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Der Welfenkönig und die Stadt

Otmar Hesses neues Buch über Heinrich und Goslar

Viel selbstbewusster geht es nicht: Heinrich der Löwe lässt sich auf diesem Gemälde von Kaiser Friedrich Barbarossa beknien.  Foto: Rappmann

Viel selbstbewusster geht es nicht: Heinrich der Löwe lässt sich auf diesem Gemälde von Kaiser Friedrich Barbarossa beknien. Foto: Rappmann

Otmar Hesse hat ein neues Buch geschrieben. Es geht um das nicht ganz einfache Verhältnis von Heinrich dem Löwen und der Stadt Goslar. Immerhin hat der Welfenherzog mehrfach versucht, Goslar zu erobern oder zu zerstören.

Von Hendrik Roß Montag, 29.08.2022, 08:00 Uhr

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Goslar. Welches Verhältnis pflegte Heinrich der Löwe (um 1130 bis 1195) zur Stadt Goslar? Gemeinhin ist bekannt, dass der Welfenherzog mit Residenz in Braunschweig versuchte, Goslar zu erobern und zu zerstören. Doch was genau steckt dahinter, und welche Berührungspunkte hatte der Herzog mit Goslar?

Otmar Hesse

Otmar Hesse

Das hat der ehemalige Oberbürgermeister und gebürtige Braunschweiger Otmar Hesse in seinem neuen Buch analysiert, das als zehnter Band der Reihe Goslarsches Forum erscheint und von der Bürgerstiftung herausgegeben wird.

Hesse zeichnet die wesentlichen Stationen chronologisch nach, die Heinrich der Löwe während seiner überaus erfolgreichen politischen Karriere – auch in Goslar – gemacht hat. Den ersten richtigen Kontakt zur Stadt hatte der junge Herzog demnach im Mai 1152, als er den neuen König Friedrich I. auf einem Umritt begleitete. Heinrich soll recht beeindruckt gewesen sein, schreibt Hesse. Der Autor umreißt Hoftage in Goslar und die erste Nahrungsmittelblockade durch Heinrich im Jahr 1167, eine weitere folgte 1180. Hesse räumt in seinem Buch mit Legenden auf. Er schreibt etwa: „Irrig ist hingegen die in Goslar lokal verbreitete Überlieferung, Heinrich der Löwe habe damit den Bergbau am Rammelsberg 28 Jahre zum Erliegen gebracht.“ Der Autor kommt zu dem Schluss, dass Heinrich der Löwe früh die wachsende Bedeutung der Städte erkannt hatte. Auch wenn er viele von ihnen gefördert habe, etwa Lübeck, Lüneburg oder Hannover: „Ein Freund Goslars war Heinrich der Löwe wahrlich nicht.“ Der Herzog habe erbarmungslos wirtschaftliche Interessen verfolgt und dafür auch Städte zerstört, oder es wie in Goslar versucht. Nach dem großen Heinrich-Kapitel folgen in Hesses Buch noch Passagen über die Reichsvogtei Goslar sowie die Besuche der deutschen Könige in der Pfalz Goslar nach den Saliern.

Das Buch „Heinrich der Löwe und Goslar“ ist ab heute zum Preis von 7 Euro in der Geschäftsstelle der GZ erhältlich. Am 13. September stellt es der Autor um 18 Uhr im Wintersaal der Kaiserpfalz vor.

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