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Kostensteigerung in der Pflege

Senioren in Not: Antragsflut beim Landkreis Goslar

Die Kosten in Alten- und Pflegeheimen steigen stetig.  Symbolfoto: dpa

Die Kosten in Alten- und Pflegeheimen steigen stetig. Symbolfoto: dpa

Die deutlichen Preiserhöhungen bei den Versorgungskosten in Altenheimen führen dazu, dass viele Senioren einen Antrag auf Unterstützung stellen müssen. Die Zahl der Anträge beim Landkreis ist deutlich gestiegen. Längere Wartezeiten sind die Folge.

Samstag, 24.09.2022, 18:40 Uhr

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Goslar. Die enormen Steigerungen bei den Versorgungskosten in den Alten- und Pflegeheimen haben beim Landkreis Goslar zu einer deutlichen Vervielfachung der Anträge auf Hilfen für eine Pflegeheimunterbringung geführt. Wie der Landkreis in einer Presserklärung mitteilte, würden sich die Preiserhöhungen bei Summen von bis zu 800 Euro monatlich bewegen. Auslöser für diesen massiven Anstieg sei unter anderem die Verpflichtung der Pflegeheimbetreiber, ihr Personal nach Tarif beziehungsweise in entsprechender Anlehnung an den Tarif zu entlohnen, heißt es.

Diese erhöhten Kosten werden nun an die Heimbewohner weitergegeben. Der zum 1. Januar dieses Jahres eingeführte Leistungszuschlag durch die Pflegekasse, dessen Höhe jeweils in Abhängigkeit zur Verweildauer in der Einrichtung ausfällt, kann diese Mehrkosten nicht auffangen. Das bedeute, dass viele der Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen, die bislang ohne die Inanspruchnahme von Sozialhilfe ausgekommen seien, jetzt einen Antrag auf Unterstützung stellen müssten. Darüber hinaus sei mit Blick auf allgemeine Steigerungen der Lebenshaltungs- und Energiekosten mit weiteren Kostenerhöhungen zu rechnen. Dies dürfte ebenfalls Auswirkungen auf die Antragsstellung haben.

Längere Bearbeitung

Erste Kreisrätin Regine Breyther erklärt zur aktuellen Problematik und den damit einhergehenden Verzögerungen in der Bearbeitung: „Die Lohnanpassungen im Pflegesektor begrüßen wir ausdrücklich. Dies führt bei uns aber nun auch zu einer deutlichen Mehrbelastung, die wir nicht von heute auf Morgen kompensieren können. Ich bitte daher um Verständnis bei allen Antragsstellern, dass wir mitunter länger für die Bearbeitung und Bewilligung benötigen als üblich.“ Um die gestellten Anträge schnellstmöglich bearbeiten zu können, bittet der Landkreis um zeitgerechte und vollständige Vorlage aller notwendigen Unterlagen zusammen mit dem Sozialhilfeantrag. Jede weitere Anforderung von Unterlagen bindet sowohl bei den Mitarbeitenden sowie beim Antragssteller vermeidbare Ressourcen und Zeit. red

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