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Geschwindigkeitsmessung 2022

Teure Fotos: Blitzer im Landkreis Goslar knipsen 54.783 Raser

Klein, aber nicht zu unterschätzen: Die mobile Blitzanlage Traudl dokumentiert Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Foto: Hartmann

Klein, aber nicht zu unterschätzen: Die mobile Blitzanlage Traudl dokumentiert Verstöße gegen Geschwindigkeitsbegrenzungen. Foto: Hartmann

Sieben fest installierte Blitzer gibt es im Landkreis Goslar, sechs davon gehören dem Kreis, einer der Stadt Goslar. Außerdem nutzt der Landkreis zwei mobile Messanlagen, um Raser zu fotografieren und anschließend zur Kasse zu bitten.

Von Petra Hartmann Donnerstag, 31.08.2023, 06:00 Uhr

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Goslar. Ihr Name ist Traudl, sie ist eine Mitarbeiterin des Landkreises Goslar – und sie hat ihrem Arbeitgeber schon eine Menge Geld eingebracht. Allerdings wird die fleißige Mitarbeiterin in Ausübung ihrer Pflicht auch oft angefeindet und Opfer von Gewalt ...

Traudl ist der Name eines der beiden mobilen Blitzer, die an Straßen im Landkreis Goslar die Geschwindigkeit der Verkehrsteilnehmer messen und von Temposündern unschöne, aber teure Fotos machen. Kürzlich wurde Traudl erneut ein Opfer von Vandalismus. Bei der jüngsten Sitzung des Ordnungsausschusses in der Feuerwehrtechnischen Zentrale stand sie vor der Tür und gewährte den Politikern ein paar Einblicke in ihr Innenleben.

Voraussetzung für Kontrolle: Unfallhäufung oder schutzwürdige Gruppe vor Ort

Olivera Tischmeyer, zuständige Fachgruppenleiterin bei der Landkreisverwaltung, stellte im Ausschuss die Arbeit Traudls, aber auch ihrer großen Brüder, der fest installierten Blitzer im Landkreis vor. Insgesamt gibt es sieben feste Blitzeranlagen im Kreisgebiet, sechs davon gehören dem Landkreis, eine wird von der Stadt Goslar betrieben. Wobei Tischmeyer betont, es gehe in keiner Weise darum, Geld für den Landkreis zu erwirtschaften. Auch könne man nicht so einfach willkürlich Blitzer aufstellen. Voraussetzung sei immer, dass es sich bei der überwachten Stelle um einen Ort mit gehäuften Unfallzahlen handele – oder dass besonders schutzwürdige Gruppen, etwa Schulkinder, an dieser Stelle gefährdet seien.

Im Jahr 2022 haben die stationären Blitzer des Landkreises in 33.263 Messstunden insgesamt 43.019 Verstöße dokumentiert. Die Zahlen sind allerdings deutlich geringer als im Jahr 2021 (45.055 Stunden / 58.609 Raser) und 2020 (58.113 / 86.087). Die mobilen und semi-stationären Messanlagen registrierten im vergangenen Jahr in 11.880 Messstunden insgesamt 11.764 Verstöße. Im Jahr 2021 waren es 11.310 Verstöße in 13.934 Stunden, im Jahr davor 8205 Fotos in 9260 Stunden. Dass die Messstunden im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr zurückgingen, geht auf die erwähnten Sabotageakte zurück. Allerdings: Wer glaubt, er könne die Übermittlung seines Fotos durch Gewaltakte am Überwachungsgerät verhindern, ist auf dem Holzweg, Die teuren Fotos werden nämlich sofort, ohne Zeitverzögerung weitergeleitet und sind in der Sekunde nach dem Blitz bereits gesichert.

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