Weniger Jecken als erhofft feiern beim Schladener Mettwurstessen

DJ Sören macht Musik und lockt die Verkleideten auf die Tanzfläche. Die, die zur Neuauflage des Mettwurstessens gekommen sind, bereuen es nicht. Die Organisatoren erhalten nur positive Rückmeldungen. Fotos: Hohaus
Nach mehrjähriger Pause lud am Samstag der MTV Jahn wieder zum Mettwurstessen, der legendären Schladener Faschingstradition. Der Start geriet etwas holprig, die Resonanz hätte größer sein können. Dennoch sind die Organisatoren nicht unzufrieden.
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Schladen. Im Jahr 2016 endete mit dem damals 40.Mettwurstessen vorläufig die große Faschingstradition des MTV Jahn Schladen. Bis zu 400Besucher strömten zu Spitzenzeiten verkleidet in das Dorfgemeinschaftshaus. Mitte des vergangenen Jahrzehnts waren es aber immer weniger Leute, die sich für den Karnevalsspaß mit Auftritten und Sketchen begeistern konnten. Der Generationswechsel im Verein machte sich bemerkbar, die lockere Tanzveranstaltung schien nicht mehr angesagt zu sein, und auch ehrenamtliche Helfer waren nicht mehr genug vorhanden.
Neue Generation
Nun startete der MTV einen neuen Versuch, diese Veranstaltung in kleinen Schritten wieder zum Leben zu erwecken. Statt im Dorfgemeinschaftshaus lud der Verein in sein Haus des Sports und der Begegnung ein. Für 80 Karnevalisten hätten die Räumlichkeiten Platz geboten, aber beim Neustart erschienen nur 60Verkleidete, die das Motto „Zeig uns deinen Lieblingshelden oder -schurken“ anlockte.
„Wir haben die erhoffte Besucherzahl nicht erreicht, sind aber dennoch nicht unzufrieden und ziehen ein positives Fazit“, so MTV-Vorsitzender Bernward Köbbel in einer ersten Bilanz am Tag nach der Faschingssause. Der Verein sei für die Veranstaltung gut in die Werbung gegangen, aber „man kann es nicht erzwingen.“

Das Motto des Abends lautet: „Zeig uns Deinen Lieblingshelden und -schurken“.
Grund für die geringere Resonanz könnte die „allgemeine Situation“ sein, so Köbbel. Krieg in der Ukraine sowie gestiegene Energie- und Lebenshaltungskosten verderben vielen vielleicht die Freude am Feiern. „Aber es ist inzwischen auch eine neue Generation herangewachsen, die Jungen kennen die Tradition des Mettwurstessens noch gar nicht“, so Köbbel. „Die müssen wir erst einmal heranführen“, fügt er an. Zudem sei es nicht so einfach, etwas wieder ins Bewusstsein zu bringen, was es jahrelang nicht gab.
Früher Selbstläufer
Früher sei das Ereignis nämlich ein Selbstläufer gewesen. „Wir haben nie Werbung gemacht, waren aber trotzdem schon immer vor Weihnachten ausgebucht und alle 400 Plätze waren vergeben“, erinnert er sich an vergangene Zeiten. „Aber wir haben nun einen Neuanfang gewagt und sind nicht missmutig“, so der Vorsitzende. Eine Neuauflage ist also nicht ausgeschlossen. Entschieden werden soll darüber im Laufe des Jahres.
Die, die zur Party erschienen waren, bereuten ihr Kommen auf keinen Fall. „Wir haben für die Veranstaltung ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten“, so Köbbel. Jeder Gast konnte sein Essen selbst mitbringen – von Mettwurst und Käse über Salate, Obst bis Brot und Brötchen. Das Organisationsteam – Tina Kaminski, Rita Geisler, Christian Becke, Bernward Köbbel und Philip Siemann –war für Dekoration und Getränke verantwortlich. DJ Sören sorgte für die musikalische Unterhaltung und eine meist volle Tanzfläche.