Oberharz: Frühjahrsputz vom Baubetriebshof

Auf den Zellerfelder Terrassen ist das Laub weg. Foto: Potthast
Der Baubetriebshof der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld hat im Frühling viel zu tun: Laub sammeln, Blumenwiesen vorbereiten, Spielplätze herrichten. Sorgen bereitet die angespannte Personalsituation – viele Mitarbeiter sind krank.
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Clausthal-Zellerfeld. Blümchen hinein in die Beete der Verkehrsinseln, Laub heraus aus den Parkanlagen, Winterschäden sind zu beseitigen auf Grünflächen und Straßen. Mitarbeiter des Baubetriebshofs (BBH) der Berg- und Universitätsstadt sind dieser Tage an vielen Stellen im Einsatz. Und das bei hohem Krankenstand.
Ausfälle aufgrund gesundheitlicher Probleme schlagen seit längerem ins Kontor. Deswegen seien sie mit dem Laubsammeln nicht hinterhergekommen, nennt Betriebsleiter Bernd Fischer ein Beispiel. Immerhin: Rund 4000 Stadtbäume gebe es. Die können viel Laub abwerfen, das dann wiederum gesammelt werden muss. Wie beispielsweise auf den Zellerfelder Terrassen. Die Fläche ist groß. Zwei Tage habe es gebraucht, um die abgefallenen Blätter zusammenzurechen, ist von einem der BBH-Mitarbeiter zu erfahren. Denn um die Frühblüher zu schützen, die sich schon aus dem Boden reckten, sei das per Hand vonstattengegangen.
Auch umweltfreundliche Geräte
Motorbetriebene Hilfsmittel werden aber auch verwendet, einige akkubetrieben. Einer der Laubbläser sei so ausgestattet, sei leiser, laufe länger als ein mit Benzin betriebener und sondere keine Abgase ab, zählt Gärtnermeister Peter Kleemann Vorteile auf. Ebenso gebe es Akku-Freischneider und -Motorsägen, die für Pflegearbeiten verwendet würden. „Wir wollen was für die Umwelt tun, aber es muss auch machbar sein“, sagt Bernd Fischer bezogen auf Kosten und Nutzen.
Hat der Baubetriebshof neue Geräte anzuschaffen, lassen sich Betriebsleiter und Kollegen die oft vom Produzenten zeigen – desgleichen beispielsweise bei Fahrzeugen. Die Entscheidung, ob etwas gekauft werde oder nicht, liege letztlich beim Betriebsleiter, so Bernd Fischer. „Aber die Mitarbeiter müssen ein Wort mitreden.“ Bei vielen Herstellern, ergänzt Peter Kleemann, bestünde sogar die Möglichkeit, die Geräte zwei Tage zu testen.

Die Verkehrsinsel in Schulenberg ist wieder gestaltet. Foto: Potthast
Krankheiten nicht auf ersten Blick zu erkennen
Maschinelle Unterstützung erleichtere dem BBH-Personal die schon mal körperlich schwereren Arbeiten. Die an und in Bäumen beispielsweise. So einige mussten gefällt werden in der jüngeren Vergangenheit. Was nicht immer bei jedem Bürger auf Verständnis stoße. Habe ein Baum Faulstellen in der Krone, müsse er abgesägt werden, erklärten Peter Kleemann und Bernd Fischer. Der Verkehrssicherung wegen. Der obere kranke Teil ist vielleicht nicht erkennbar gewesen, dafür aber der untere noch gesunde – was negative Bemerkungen hervorrufe.
Sind Bäume entnommen, werden Bäume nachgepflanzt. Dabei probieren die BBH-Mitarbeiter schon mal was aus – auch des Klimawandels wegen. „Wir setzen auf winterharte Feigen“, ist zu erfahren. Zehn seien bestellt. Wenn sie ankämen, hätten sie eine Höhe von etwa eineinhalb Meter, sie könnten bis zu drei Meter hoch werden und sollen vornehmlich in Parkanlagen gesetzt werden.
Weitere Baumarten, für die sich die BBH-Leute entschieden haben: Felsenbirne unter anderem und in den vergangenen fünf Jahren Hopfenbuchen – die zeigten mal ein anderes Erscheinungsbild. Das der Verkehrsinseln in Clausthal-Zellerfeld und seinen Ortsteil hat sich vor Ostern bereits verändert: durch verschieden farbige Stiefmütterchen und die Hasenfiguren. Die hatte ein junger Ferienjobber aus noch vorhandenem Material gesägt und dann lackiert.
Pflege von Wiesen und Spielplätzen
Mit Blumenwiesen kann die Stadt ebenfalls aufwarten. Flächen wie beispielsweise die am Schlagbaum müssen im Frühjahr vorbereitet werden, damit es dort wieder blüht. Das bedeutet laut Bernd Fischer: „Fräsen, Steine raussammeln, fräsen, Steine raussammeln, fräsen…“ Ist das erledigt, kann gesät werden. Ringelblume, Schleierkraut, Mohn unter anderem können gedeihen. Von Juni bis zum Herbst blühe dort was, so der Betriebsleiter. Schön anzusehen sei es und insektenfreundlich zudem.
Auf den Spielplätzen und den Außenbereichen der Kindertagesstätten sind die BBH-Leute auch zugange im Frühjahr. Laub ist zu entfernen, Spielgeräte sind zu installieren. Auf den Straßen ist außerdem noch was zu tun. Zum hohen Krankenstand mache sich zusätzlich Fachpersonal-Mangel bemerkbar, wie zu erfahren ist. Wobei, demnächst stehe in Sachen „Straße“ ein Vorstellungsgespräch an. Trotz der Mitarbeiter-Problematik: Eine Bereitschaft könne der BBH stellen. Wenn die Polizei anrufe und beispielsweise mitteile, dass in einer Straße Dachziegeln runterzufallen drohten, rückten die BBH-Leute aus, um den gefährdeten öffentlichen Bereich abzusperren.