Toiletten am Goslarer Bahnhof sollen auf Pendlerparkplatz

Nur eine Übergangslösung: Der WC-Container auf dem ehemaligen Zirkus-Abladeplatz steht seit Ende Mai. Foto: Epping
Jetzt legt die Stadt die nächste Variante für öffentliche Toiletten am Bahnhof vor: Für 400.000 Euro soll ein WC-Container neben der zukünftigen Fahrradgarage aufgestellt werden. Eine langfristige Lösung im Bahnhofsgebäude ist in weite Ferne grückt.
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Goslar. Wer hätte gedacht, dass das Thema Bahnhofstoiletten derart komplex sein kann? Die Stadt hat eine neue Variante vorgelegt, um langfristig öffentliche Toiletten am Bahnhof zu schaffen. Jetzt soll ein Container auf den Pendlerparkplatz am ZOB.
Ohnehin ist vorgesehen, in Zukunft auf einen Parkstreifen zugunsten einer Fahrradgarage und einer E-Ladesäule zu verzichten. Wie die Stadt weiter ausführt, bleibe daneben genügend Platz für einen massiven WC-Container mit drei Toilettenkabinen, die über separate Außentüren zu erreichen sind. 400.000 Euro soll so eine Anlage kosten, inklusive Erschließung. Für den Bau einer öffentlichen WC-Anlage am Bahnhof hatte die Stadt bereits Fördergelder beantragt. Rund 300.000 Euro sollen aus dem Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ kommen, 100.000 Euro müsste die Stadt selbst beisteuern.
Bei der Stelzenidee stellt sich der Denkmalschutz quer
Der neue Vorstoß des Goslarer Gebäudemanagements (GGM) ist nicht die erste Toiletten-Idee: Erst sollte eine Lösung im Bahnhofsgebäude gefunden werden, dann entwickelte das GGM eine Alternative: ein WC-Container oberhalb der ehemaligen Taxizentrale in der Unterführung auf einer Stelzenkonstruktion.
Ein gewagtes Vorhaben, zu gewagt für den Denkmalschutz, der dazwischengrätschte und dann sogar eine Übergangslösung mit einem mobilen Toilettenwagen auf dem ehemaligen Zirkus-Abladeplatz in Zweifel zog. Nun, immerhin dort ist jetzt aber doch Platz für dringende Bedürfnisse. Ende Mai wurde dort ein WC-Container aufgestellt.
Mit der Bahn am Verhandlungstisch
Für eine langfristige Toiletten-Lösung setzte sich die Stadt wieder mit der Deutschen Bahn an den Verhandlungstisch. Man war sich offenbar sogar einig. Laut GGM war der Mietvertrag für Teile des Bahnhofsgebäudes Ende August/Anfang September praktisch unterschriftsreif. Doch im gleichen Moment tauchten „bauliche Auffälligkeiten“ im Gebäude auf. Die Bahn hat deshalb bereits Anfang August das Reisezentrum geschlossen und analysiert derzeit das Schadensbild (die GZ berichtete). Die Stadtverwaltung befürchtet, dass auch die angemieteten Gebäudeteile sanierungsbedürftig sein könnten. Daher liegt jetzt die nächste Toiletten-Variante auf dem Tisch – mal sehen, ob es auch die letzte ist.