Zähl Pixel
Landkreis winkt ab

Sicht erschwert? Kritik an Blitzer auf L515 in Bredelem

Eine schlechte Sicht an der L  515 vom Palandsmühlenweg kommend in Richtung Kunigunde beklagt die Bredelemer GZ-Leserin Petra Schrader. Eine Querung der Straße sei erschwert und bedeute eine zusätzliche Gefahr im Straßenverkehr. Fotos: Jambrek

Eine schlechte Sicht an der L 515 vom Palandsmühlenweg kommend in Richtung Kunigunde beklagt die Bredelemer GZ-Leserin Petra Schrader. Eine Querung der Straße sei erschwert und bedeute eine zusätzliche Gefahr im Straßenverkehr. Fotos: Jambrek

Die Bredelemerin Petra Schrader kritisiert die Platzierung einer Radarfalle an der L515. Der Landkreis und die Polizei weisen die Kritik auf Anfrage der GZ zurück. Einerseits sei ein Unfallschwerpunkt gegeben und andererseits die Sicht gewahrt.

Von Samuel Jambrek Donnerstag, 11.08.2022, 14:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Bredelem. Der Aufstellort eines Blitzeranhängers des Landkreises Goslar sorgt derzeit für Ärger. Die Bredelemerin Petra Schrader, wandte sich deshalb an die GZ und beklagte, dass die Querung der L515 vom Palandsmühlenweg kommend zur Bredelemer Straße Schlade nur erschwert möglich sei und vom Ordnungsamt eine zusätzliche Gefahr im Straßenverkehr aufgebaut worden sei.

An der betreffenden Stelle gilt auf der L515 eine erlaubte Höchstgeschwindigkeit von 60 Kilometern pro Stunde. Außerdem ist für den die L515 querenden Verkehr jeweils ein Stoppschild aufgestellt. Der Blitzeranhänger ist zehn Meter von der Kreuzungseinmündung entfernt.

Korrekte Platzierung des Blitzers?

Oliver Meyer, Sachbearbeiter für Verkehr der Polizeiinspektion Goslar sagte: „Eine zusätzliche Gefahr darf durch die Aufstellung eines Blitzers natürlich nicht entstehen“. Ob der Blitzer am betreffenden Ort korrekt aufgestellt worden sei oder nicht, könne er im konkreten Fall allerdings nicht beurteilen, da er die Verhältnisse vor Ort nicht kenne.

Marieke Düber als Sprecherin des Landkreises Goslar teilte auf GZ-Anfrage mit, dass der Blitzer korrekt aufgestellt worden sei. Relevant für die Sichtverhältnisse sei die Sicht-/Haltelinie. Außerdem müsse laut Straßenverkehrsordnung kein Mindestabstand von Blitzern zu Kreuzungen eingehalten werden. Zudem handle es sich um einen Unfallschwerpunkt.

Meyer schilderte, dass regelmäßig Treffen vom Ordnungsamt des Landkreises und der Polizei stattfinden. Auch die Standorte von Blitzern würden generell abgestimmt. Lediglich die Zeitpunkte des Aufstellens seien der Polizei gänzlich unbekannt.

Unfallschwerpunkt

An der betreffenden Kreuzung sei ein Unfallschwerpunkt, bestätigt Meyer. In den vergangenen drei Jahren habe es bereits viermal gekracht, zweimal sei es im Zuge dessen auch zu Schwerverletzten gekommen. Tote seien in den vergangen drei Jahren zum Glück nicht zu beklagen, aber von einer schweren Verletzung hin zu einem Todesfall sei es immer ein kleiner Grad. Schwerverletzte wiederum seien vor allem dann zu beklagen, wenn ein zu hohes Tempo der Verkehrsteilnehmer im Spiel sei.

Erlaubt sind 60 Kilometer pro Stunde. Ein Fahrer wird mit mehr als der doppelten Geschwindigkeit geblitzt. Foto: Jambrek

Erlaubt sind 60 Kilometer pro Stunde. Ein Fahrer wird mit mehr als der doppelten Geschwindigkeit geblitzt. Foto: Jambrek

Laut unbestätigten GZ-Informationen aus dem Ordnungsamt des Landkreises Goslar seien am Aufstellort in Vergangenheit bei Tempokontrollen bereits 160 Stundenkilometer gemessen worden. In solch einem Fall blüht dem Verursacher des Verstoßes ein dreimonatiges Fahrverbot, 700 Euro Bußgeld und zwei Punkte in Flensburg. Bei der aktuellen Messung von Mittwoch, 3.August, bis einschließlich Dienstag, 9. August, sind laut Düber in der Spitze 126 Stundenkilometer in Fahrtrichtung Salzgitter und 97 in Fahrtrichtung Langelsheim gemessen worden.

Generell verfolgen laut Meyer sowohl die Polizei als auch der Landkreis mit den Tempokontrollen das Ziel, Unfälle sowie damit verbundene Personen- und Sachschäden zu vermeiden. Neben dem Problem der überhöhten Geschwindigkeit an der L515 komme es auch immer wieder zu Wildunfällen.

Weitere gefährliche Orte

Neben der Kreuzung mit dem von Schrader kritisierten Aufstellort seien aber auch weitere Bereiche der L515 von Kunigunde bis Langelsheim als Unfallschwerpunkt ausgewiesen, sagte Meyer. Das sei zuletzt im August 2021 geprüft worden. Auf anderen Streckenabschnitten sei es außer den vier Unfällen an besagter Kreuzung in den vergangenen drei Jahren zu fünf weiteren Unfällen gekommen. Bei drei der fünf Unfälle seien Schwerverletzte zu beklagen gewesen.

Die Goslarsche Zeitung ist jetzt bei Telegram: Einfach den Kanal abonnieren und die neuesten Nachrichten erhalten. Hier geht es direkt zum Kanal!

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region