis hin zu Allgemeinem rund um das Grubengelände, das der Nabu vor 32 Jahren für eine Mark erwarb.

„Damals war es noch total vom Bergbau geprägt, heute ist es ein Biotop mit höchstem Schutzstatus und einem Artenschutzturm, in dem ein Uhu lebt“, erzählt Wolfgang Moldehn, Vorsitzender der Nabu-Kreisgruppe Goslar. Acht Hektar umfasst das Areal, zu dem auch eine Streuobstwiese mit vom Verschwinden bedrohten Obstsorten gehört. Am heutigen Freitag wird die Gruppe nach sieben Tagen den Harz übrigens wieder verlassen.

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