Pony bei Peine gerissen – wohl von einem Wolf

Grausige Entdeckung auf einer Pferdekoppel nahe Peine: Ein totes Pony auf einer Weide bei Klein Blumenhagen. Alles deutet auf einen Wolfsriss in der Nacht zu Donnerstag hin. Zuletzt hatte es in Peine 2020 einen Angriff von einem Wolf auf ein Pferd gegeben. Foto: Bettina Stenftenagel / BZV
Grausige Entdeckung auf einer Pferdekoppel nahe Peine: Ein totes Pony auf einer Weide bei Klein Blumenhagen. Alles deutet auf einen Wolfsriss in der Nacht zu Donnerstag hin. Zuletzt hatte es in Peine 2020 einen Angriff von einem Wolf auf ein Pferd gegeben.
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Auf einer Weide bei Klein Blumenhagen (Landkreis Peine) ist in der Nacht zu Donnerstag ein Pony gerissen worden. Der Befund ist noch nicht bestätigt, aber alles deutet darauf hin, dass ein Wolf das Tier getötet hat. Der Körper des Ponys ist auf der linken Seite an der Bauchdecke aufgebrochen, rundherum alles voll Blut. Die Eingeweide sind zum Teil herausgerissen. Ein schockierender Anblick.
Ein Schulpony
Anne Philipp, Chefin des gleichnamigen Reiterhofs, hat die grausige Entdeckung am frühen Morgen bei ihrer Tour zu den Weiden machen müssen, als sie Futter und Wasser hingefahren hat. Fassungslos stand sie vor dem toten Pony. Bibo war eines ihrer Schulponys.
Revierpächter Andreas Wagner leitete die nächsten Schritte ein: Er verständigte die Landwirtschaftskammer, diese informierte einen der Wolfs-Beauftragten, um Spuren zu sichern und Genproben zu nehmen. Die Kammer hat die Aufgaben am „Tatort“ im Februar vom Wolfsbüro im Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz übernommen. Noch am Donnerstagvormittag traf ein Revierförster der Landwirtschaftskammer ein. Eine Mitarbeiterin der Kammer begleitete ihn zur Weide. Der Förster begutachtete das getötete Tier, fertigte ein „Rissprotokoll“. Bis das Labor-Ergebnis der Genproben vorliegt, wird es ein paar Tage dauern. Allerdings stellten Förster und Vertreterin der Landwirtschaftskammer bei Bibos Anblick fest, dass davon auszugehen ist, dass es ein Wolf war – vermutlich eher zwei. Nicht auszuschließen sei, dass es dieselben Wölfe waren, die am Vortag in Immensen in der Region Hannover zwei Ponys zu Tode gejagt haben.
Zuletzt hatte es im Kreis Peine 2020 einen Angriff von einem Wolf auf ein Pferd gegeben, eine Stute auf einer Weide bei Rietze. Das Pferd wurde schwer verwundet, musste eingeschläfert werden.
Drei Rudel in der Region
In der Region gibt es drei Wolfsrudel und einen Einzelwolf. Die Rudel befinden sich im Landkreis Gifhorn, in Ringelah, Ehra-Lessien und Steinhorst, der Einzelwolf in Braunlage im Kreis Goslar. Weidetierhalter im Kreis Gifhorn haben am meisten unter Übergriffen von Wölfen auf Nutztiere zu leiden. Übergriff heißt, dass bei einer Wolfs-Attacke mindestens ein Tier getötet oder so schwer verletzt wurde, dass es eingeschläfert werden muss. Es können bei den Übergriffen auch mehrere Tiere umgekommen sein.
Von Bettina Stenftenagel, Angelina Friedel und David Krebs, Funke-Mediengruppe