Scharfe Panzergranate in Bad Harzburg ausgebuddelt

Erst im Juli waren deutsche fliegergranaten aus dem Weltkrieg am Goldberg gefunden worden (Foto). Nun wurden bei Bauarbeiten in Schlewecke amerikanische Panzerabwehrgranaten ausgebuddelt. Archivfoto: Schlegel
Bei Bauarbeiten in Schlewecke wurde eine Panzerabwehrgranate aus dem Zweiten Weltkrieg ausgegraben. Laut Polizei hätte sie explodieren können. Die Feuerwehr wurde hinzugezogen. Um ein Haar hätte das halbe Dorf evakuiert werden müssen.
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Schlewecke. Das hätte übel ausgehen können: Bei Bauarbeiten wurde am Mittwochnachmittag im Kirchenbrink eine scharfe amerikanische Panzerabwehrgranate aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Alles war schon für eine Evakuierung der Häuser im Umkreis von 300 Metern vorbereitet, da konnte letztlich Entwarnung gegeben werden.
Hunderte betroffen
Laut Polizei war die 30 Zentimeter lange Granate gegen 16 Uhr gefunden worden. Da zu diesem Zeitpunkt niemand wusste, wie gefährlich sie ist, wurde die Feuerwehr hinzugerufen, die die Planung und möglichen Koordination eines Evakuierungs- und Betreuungseinsatzes vorbereiten sollte. Denn es stand zunächst die Frage im Raum, ob die Granate womöglich vor Ort hätte gesprengt werden müssen, so Bad Harzburgs stellvertretender Polizeichef Stephan Köstler.
Bei einer Sprengung hätten aus Sicherheitsgründen mehrere Hundert Menschen ihre Häuser verlassen müssen. Um das zu koordinieren, wurde im Bad Harzburger Feuerwehrhaus eine Einsatzleitung eingerichtet. Neben Kräften der Feuerwehr hätten weitere Behörden und Organisationen herbeigeholt werden müssen, um zum Beispiel nicht gehfähige Personen in die bereitgestellten Notunterkünfte zu transportieren und dort zu betreuen beziehungsweise zu verpflegen.
Doch das war letztlich alles nicht nötig. Denn im Laufe des Abends gab ein Experte des Kampfmittelbeseitigungsdienstes Entwarnung. Laut Stephan Köstler habe der Fachmann feststellte, dass die Granate zwar scharf war, aber der sogenannte Sicherheitssplint noch steckte. Wäre dies nicht der Fall gewesen, wäre das hochexplosive Teil mit großer Wahrscheinlichkeit durch die Bewegung bei den Bauarbeiten in die Luft geflogen.
Kontrolliert gesprengt
Doch es ging alles gut aus, wobei der Aufwand auch nach der Entwarnung noch groß war. Zwar mussten die Evakuierungspläne nicht mehr in die Tat umgesetzt werden, doch bis zum Abtransport der Granate wurde sie von der Polizei bewacht. Erst am Donnerstagmorgen brachte der Kampfmittelbeseitigungsdienst das explosive Stück nach Oldenburg, wo es unter kontrollierten Bedingungen gesprengt werden konnte.