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Kinderkleinkunst im Kulturkraftwerk

Mit Gerda von Goslar ans kalte Ende der Welt

Karin Schmitt (li.) und Elena Schmitt-Arras (re.) diskutieren beim Spiel schon mal über die Länge der Szenen. Foto: Kempfer

Karin Schmitt (li.) und Elena Schmitt-Arras (re.) diskutieren beim Spiel schon mal über die Länge der Szenen. Foto: Kempfer

Analoge Theatererfahrung ist im digitalen Zeitalter durch nichts zu ersetzen: Die „Schneekönigin“ nach einem Märchen von Hans-Christian Andersen zieht in den Bann, wenn die Geschichte so lebendig umgesetzt wird wie in Goslar von den „Exen“.

Von Sabine Kempfer Mittwoch, 01.02.2023, 11:00 Uhr

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Blau ist die vorherrschende Farbe im Reich der Schneekönigin. Sie symbolisiert die Kälte des Eises, das Kay für immer zu umfangen scheint – Hans-Christian Andersens berühmtes Märchen ist auch Grundlage der Inszenierung der Exen, ein Ensemble freischaffender Puppenspielerinnen, das am Wochenende Große und vor allem Kleine ins Kulturkraftwerk Harz-Energie eingeladen hatte.

Klara und Mara spielen und erzählen die Geschichte der mutigen Gerda, die nicht aufgibt, bis sie Kay, mit dem sie unterm Kirschbaum spielte, am Ende der Welt gefunden und aus den Fängen der Schneekönigin befreit hat. Zum Einsatz kommen Puppen, fantasievollen Kostüme und Requisiten sowie raumgreifende Gestik und eine urkomische Mimik, die auch die Eltern in den gut besetzten Reihen zum Glucksen und Kichern brachte.

Ein Haus voller kleiner „Mäuse“, die im Kulturkraftwerk immer gern gesehen sind. Foto: Kempfer

Ein Haus voller kleiner „Mäuse“, die im Kulturkraftwerk immer gern gesehen sind. Foto: Kempfer

Scout Kinder- und Jugendhilfestiftung von Sigmar und Anke Gabriel gegründet

„Klara und Mara“ alias Elena Schmidt-Arras und Karin Schmitt verstehen ihr Kunst-Handwerk aber auch: Beide haben Schauspiel und Puppenspielkunst studiert. Dass sie eingeladen werden konnten, wurde von der Scout Kinder- und Jugendhilfestiftung gefördert, die von Sigmar und Dr. Anke Gabriel gegründet wurde; sie konnten sich selbst davon überzeugen, wie konzentriert die Kinder bei der Sache waren.

Und das, obwohl einige Eltern schon geunkt hatten: Viel zu kompliziert (das ist das Andersen-Märchen sowieso), vor allem die Ebenen, das Spiel im Spiel – für die Kinder offenbar aber gar kein Problem. Sie amüsierten sich herrlich über die einfachsten Dinge wie Zusammenstöße und Pupsgeräusche. Überlegten vielleicht, wie eine Schneeköniginnenschorle schmeckt – oder was passiert, wenn man die Dame auf den heißen Ofen setzt. Solch angedrohte drastische Mittel musste Gerda am Ende vieler Abenteuer gar nicht einsetzen, denn die Schneekönigin hatte Kay im Schloss zurück gelassen; seiner Entzauberung und der Rückkehr zum Kirschbaum stand nichts im Wege.

Die nächsten Termine

Wer Karten für das Kabarett-Theater der „Distel“ (Berlin) bekommen hat, kann sich freuen: Die Veranstaltung „Wahres ist Rares“ am 11. Februar ist ausverkauft.

Marie Diot und Fee Badenius bitten ihre Gäste am Samstag, 4. März, 20 Uhr, sich als „Warm-up“ zum Internationalen Frauentag warm anzuziehen.

Am Frauentag selbst, Mittwoch, 8. März, gibt es dann wieder ein Familientheater (ab 5 Jahre). Das Musiktheater Lupe spielt um 16 Uhr mit „Rumpelstil“ eine herrliche Gender-Variante zum Grimm’schen Rumpelstilzchen.

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