Nachhaltige Stromerzeugung mit Einsparpotenzial im Wano-Werk

An diesen drei Gebäuden möchte Wano-Werkleiter Zoran Loncarevic prüfen, Photovoltaikanlagen anzubringen, um etwas gegen die hohen Stromkosten zu unternehmen. Foto: Jambrek
Die Kunigunder Firma Wano Schwarzpulver möchte Photovoltaik auf drei Gebäudedächern installieren. Die Suche nach kompetenten Energieberatern gestaltet sich schwierig. Werksleiter Zoran Loncarevic will so die Stromkosten für das Unternehmen senken.
Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!
Kunigunde. Die Energiekrise und der Einsatz für nachhaltigere Formen der Energieerzeugung sind in Kunigunde längst angekommen. „Ich möchte prüfen, ob wir Photovoltaik zur Stromerzeugung einsetzen können, denn mein Anliegen ist es die unternehmensinternen Prozesse im Bereich der Energie und der Arbeitsqualität zu verbessern“, sagt Zoran Loncarevic als Werkleiter der Wano Schwarzpulver GmbH in Kunigunde. Seit Oktober dieses Jahres hat Loncarevic die Führungsposition in der Firma inne. Das Unternehmen erziele einen jährlichen Umsatz von rund vier Millionen Euro und gehöre zur Maxam Deutschland GmbH, deren Muttergesellschaft in Spanien beheimatet ist.
Schwierige Partnersuche

Zoran Loncarevic
Der größte Teil des Firmengeländes, der Produktionsbereich, der sich über eine Länge von rund 1,5 Kilometern erstreckt, sei nicht für das Anbringen von Photovoltaik nutzbar, da hier aufgrund der Tätigkeiten und verwendeten Stoffe Explosionsgefahr bestehe und das Sprengstoffgesetz strenge Vorgaben mache. „Egal, was wir planen, wir müssen immer im Blick behalten, dass wir ein Störfallbetrieb sind“, schilderte Loncarevic.

Wano Kunigunde, Foto: Jambrek
Im Bereich der regenerativen Stromerzeugung ist Wano auch heute schon aktiv. Am Mühlengraben wird mittels einer Wasserturbine Strom erzeugt. „Leider ist der Wasserstand zurzeit zu niedrig, sodass die Turbine stillsteht“, schilderte Loncarevic. Die Stromproduktion sei für das Unternehmen nur schwierig kalkulierbar, da der Wasserstand davon abhängig sei, wie viel Wasser die Innerstetalsperre wann ablassen würde. Der Strombedarf des Unternehmens liege bei rund 400.000 Kilowattstunden pro Jahr. In guten Jahren könne etwa ein Drittel des Strombedarfs mit der Wasserturbine gedeckt werden. Nicht benötigter Strom, etwa am Wochenende und nachts, würde ins Netz eingespeist.

Mit Wasserkraft und dem Einsatz einer Turbine gewinnt das Unternehmen über das Jahr hinweg bis zu ein Drittel des benötigten Strombedarfs.
Hohe Raumtemperaturen
Einen erheblichen Kostenanteil im Unternehmen würden auch die Heizungskosten ausmachen, schildert Loncarevic. End- und Zwischenprodukte des Schwarzpulvers müssten permanent getrocknet werden, sodass in einigen Bereichen über das ganze Jahr hinweg 35 bis 40 Grad Celsius herrschen müssten.
Geheizt werde mit mehreren Heizölbrennern, die Wärme werde mitunter über oberirdisch verlegte Rohre weiterverbreitet, was einen Wärmeverlust mit sich bringe. Eine Verbesserung beim Heizen umzusetzen sei, laut Loncarevic, jedoch nur sehr schwierig umsetzbar.

Zahlreiche oberirdische Leitungen führen die Heizenergie in die Produktionsgebäude des Wano-Werks, was zu Wärmeverlusten führt.
Generell seien die Produktionsgebäude so konstruiert, dass eine Seite des Gebäudes aus Sicherheitsgründen nur sehr schlecht isoliert sei und als „Ausblaseseite“ diene. Das heißt dazu diene, beim Auftreten einer Explosion vorhersagen zu können, in welche Richtung sich die Explosion ausdehne und entweiche. Oft handle es sich bei dieser Wand auch nur um eine Plastikplane. Trotzdem wolle er langfristig auch in diesem Bereich Verbesserungen anstoßen.