Tobias Kascha folgt Peter Gaffert
Peter Gaffert, bis Ende Juli ist er formell noch Oberbürgermeister der Stadt Wernigerode. Foto: Bein
Tobias Kascha (SPD), einstiger Büroleiter von Oberbürgermeister Peter Gaffert, tritt im August die Nachfolge seines Rathauschefs an. Kascha, der das Stadtbetriebsamt leitet, hat sich in der Stichwahl am Sonntag mit 55 Prozent Stimmen durchgesetzt.
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Wernigerode. SPD-Bewerber Tobias Kascha hat sich am Sonntag in der Stichwahl um den Oberbürgermeisterposten mit 55 Prozent der Stimmen gegenüber seinem Mitbewerber Ralf Schult (parteilos) durchgesetzt. Kascha wird Nachfolger von Peter Gaffert (61), der nach zwei Amtsperioden nicht mehr angetreten war.
Acht Bewerber hatten sich ursprünglich beworben. Gemessen am ersten Wahlgang vor zwei Wochen, als Kascha 45 Prozent der abgegebenen Stimmen und Schult nur21 Prozent erhalten hatte, fiel das Ergebnis am Sonntag knapper als erwartet aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 40 Prozent.
Der 41-jährige Kascha tritt sein neues Amt Anfang August an, dann löst er Oberbürgermeister Peter Gaffert ab, für den er einst als Büroleiter gearbeitet hat. Tobias Kascha erklärte am Montag, er wolle gleich im August eine Bürgersprechstunde einrichten, um seine Ankündigung für mehr Bürgernähe zu erfüllen.
Und obwohl er die Verwaltung als Leiter des Stadtbetriebsamtes bereits gut kenne, wolle er das erste halbe Jahr außerdem nutzen, um in die Verwaltung zu schauen und mit den Mitarbeitern zu sprechen. „Was erwarten die Beschäftigten vom neuen Oberbürgermeister?“. Dieser Frage wolle er in dieser Zeit nachgehen und zudem erfahren, „was wir besser machen können“, sagte Kascha.
Wichtig sei ihm außerdem, „nach so einer Wahl“ wieder einen engeren Draht zum Stadtrat herzustellen. Kascha spricht von „Kontaktpflege“. Stärkste Fraktion ist die CDU mit 12 Sitzen, gefolgt von SPD (8), Linken (7), Grünen (5), AfD (2) und Fraktion Haus&Grund/FDP.
Eines der beherrschenden Themen der vergangenen Jahre war die Investition in eine Seilbahn samt Erlebniswelt am Winterberg in Schierke. Das von Peter Gaffert über mehrere Jahre hartnäckig verfolgte Vorhaben scheiterte am Umweltschutz. Auf die Frage, ob er alternative Pläne in Schierke verfolge, antwortete Kascha, „wir haben ja Hotel-Investitionen“. Außerdem sehe die Koalitionsvereinbarung der Landesregierung in Magdeburg den Bau eines Nationalparkzentrums in Schierke vor.
Tobias Kascha erinnerte außerdem daran, dass die Vereinbarung zudem die Anbindung Braunlages an das Schienennetz der Harzer Schmalspurbahnen in Wernigerode erwähne. „Es gibt mehrere Projekte in der Koalitionsvereinbarung“, sagte Kascha. Mit dem Braunlager Vorhaben spricht der künftige Oberbürgermeister von Wernigerode die enge Zusammenarbeit im Harz an. Besonders zur Stadt Wernigerode gibt es viele Verbindungen, nicht nur weil die Nationalparkverwaltung und die Harzer Schmalspurbahnen in der „Bunten Stadt“ ihren Sitz haben. Wernigerodes Noch-Oberbürgermeister Peter Gaffert und Goslars früherer Rathauschef Dr. Oliver Junk pflegten stets einen engen Kontakt. Gaffert ist beispielsweise Aufsichtsratsvorsitzender der von Junk initiierten länderübergreifenden Ein-Harz-Projekt-Initiative.