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Basar im Mutterhaus

Missionskreis: Mitstreiter für die Nächstenliebe gesucht

In den 1960er Jahren erlebt der Missionsbasar im Diakonissen-Mutterhaus einen riesigen Andrang. Für den Basar werden eigens Handarbeits- und Töpferkreise gegründet, die ihre Arbeiten – wie etwa bestickte Tischdecken – für den guten Zweck verkaufen. Fotos: GZ-Archiv

In den 1960er Jahren erlebt der Missionsbasar im Diakonissen-Mutterhaus einen riesigen Andrang. Für den Basar werden eigens Handarbeits- und Töpferkreise gegründet, die ihre Arbeiten – wie etwa bestickte Tischdecken – für den guten Zweck verkaufen. Fotos: GZ-Archiv

Der Hilferuf des Missionskreises ist erhört worden: Mehr als 30 Menschen kamen zu einem Treffen Hilfswilliger für den Missionsbasar im Mutterhaus. Eine gute Resonanz, aber weitere Mitstreiter werden gesucht.

Von Berit Nachtweyh Mittwoch, 29.03.2023, 16:00 Uhr

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Bad Harzburg. Der Hilferuf des Missionskreises ist erhört worden: Mehr als 30 Menschen kamen Anfang des Jahres zu einem Treffen für Interessierte, die sich vorstellen können, den Missionsbasar im Mutterhaus tatkräftig zu unterstützen. Gut ein Drittel davon hat sich im Anschluss tatsächlich zurückgemeldet, freut sich Basar-Organisatorin Barbara Nuß. Eine gute Resonanz, aber weitere Mitstreiter könnten sich dennoch gern im Mutterhaus melden. Vor allem Menschen, die im Organisationsteam der Traditionsveranstaltung mitarbeiten möchten.

Bewahren und Bewegen

Der Missionsbasar im Diakonissen-Mutterhaus ist in Bad Harzburg so etwas wie die „Mutter aller Basare“ und blickt auf ein 60-jähriges Bestehen zurück. Nach der Corona-Pause und einer Mini-Version im vorigen Advent soll der Basar deshalb in diesem Jahr wieder groß aufleben. So wünscht es sich der Missionskreis und plant für den traditionellen Termin – am ersten Wochenende im November – eine Neuauflage (fast) wie früher.

Zur Geschichte des Missionsbasars gehört nämlich auch, dass seine Macherinnen über sechs Jahrzehnte hinweg die Balance zwischen Bewahren und Bewegen immer wieder neu ausloten mussten. Zur Premiere des „Bazars“ im Jahr 1963 betraten die Diakonissen mit ihrer Idee absolutes Neuland und die Harzburger Zeitung erklärte ihren Lesern diese Veranstaltung damals als „Aktion der Nächstenliebe“. Als solche war der Missionsbasar in der Tat auch gedacht: Mit dem Erlös von gespendeten Waren wollten die Mutterhaus-Schwestern die Missionsarbeit ihrer beiden seit 1962 in Hongkong tätigen Diakonissen finanzieren. So entstand auch der Name „Missionsbasar“.

Nach einer Mini-Version im Vorjahr planen Barbara Nuß (li.) und Marlies Fuhrmann (re.) für November wieder einen großen Basar.

Nach einer Mini-Version im Vorjahr planen Barbara Nuß (li.) und Marlies Fuhrmann (re.) für November wieder einen großen Basar.

Der Name blieb über die Hongkong-Mission, die 1995 endete, hinaus erhalten. Zum einen, weil mit dem Erlös noch immer missionarische Arbeit unterstützt wird. Zum anderen, weil der Basar im Krodotal längst zu einer Institution für Bad Harzburg geworden war. Schon in den ersten Jahren wird von „wahren Völkerwanderungen“ berichtet und von einem „überwältigenden Ansturm“. Anfangs wurde der Basar in der Bugenhagenkapelle aufgebaut, nach dem Bau des Hauses Stettin fand er seit Ende der 1960er Jahre eine neue Form: Im Saal von „Stettin“ spielte sich am gesamten ersten Novemberwochenende zwischen Handarbeiten und Kartoffelsalat der gesamte Trubel ab – der Basar wurde für die Kurstadt zum gesellschaftlichen Ereignis.

Mit dem Bau des Wohnparks und dem Abriss von Haus Stettin erlebte der Missionsbasar vor gut zehn Jahren abermals eine Zäsur. Nicht nur räumlich. Damals übernahmen auch Barbara Nuß und Marlies Fuhrmann dessen Organisation. Neben den eigens für den Basar gegründeten Handarbeits- und Töpferkreisen kamen neue „Zulieferer“ und Anbieter hinzu, die Stände erstreckten sich zwischen Wohnpark und Bugenhagenkapelle. Noch immer galt die Veranstaltung als Publikumsmagnet – nicht mehr ganz so groß wie früher, aber immer noch beachtlich. Der Einschnitt kam mit Corona.

Helferkreis geschrumpft

Nach zwei Jahren Pause wagte der Missionskreis vorigen Dezember einen kleinen Neustart und kehrte mit seinem Basar zu seinen Wurzeln – in die Bugenhagenkapelle – zurück. Aber nicht nur das Angebot auf den Tischen, auch der Helferkreis war deutlich geschrumpft. Eine Entwicklung, die sich schon vor der Pandemie abgezeichnet hatte, sagt Barbara Nuß. Die „Aktion für die Nächstenliebe“ ist für ihr Fortbestehen auf neue Mitstreiter angewiesen. Das Interessierten-Treffen macht den Organisatoren aktuell zumindest Hoffnung. Im 60. Jahr des Bestehens soll es im November auf jeden Fall wieder einen großen Missionsbasar im Mutterhaus geben. Wie es danach weitergeht, wird sich zeigen.

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