St. Andreasbergs Glockenturm soll weiter läuten

Der Glockenturm einmal vom Glockenberg aus betrachtet: Die Stadt Braunlage will das Läutewerk des Denkmals wieder in Ordnung bringen und greift dafür auch auf sogenannte Leader-Mittel zurück. Foto: Eggers
Der Glockenturm in St. Andreasberg läutet weiter. Die Stadt Braunlage will Läutemaschine, Schaltanlage, Stahlgliederketten, Elektroinstallationssatz und Funkfernbedienung erneuern, damit der Turm weiter seine eigentliche Aufgabe wahrnimmt.
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Braunlage. Na, das hat ja dann doch noch funktioniert: Bis zum Ende des Jahres ist Bürgermeister Wolfgang Langer Vorsitzender der Leader-Region Westharz. Und rechtzeitig vor Jahresfrist hat die Stadt Braunlage noch kurzfristig die Zusage für Fördermittel aus diesem Programm der Europäischen Union bekommen, mit denen sie das Läutewerk des Glockenturms St. Andreasberg und das Wassertretbecken am Arnikagrund im Braunlage in Ordnung bringen kann.
Leader wird zwar englisch ausgesprochen ist aber französisch und steht für Liaison entre actions de développement de l‘économie rurale – auf Deutsch: Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft. Mit diesem zeitlich jeweils befristeten Programm will die Europäischen Union modellhaft mit innovativen Aktionen den ländlichen Raum fördern.
Das aktuelle Programm läuft zwar zum Jahresende aus, ist aber bereits bis 2027 verlängert worden, und die Stadt Braunlage hat bereits beschlossen, sich weiter daran zu beteiligen. Ab 1. Januar beginnt aber die neue Förderperiode und die Mittel müssten neu beantragt werden.
Zwar läutet der Glockenturm derzeit noch, aber das Läutewerk sei stark reparaturbedürftig und müsse dringend instand gesetzt werden. Deshalb wolle die Stadt Braunlage für etwa 17.500 Euro die Läutemaschine, die Schaltanlage, die Stahlgliederketten, den Elektroinstallationssatz und die Funkfernbedienung erneuern. Der Eigenanteil der Stadt liegt dabei bei 3500 Euro, teilt der Bürgermeister mit.
Die Förderung sei genehmigt worden, weil der Glockenturm unter Denkmalschutz steht und als ortsbildprägendes Gebäude gilt. Die drei Stahlglocken in dem Turm sind mittlerweile auch schon wieder etwas mehr als 100 Jahre alt. Sie ersetzten die alte Bronzeglocke, die während des Ersten Weltkriegs eingezogen worden und zu Munition verarbeitet worden ist.
Ebenfalls repariert werden soll das Wassertretbecken am Arnikagrund in Braunlage. Nach Schätzungen der Stadt schlagen diese Arbeiten insgesamt mit 22.000 Euro zu Buche, der Eigenanteil der Stadt liege bei 4400 Euro, so Wolfgang Langer. Er betont, dass mit diesen Leader-Mitteln gerade auch kleinere Projekte unterstützt würden, die die Lebensqualität der Bürger im ländlichen Raum verbessern. Er freue sich zudem über die hohe Förderquote von 80 Prozent.