Liebenburger Lewer Däle sucht Kulturförderer

Ein Teilstück für den nächsten Kulturspender: Anika Sobania, Holger Schütte und Elisabeth May (v.li.) vom Vorstand des Kulturvereins Lewer Däle, hoffen, das Puzzle mit 100 Teilen bald vervollständigen zu können. Foto: Gereke
Der Kulturverein Lewer Däle in Liebenburg wagt einen Neustart nach den Corona-Beschränkungen. Der Verein bietet zwar ein volles Programm, hat aber auch steigende Kosten. Nun sucht die Lewer Däle Förderer.
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Liebenburg. Wie will ein Kulturverein nach den Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie wieder Schwung nicht nur in sein Vereinsleben, sondern auch in die Gemeinde bringen? Die Antwort: mit einem kleinen Neustart und einem prall gefüllten Halbjahresprogramm der Lewer Däle.
Dass das Leben in der Lewer Däle schon wieder Fahrt aufgenommen hat, ist unschwer zu erkennen. Die ersten Veranstaltungen waren ein voller Erfolg: Ausverkauft der Sommernachtstraum „Fiesta Andalucia“, seit Sonntag ist auch eine neue Ausstellung unter dem Titel „Eine Gemeinde in unbekannter Sichtweise“ mit Bildern des Fotografen Marko Hübel in den Räumen des Kulturvereins, Martin-Luther-Straße 1, zu sehen.

Unter dem Titel „Eine Gemeinde in unbekannter Sichtweise“ sind seit Sonntag Bilder des Liebenburger Fotografen Marko Hübel in den Räumen des Kulturvereins zu sehen. Foto: Hübel
Eine Wohltat für die Macher vom Vorstand des Vereins. Nachdem sich die langjährige Vereinschefin Ursula Henk-Riethmüller vom Amt der 1.Vorsitzenden zurückgezogen hatte und jetzt nur noch unterstützend tätig ist, wenn es beispielsweise um Förderanträge geht, übernahm im September 2021 ein Trio die Vereinsführung, das sich gleichberechtigt sieht: Anika Sobania, Elisabeth Mey und Holger Schütte. „Vieles war in den Hochzeiten der Pandemie nicht möglich. Die Leute trauten sich aber auch kaum raus“, erzählen sie.
Keine Beitragserhöhung
In diesem April dann der Wendepunkt – trotz des schlechten Wetters, so wie es vermutlich noch nie zuvor zum Kirschblütenfest der Lewer Däle war. „Die Leute kamen trotz Regenwetter und waren locker drauf“, erzählt Anika Sobania. Corona hatte etwas von seinem Schrecken verloren.
Wobei die Corona-Zeit mit ihren übersichtlichem Veranstaltungsprogramm für die Neuen im Vorstand auch etwas Gutes hatte: „Es hat uns den Start erleichtert, so konnten wir langsam in die Aufgabe hineinwachsen“, erzählt Anika Sobania.
Und trotz gestiegener Ausgaben beispielsweise für Energie habe sich der Verein bewusst gegen eine Beitragserhöhung entschieden. „Alleine die Kosten für Energie haben sich für uns verdoppelt“, verdeutlicht Holger Schütte.
Sorgen bereitet auch ein Riss in den Treppenstufen des Eingangsbereichs: „Wir zahlen für die Nutzung der Räumlichkeiten keine Miete, aber wir müssen für den Unterhalt des Gebäudes aufkommen“, fügt Elisabeth May an.

Ein gelungener Start in das zweite Halbjahr des Dälen-Programms ist der Sommernachtstraum „Fiesta Andalucia“ – die Veranstaltung ist ausverkauft. Foto: Privat
Statt mehr Geld durch eine Beitragserhöhung zu erzielen, suchen sie sogenannte Kulturförderer. 100 mal 60 ist das Ziel – 100 Kulturförderer, die den Verein jährlich mit einer Spende von 60 Euro unterstützen. Eine Spende, die auch steuerlich absetzbar wäre. „Mit einem guten Gewissen können Spender dafür sorgen, dass es uns weiter gibt“, verdeutlicht Sobania.
Und noch eine Veränderung: In den vergangenen Jahren unterstützte Heidrun Hielscher den Kulturverein als Organisationskraft. Ihre Stelle war anfangs über eine Förderung finanziert, als die auslief, finanzierte sie der Verein weiter. Hielscher hat jetzt allerdings aus privaten Gründen aufgehört. Und nun sucht die Lewer Däle eine Kraft fürs Geschäftszimmer.
Let’s dance!
Zum neuen Halbjahresprogramm gehört die Fortsetzung der Schreibwerkstatt. Im ersten Teil ging es um Frauenleben – ein Buch mit 18 Alltagsgeschichten aus der Nachkriegszeit entstand daraus. Im zweiten Teil geht es nun um „Bildungskarrieren von Frauen in der Region“ (Donnerstag, 12. Oktober, 14 bis 17Uhr; Anmeldungen über KVH).
Fast schon traditionell ist das Irish-Folk-Konzert mit der Gruppe Hotchpotch in der St.-Trinitatis-Kirche Liebenburg (heute, 19Uhr). Vorträge wie „Regionale Energiewende in Bürgerhand“ (Freitag, 15. September, 19 Uhr) oder „Was tun gegen Antisemitismus?“ (Donnerstag, 21. September, 19 Uhr, Gemeindehaus) gehören ebenso dazu eine Pilzwanderung mit geprüftem Sachverständigen (Samstag, 14. Oktober, 10 Uhr ab Parkplatz Schule am Schloss) sowie die Fortsetzung der „Kleinen Liebenburger Buchmesse“ (Samstag, 4. November, ab 14 Uhr) und das Konzert mit „Simply7“, ein Ableger des Goslarer Ensemble „Pop Chor’n“ (Freitag, 17.November, 19 Uhr).
Zu den regelmäßigen Veranstaltungen gehört im zweiten Halbjahr jetzt auch Yoga (montags ab 17.15Uhr und mittwochs ab 18 Uhr) sowie Doppelkopf (14-täglich dienstags ab 19 Uhr, nächster Termin ist am 19. September). Erstmals gibt es auch einen Tanzkurs „Let’s dance – die Basics“ über zehn Unterrichtsstunden in der Aula der ehemaligen Schule Döhren (Start: Montag, 18.September, 18 Uhr).
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