Seit fünf Jahren keinen Hirsch mehr bei Braunlage geschossen

Der neue Vorstand mit dem Jagdpächter Thomas Rehmer, Kassenwart Heinz Seyfahrt, Vorsitzender Claus Kohlrusch, Schriftführer Mathias Kaufmann und dem Vertreter der niedersächsischen Landesforst Harald Laubner (von links). Foto: Breutel
Weil er kaum Wild erlege und den letzten Hirsch 2018 geschossen hat, will Jagdpächter Thomas Rehmer den Jagdzins senken. Doch die Jagdgenossenschaft Braunlage verweist auf die Verträge, kann sich aber vorstellen, 2024 weniger Geld zu nehmen.
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Braunlage. Jagdpächter Thomas Rehmer ist unzufrieden, weil die Abschüsse stetig zurück gehen. „Meinen letzten Hirsch habe ich 2018 erlegt“, sagte er in der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft. Er drängte denn auch darauf, den Jagdzins zu senken. Das sei jedoch noch so leicht, hieß es in der Versammlung. Die Genossenschaft wolle dem Pächter aber entgegen kommen.
Weil die Höhe des Jagdzinses vertraglich festgelegt sei, könne er nicht einfach so gesenkt werden. Um Thomas Rehmer aber finanziell zu entlasten, wolle die Genossenschaft im nächsten Jahr auf eine dreistellige Summe verzichten. Der Jagdpächter hatte zuvor berichtet, dass er 2022 lediglich zwei Rehe, fünf Wildschweine, zehn Füchse, drei Dachse und 22 Waschbären erlegt habe.
Nicht weniger Wild
Vorsitzender Claus Kohlrusch berichtete in diesem Zusammenhang, die Jagdgenossenschaft habe geplant, die bejagbare Fläche zu vergrößern. „Wir wollten ein Gebiet an der Wietfelder Straße, das früher zu uns gehörte, wieder eingliedern“, sagte er. Doch die Fläche gehöre jetzt dem Forstamt Lauterberg und das habe das Ansinnen der Jagdgenossenschaft abgelehnt.
„Das Wild ist aber noch da, es ist nicht weniger geworden, es hat sich aber noch nicht an die momentane Lage gewöhnt“, meinte Revierförster Harald Laubner. Der Wildbestand werde sich erholen, erklärte er weiter. Mitglied Gunnar Rehmer erklärte, dass sich das Verhalten der Menschen verändert habe. „Da wird abends um 22 Uhr noch im Wald und in der Feldflur herum gelaufen oder mit Mountainbikes querfeldein gefahren. Da kann das Wild nicht zur Ruhe kommen“, betonte er. Diese Beobachtung ist in der Versammlung von den meisten Jagdgenossen bestätigt worden.
Bestätigt worden ist auch der Vorstand der Jagdgenossenschaft in der Versammlung. Die Mitglieder wählten Claus Kohlrusch für weitere vier Jahre einstimmig als Vorsitzenden wieder, ebenso wie Mathias Kaufmann als Schriftführer, Heinz Seyfahrt als Kassenwart und Revierförster Harald Laubner als Vertreter der Niedersächsischen Landesforst.