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Familie der verunglückten Schladenerin wird finanziell unterstützt

Tödlicher Unfall auf L500: Freunde sammeln Spenden für Janas Beerdigung

Die Schladenerin Jana erhält dank einer von einem Freund initiierten Spendenaktion eine schöne Beerdigung. Foto: Privat

Die Schladenerin Jana erhält dank einer von einem Freund initiierten Spendenaktion eine schöne Beerdigung. Foto: Privat

Manchmal sind es gerade die schweren Zeiten, in denen wir sehen, wer uns wirklich zur Seite steht. So ist es auch im Fall von Jana, die am Samstag, 11. Dezember, zwischen Neuenkirchen und Schladen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückte, wie die Braunschweiger Zeitung berichtete.

Dienstag, 21.12.2021, 07:00 Uhr

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Schladen. Über soziale Medien sammelten Freunde Geld, um die Beerdigung zu finanzieren. „Die Familie hat mit dem Verlust schon genug zu schaffen. Da sollte sie sich nicht auch noch über das Finanzielle sorgen müssen“, sagt Sven-André Schmidt aus Liebenburg, der die Spendenaktion mitorganisiert hat.

Die Beerdigung ist angesetzt für den heutigen Dienstag, das Spendenziel wurde weit übertroffen: Statt der angesetzten 10.000 Euro sind bisher fast 13.500 Euro zusammengekommen. Janas Mutter Natascha, mit der Jana in Werlaburgdorf lebte, sagt: „Ich bedanke mich bei allen, die für Jana gespendet haben. Es kam Hilfe von vielen Menschen, die ich gar nicht kannte. Das hat mich sehr bewegt.“

Sven-André Schmidt ist seit vier Jahren mit Jana befreundet gewesen, kannte sie über seine Partnerin. Als die Schocknachricht von ihrem Tod die Runde macht, sind Familie und Freunde zunächst wie gelähmt. Als Janas Freunde dann erfahren, dass die Finanzierung der Beerdigung noch ungewiss ist, sammeln sie Ideen in einer WhatsApp-Gruppe. Eine Idee setzen sie um: Sie erstellen eine Spendenaktion auf gofundme.de, teilen den Link über die sozialen Medien, beispielsweise in der Facebook-Gruppe „Du bist ein Schladener, wenn …“, machen die Aktion so bekannt. Zunächst wird das Ziel auf 5000 Euro festgesetzt – und ist schon nach wenigen Stunden erreicht. Als Janas Mutter dann einen Termin bei einem Bestatter hat, wird klar, dass eine Beerdigung alles andere als eine günstige Angelegenheit ist.

Die günstigsten würden schon 4000 bis 5000 Euro kosten. „Wir haben das Spendenziel auf 10.000 Euro hochgestuft, damit die Familie die Beerdigung planen kann, ohne auf das Geld achten zu müssen“, sagt Schmidt. „Schließlich wollen wir Janas Abschied so schön wie irgendwie möglich machen. So wie sie ihn verdient hat.“ Dass dieses neue Spendenziel wiederum übertroffen wurde, überwältigt die Freunde.

Doch die Trauer überwiegt die Freude, das hört man Schmidt an. Er spricht mit brüchiger Stimme. Wie schlimm der Verlust für ihre Mutter, ihren Vater, ihre gesamte Familie sein muss, können sich die Freunde nicht ausmalen. Das Loch, das Janas Tod in das Leben ihrer Angehörigen gerissen hat, ist groß. „Jana war ein sehr freudiger Mensch. Wenn man sie getroffen hat, gab es immer gute Laune“, sagt Schmidt. „In die Freundesgruppe hat sie immer richtig Stimmung reingebracht.“ Außerdem sei sie sehr autovernarrt gewesen und habe davon geträumt, sich im nächsten Jahr einen Audi zu kaufen. „Dafür hat sie neben ihrer Ausbildung noch einen Nebenjob gehabt. Sie war wirklich sehr ehrgeizig und fleißig“, sagt Schmidt.

Sollte nach der Beerdigung noch Geld von der Aktion übrig bleiben, soll es an die Mutter gehen. „Davon soll sie sich eine schöne Zeit, vielleicht einen kleinen Urlaub, machen“, sagt Schmidt. „Dann kommt sie endlich mal raus von all dem hier, kommt vielleicht auf andere Gedanken und kann sich so langsam wieder aufbauen.“ Der Abschied von Jana, die Trauer um ihren Tod, werden noch lange andauern. Die Beerdigung ist nur ein erster Schritt. Doch wenigstens ist dieser nun gesichert.

Dieser Text erschien zuerst in der Braunschweiger Zeitung

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