Sechs Bäume sollen am Bahnhof Langelsheim gefällt werden

Im Zuge der Platzgestaltung müssen einige der Bäume entfernt werden und Neupflanzungen vorgenommen werden. Foto: GZ-Archiv
Der Langelsheimer Bahnhof wird aktuell barrierefrei ausgebaut. Die Zugänge zum Mittelbahnsteig wurden mit Fahrstühlen versehen und können ab Mitte Juli genutzt werden. Derweil befasst sich die lokale Politik mit der Neu-Gestaltung des Vorplatzes.
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Langelsheim. Überraschungen gab es im Bauausschuss zur anstehenden Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes in Langelsheim. Bei der Vorstellung der Pläne vermissten die Mitglieder so manche Ausstattung – andere Vorhaben gingen ihnen dagegen zu weit.
Noch relativ schnell ließen sich die Differenzen zu den Ladestationen für E-Autos überwinden. Der Bauausschuss wünschte sich mindestens zwei, besser noch drei dieser Einrichtungen, sah sie in der Planung für die neuen Parkplätze aber nicht berücksichtigt. Die könnten an den Stellplätzen sehr wohl ergänzt werden, seien aber nur nicht Bestandteil des in der Sitzung vorgestellten Antrags, hieß es. Hier ginge es nur um Maßnahmen, die entweder von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) oder dem Regionalverband Großraum Braunschweig gefördert würden – die Ladestationen fielen nicht darunter.
Servicestation für Räder
Außerdem vermissten die Ausschussmitglieder eine Fahrrad-Servicestation. Je nach Ausstattung können Radfahrer dort kleinere Reparaturen ausführen und die Reifen aufpumpen. Der Verzicht in der Planung wurde damit begründet, dass sich diese Stationen nicht bewährt hätten. Die Erfahrungen an anderen Standorten hätten nach Auskunft des Regionalverbandes gezeigt, dass das Angebot nicht genutzt werde. „Wir haben die Station in Börßum gesehen und wollen die“, bekräftigte hingegen Dr. Siegfried Klingebiel, Vorsitzender des Bauausschusses.
Widerspruch regte sich auch bei dem Vorhaben, sechs der auf dem Bahnhofsvorplatz stehenden Bäume zu fällen. Dies sei nötig, weil für den barrierefreien Einstieg in die Busse das Niveau auf dem Vorplatz angehoben werden müsse. Blieben die Bäume stehen, müssen sie bis zum Stamm angefüllt werden. Für einen Teil der Bäume könnten Ersatzpflanzungen vor dem Bahnhof erfolgen, ansonsten auf anderen Flächen in der Stadt. Rainer Hoffmeister appellierte daran, sich für den Erhalt möglichst vieler Bäume einzusetzen. Ersatzpflanzungen an anderer Stelle würden die Situation vor dem Bahnhof nicht verbessern und junge Bäume jahrzehntelang keinen nennenswerten Beitrag als Schattenspender leisten. Bürgermeister Ingo Henze sicherte zu, die Angelegenheit noch einmal zu prüfen, verwies aber auch darauf, dass „der Wegfall der Bäume vor einem Jahr abgenickt“ worden sei.
Die Umgestaltung des Vorplatzes wird auch Auswirkungen haben auf den Verkehr in der Bahnhofstraße, weil die Busbuchten entfallen. Nur so sei sicherzustellen, dass die Haltestellen auch von langen Gelenkbussen angefahren werden können, da diese viel Platz benötigen, um dicht genug an den Hochborden zu halten.
Warten hinter dem Bus
Wie im Ausschuss bemängelt wurde, sei der aus Richtung Wolfshagener Straße entgegenkommende Verkehr nicht einzusehen, sodass es Autofahrern nicht möglich sei, an den Bussen vorbeizufahren. Tatsächlich seien Autofahrer gezwungen, hinter den Bussen zu warten. Henze versicherte aber, dass die Busse dort nur so lange stehen bleiben, wie es das Ein- und Aussteigen erfordert – längere Pausen würden die Fahrer dort nicht einlegen.
Die Kosten für den Umbau des Vorplatzes werden gegenwärtig mit rund 720.000 Euro angegeben. Nach Abzug der Zuschüsse hat die Stadt Langelsheim für einen Eigenanteil in Höhe von etwa120.000 Euro aufzukommen.